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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
Autoren: Emma Wildes
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sie mir so sehr vertraut, dass ich als Kurier diente. Später wurde ich Spion. Um den Engländern zu helfen, musste ich für die Franzosen unentbehrlich sein, das versteht Ihr hoffentlich. Und wieso Alice Stewart sich so standhaft weigerte, meinen Namen zu nennen, und warum ich sie an Bord eines Schiffes nach Frankreich gehen ließ, sollte auch klar sein. Ich stand während ihrer Befragung direkt neben ihr. Sie hat mich trotzdem nicht verraten. Ich hätte sie töten können, um mich zu schützen. Aber ich tat es nicht. Sie wollte die Gelegenheit anscheinend nicht beim Schopf packen. Und nachdem Ihr sie habt laufen lassen, fühlte ich mich ihr irgendwie verpflichtet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie auf Rache sann.«
    »Hätte Mrs. Stewart mich nicht mit ihrem Wunsch nach meinem Tod verfolgt, wäre ich vielleicht nie darauf gekommen, dass Roget und Sie ein und dieselbe Person sind.« Michael schlug seinen Kragen hoch. Der Wind wurde kräftiger.
    »So ist das wohl mit dem Schicksal«, sagte Lawrence. Gerade so, als wüsste er, worüber er sprach. »Aber wann genau habt Ihr gewusst, dass ich es bin?«
    »Ich glaube, Ihre Erklärung, warum Sie sie ein anderes Schiff besteigen ließen, hat mich nicht vollkommen überzeugt. Aber es wäre durchaus möglich gewesen, dass es so war. Sie haben nun mal eine Schwäche für gefährliche Frauen, wenn ich das so sagen darf. Aber das war eigentlich nicht der Augenblick, in dem ich es mit absoluter Sicherheit wusste.«
    Lawrence blickte ihn fragend an.
    »Es war gestern Abend, als wir auf der Suche nach Alice Stewart in der Kutsche saßen. Sie haben gesagt, wenn Roget mich wirklich tot sehen wollte, wäre ich es längst.« Michael lächelte ironisch. »Ich hatte einfach den Eindruck, Sie würden da aus Ihrem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen.«
    »Ich habe die ganze Zeit immer wieder ins Feld geführt, es sei nicht Roget, der Euren Tod wollte.«
    Das stimmte. Jetzt wusste Michael auch, wieso. »Sie haben mir außerdem erklärt, Roget sei nur ein Geist. Obwohl sich die Gerüchte hartnäckig hielten, er sei in England.«
    »Ja, das habe ich wohl gemerkt.« Nun lag der Serpentine im Grau des Herbsthimmels vor ihnen. Bunte Blätter wurden über die Oberfläche des Sees getrieben. »Darum liegt den Franzosen viel daran, mich zu finden. Ich dachte, ich wäre ihnen entkommen. Aber anscheinend ist das nicht der Fall. Ich glaube, dass Mrs. Stewart mir letztlich auch einen Gefallen getan hat. Es ist zweifellos das Beste, wenn ich England möglichst rasch verlasse. Als Ihr Eure Suche nach Roget wieder intensiviert habt, erkannte ich, dass auch andere nach ihm suchen. Ich vermute, Charles hat Euch erzählt, dass Antonia mich begleiten wird?«
    »Das hat er.« Michael blickte ihn von der Seite an. »Werden Sie ihr die Wahrheit sagen?«
    »Das habe ich noch nicht entschieden. Was würdet Ihr an meiner Stelle tun, Longhaven?«
    »An Ihrer Stelle wäre ich in dem Moment bewaffnet. Und es wäre das Beste, wenn Sie es ihr auf hoher See sagen. Dort kann sie Ihnen nicht entkommen. Es bleibt natürlich immer noch die unangenehme Aussicht, von Haien gefressen zu werden, wenn sie Sie über Bord wirft. Ich wünsche Ihnen jedenfalls Glück, ganz gleich, wie Sie sich entscheiden.«
    Lawrence lachte reumütig. »Genau das habe ich auch gedacht.«
    »Ich werde meinen Dienst ebenfalls quittieren.« Michael trat in einen Laubhaufen, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.
    »Vorübergehend? Charles wird Euch nur ungern ziehen lassen. Ihr seid für ihn zu wertvoll.«
    »Für immer.«
    »Dann muss es wohl Liebe sein«, bemerkte Lawrence. »Ihr klingt sehr überzeugt.«
    Michael dachte an Juliannes warmes Lächeln, das ihn bei seiner Heimkehr erwartete. »Das ist es wohl«, erwiderte er leise. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    Nur fort von all den Geheimnissen seines früheren Lebens.

Danksagung
    Ich möchte Heather Baror danken, die als Agentin für meine ausländischen Rechte Großartiges vollbringt. Die Unterstützung meiner Freunde ist für mich ebenfalls von unschätzbarem Wert. Ich möchte vor allem Monica Burns, Kerin Hanson, Laura Kubitz und Sandy James erwähnen. Ihr feuert mich immer an, und dafür danke ich euch, Mädels!
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