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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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auf den Tisch und stand auf.
    Statt sich der Peinlichkeit dieser arroganten Geste zu stellen, ließ Flora sich am Arm aus dem Restaurant und auf den Gehsteig hinausziehen, auf dem inzwischen lebhafter Betrieb herrschte.
    »Wohin jetzt?«, fragte Flora und versuchte, sich daran zu erinnern, dass sie eine Frau aus dem 21. Jahrhundert war und sich daher nicht beliebig irgendwohin verfrachten lassen würde.
    »Ein Hotel, denke ich. Taxi!«
    Ein Taxi hielt am Straßenrand, und Flora stieg ein. Charles ließ sich auf den Sitz neben ihr sinken.
    »Wohin?«, erkundigte sich der Taxifahrer über die Schulter.
    »In ein gutes Hotel«, antwortete Charles. »Können Sie uns eins empfehlen?«
    Flora verbarg das Gesicht hinter den Händen und gab sich alle Mühe, nicht vor Scham zu sterben. »Was wird er nur von uns denken?«, flüsterte sie.
    Charles blickte auf sie hinab und kicherte leise. »Offen gesagt, meine Liebe, ist mir das verdammt egal.« Flora, die sich immer noch die Hände vors Gesicht hielt, brach in Gelächter aus.

Kapitel 26

 
    F lora versteckte sich immer noch hinter ihren Händen, als das Taxi einige Minuten später anhielt. Das war im Grunde nicht weiter überraschend: Sie befanden sich im Zentrum von London, wo es nur so von Hotels wimmelte.
    »Das dürfte das Richtige für Sie sein. Klein und diskret, genau das, was Sie brauchen, Sir«, meinte der Taxifahrer.
    Flora stieg aus dem Wagen und stand mit hochrotem Gesicht neben Charles, während dieser bezahlte. Dann folgte sie ihm in sicherem Abstand die Stufen des Hotels hinauf. Musste nicht alles, was er an der Rezeption sagen konnte, ausgesprochen zwielichtig klingen? Im Foyer ließ sie sich ein wenig zurückfallen und studierte die modernen Kunstwerke an den Wänden, doch ihre Nervosität schien sich nur noch zu steigern. Es war nicht so, dass sie nicht liebend gern mit Charles in ein Schlafzimmer geeilt wäre, aber bei dem Gedanken, wie sie dorthin gelangen würden, krümmten sich ihr, gelinde gesagt, die Zehennägel.
    »Komm her und unterschreib das Formular«, sagte Charles. Seine Worte waren ein Befehl, doch sein Tonfall war sanft. Flora unterschrieb pflichtschuldigst und vermied es dabei nach Kräften, die nette junge Frau hinter dem Empfangstisch anzusehen.
    »Wie Sie sehen, haben wir kein Gepäck dabei, also wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Zahnbürsten und Zahnpasta nach oben schicken würden und ... brauchst du sonst noch irgendetwas, Liebling?«
    Das »Liebling« erweckte den Eindruck, als wären sie verheiratet, aber es war das erste Mal, dass er dieses Kosewort benutzte, und Floras Röte vertiefte sich noch.
    »Eine Feuchtigkeitscreme wäre gut«, murmelte sie, immer noch mit gesenktem Blick.
    Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke. Was war mit der Empfängnisverhütung? Aber wenn sie Charles jetzt daran erinnerte, würde er diese nette Frau darum bitten, ihnen mit den Zahnbürsten auch Kondome nach oben zu schicken, und dann würde sie endgültig vor Scham sterben.
    Sie befanden sich nicht in der Art von Hotel, in der man den Gästen nur den Weg zu ihrem Zimmer beschrieb und sie dann sich selbst überließ. Trotz ihres augenfälligen Mangels an Gepäck führte ein junger Mann sie durch mit Teppich ausgelegte Flure und eine Treppe hinunter in ihr Zimmer.
    Nachdem er ihnen den Kleiderschrank und die Minibar gezeigt und ihnen die Funktionsweise des Fernsehers erklärt hatte, ließ er sie sofort allein.
    Flora ging direkt ins Badezimmer, um die Shampoos und Duschgels zu inspizieren, und stellte fest, dass sie alle Markenprodukte waren - sehr zufrieden stellend. Als sie zurückkam, fand sie Charles vor der Minibar.
    Es war weniger eine Bar als ein kleiner Kühlschrank. Darin befanden sich Gin, Wodka, Champagner, Weißwein und die üblichen Geleebohnen und Knabbersachen. Neben dem Kühlschrank standen Whisky und Rotwein, außerdem entdeckte sie eine Wegwerfkamera, Snacks und etwas, das sich Erste-Hilfe-Set nannte.
    Flora griff danach und riss den Deckel auf. »Oh, sieh mal! Lauter nützliche Dinge! Pflaster, Schmerztabletten, ein kleines Nähkästchen und ...« Ein Päckchen mit drei Kondomen fiel auf das Bett.
    »Nur drei«, sagte Charles nach kurzem Schweigen. »Das ist ein wenig enttäuschend. Aber ich nehme an, sie werden uns weitere nach oben schicken, wenn wir darum bitten.«
    Zum ersten Mal, seit sie das Restaurant verlassen hatten, gestattete Flora sich, ungefähr in die Richtung von Charles' Kopf zu blicken. »Ich kann nicht
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