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Eine gewagte Affaere

Eine gewagte Affaere

Titel: Eine gewagte Affaere
Autoren: Susan Napier
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dich sehen zu wollen und keine andere.
    Ich soll dir ausrichten, Adam wolle dich am selben Ort treffen.
    Also dachte ich: Zum Teufel, ich kann sie wenigstens fragen ..."
    "Ich tue es!"
    "Schließlich kannst du mich am Telefon nicht... Was hast du gesagt?"
    Regan bemühte sich, ihre Stimme energisch klingen zu lassen. "Sag Adam, dass ich komme."
    Der Flur im vierzehnten Stock wirkte noch immer so kühl, wie Regan ihn in Erinnerung hatte, doch diesmal klingelte sie, ohne zu zögern, an der Apartmenttür.
    Wahrscheinlich ist es verrückt, hierher zu kommen, dachte sie, aber es wäre auch Wahnsinn, es nicht zu tun. Joshua hatte den Kontakt zu ihr auf neutrale Weise gesucht, so dass sie jederzeit Nein hätte sagen können. Natürlich wäre es möglich, dass es wieder eine versteckte Drohung war, Derek als Mittelsmann einzuschalten, aber sie, Regan, betrachtete die Angelegenheit anders. Indem er sich bemühte, die genauen Umstände ihres ersten Treffens wieder herzustellen, wollte Joshua ihr vielleicht deutlich machen, dass er noch einmal von vorn anfangen wollte. Eine solche Überlegung wäre typisch für seinen manchmal sehr hintergründigen Sinn für Humor gewesen, den sie so sehr an ihm liebte.
    Er wolle sie unbedingt sehen. Das klang nicht nach einem Racheakt, sondern eher wie eine verzweifelte Bitte. Vielleicht würde Joshua jemandem zum ersten Mal in seinem Leben eine zweite Chance geben ...
    Während Regan vor der Tür wartete, gab sie sich keinerlei romantischen Vorstellungen hin. Jetzt, da Joshua wieder ein ungebundener Junggeselle war, suchte er vielleicht nur nach einem Abenteuer, nach einer kurzlebigen, unverbindlichen Affäre ...
    Nun, sagte sie sich energisch, als Ehefrau war ich nicht gerade erfolgreich und bin vielleicht als Geliebte eines reichen Mannes besser dran.
    Regan lächelte erwartungsvoll, als sich die Tür öffnete.
    "Hallo, Pierre."
    "Mam'selle Regan?" Pierre war verblüfft.
    "Eigentlich heiße ich Eve", berichtigte sie ihn neckend.
    "Muss ich Ihnen erst wieder eine Visitenkarte zeigen, oder lassen Sie mich auch so eintreten?"
    "Mam'selle!" rief er vorwurfsvoll, und sie lachte, während er nervös einen Blick über die Schulter warf. Sie nutzte die Gelegenheit, um an ihm vorbei ins Apartment zu schlüpfen.
    "Aber Mam'selle, Sie müssen warten, bis Sie angekündigt werden ..." Pierre stellte sich ihr schnell in den Weg.
    Regan lachte wieder. "Heißt das, Sie werden mir heute nicht mitteilen, dass er sich wegen einer Geschäftsbesprechung verspäte, und mir Ihre fabelhaften Kanapees servieren?"
    Pierre blickte sie irritiert an. "Mam'selle Eve, Sie sollten mich wirklich ..."
    Aus dem Wohnzimmer ertönte eine tiefe Stimme. "Wer ist da, Pierre?"
    Joshua kam mit Papieren in der Hand die Treppe hinauf. Als er aufblickte und Regan sah, hielt er unvermittelt inne. Einen Moment lang drückte seine Miene ungläubiges Staunen aus.
    "Regan?"
    Regan blickte zwischen ihm und Pierre, der sich Mühe gab, ein betont unbeteiligtes Gesicht zu machen, hin und her und begriff die Situation plötzlich: Beide Männer waren so überrascht, sie zu sehen, weil sie offenbar überhaupt nicht mit ihrem Erscheinen gerechnet hatten!
    Die E-Mail war weder eine Einladung noch eine Falle gewesen, da Joshua sie nie abgeschickt hatte. Und sie hatte sich so danach gesehnt, ihn wieder zu sehen, dass sie nicht auf den Gedanken gekommen war, jemand anderer könnte sich einen grausamen Scherz erlaubt haben!
    Lieber Himmel!
    Regan fühlte sich gedemütigt, als Joshua den Blick an ihr hinunterwandern ließ und feststellte, dass sie dasselbe Kleid trug wie bei ihrer ersten Begegnung.
    "Regan?" wiederholte er amüsiert und neugierig zugleich.
    Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg aus ihrer peinlichen Lage. "Es tut mir Leid, aber ich habe einen Fehler gemacht..."
    Joshua kam schnell auf sie zu und ließ achtlos die Papiere zu Boden flattern. "Warum sagst du das?"
    Unwillkürlich wich Regan einige Schritte zurück, trat dabei Pierre auf den Fuß und kümmerte sich nicht einmal um seinen Schmerzensschrei. "Ich habe mich in der Tür geirrt", log sie verwirrt.
    Joshua betrachtete ihre verführerische Aufmachung.
    "Wolltest du zu der alten Dame rechts von mir?" fragte er gespielt ernst.
    "Im Stockwerk, meine ich", berichtigte sie sich und griff sich nervös an den Hals, den er nicht aus den Augen ließ.
    Zu spät bemerkte sie, dass es ein Fehler gewesen war, denn sie trug noch immer seine Uhr am Handgelenk. Joshua lächelte, als wüsste er,
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