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Eine französische Affäre

Titel: Eine französische Affäre
Autoren: Cartland Barbara
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so daß Ben viel Zeit hat, deine Pferde zu versorgen.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte ihr Vater. »Davon bin ich eigentlich ausgegangen.«
    Canéda schmiegte ihre Wange an seinen Arm. »Vielen, vielen Dank«, sagte sie. »Wie kann ich dir je dafür danken, daß du so lieb bist?«
    »Ich frage mich bloß, was deine Mutter sagt«, erwiderte Gerald Lang etwas bedenklich.
    Clémentine hatte Verständnis. Als Canéda ihr erzählte, wie Ben geweint hatte, wußte sie, daß es ihrem Mann und ihrer Tochter unmöglich gewesen war, ihm nicht zu helfen.
    Ben war mit Ariel gekommen. Die Langs stellten fest, daß er zwar klein, aber sehr kräftig war. Er schien nie müde zu werden und arbeitete unaufhörlich.
    Gerald Langs Pferde waren noch nie so gut gepflegt und versorgt worden. Selbst in den besten Ställen Englands hätte es ihnen nicht besser gehen können.
    Entscheidender aber war, daß Ben von Anfang an heimisch wurde und den Stall zu seinem Zuhause machte, beinahe als sei er darin geboren.
    Ariel wuchs im ersten Jahr überraschend schnell, und aus dem kleinen Fohlen wurde ein bildschönes Geschöpf. Es hatte einen hübschen Kopf und ein Fell, das wie poliertes Ebenholz glänzte.
    Ariel wuchs und wuchs, und als er zwei Jahre alt war, war es ein Vergnügen, Canéda auf dem schwarzen Hengst, der zu feurig für sie wirkte, sitzen zu sehen.
    Von Anfang an brachten Canéda und Ben Ariel dieselben Kunststücke bei, die seine Mutter so außerordentlich gemacht hatten, und noch viel mehr.
    Manchmal hatte Canéda das Gefühl, Ariel habe sich selbst ein Kunststück ausgedacht und sei bereit, es vorzuführen, bevor sie ihm noch hatte erklären können, was sie wollte.
    »Er versteht jedes Wort«, pflegte sie zu Ben zu sagen, der sich dann am Kopf kratzte und sagte: »Tiere, Miss Canéda, können viel schlauer sein als die meisten Menschen, besonders Pferde wie Ariel und Juno.«
    Eines Tages sagte Canéda zu Ben: »Du bist doch glücklich hier? Und würdest uns nie verlassen, oder?«
    »Ich bin glücklich, Miss Canéda, weil Ihr Vater, Ihre Mutter und Sie mich behandeln wie einen aus der Familie. Sie haben mir und Ariel hier ein Zuhause geboten, und mehr kann kein Mensch verlangen.«
    Als Canéda ihrer Mutter erzählte, was Ben gesagt hatte, hatte diese geantwortet: »Ben ist wirklich gutherzig. Und Tiere, besonders Pferde, spüren besser als wir, wie ein Mensch im Grunde seines Wesens ist.«
    Es war Ben gewesen, der die Entscheidung getroffen hatte, welche Pferde, welche Diener und welche Vorreiter Canéda auf ihre Reise nach Frankreich begleiten sollten.
    Harry, der Ben ebenfalls als Familienmitglied betrachtete, hatte ihn zur Seite genommen und zu ihm gesagt: »Du wirst dich um Mylady kümmern und aufpassen, daß ihr nichts zustößt, nicht wahr?«
    »Jawohl, Mylord«, versprach Ben.
    »Es ist mir gar nicht recht, daß sie diese Reise unternimmt«, fuhr Harry fort, »aber sie hat sie sich nun einmal in den Kopf gesetzt, und so habe ich zugestimmt. Aber wenn etwas schief geht, dann bringst du sie auf der Stelle nach Hause, verstanden, Ben?«
    »Ich verstehe, Mylord«, antwortete Ben. »Ihr wird kein Haar gekrümmt, wenn ich es verhindern kann.«
    »Ich vertraue auf dich, Ben«, sagte Harry und legte dem kleinen Mann die Hand auf die Schulter.
    Die vom Wind begünstigte Jacht segelte langsam, aber zielsicher in den Hafen, als Ben an Deck kam, um Canéda Gesellschaft zu leisten.
    »Wir haben es geschafft, Ben«, sagte Canéda, und Befriedigung schwang in ihrer Stimme mit.
    »Ja, Mylady. Was nun?«
    »Wenn wir die Pferde ausgeladen haben und die Kutsche bereit ist, machen wir uns auf den Weg nach Nantes, wo wir die Nacht verbringen werden.«
    »Sehr gut, Mylady.«
    »Wir reiten, wenn nicht heute«, erwiderte Canéda, »dann doch morgen.«
    »Das ist genau das, worauf Ariel wartet, Mylady, ein schneller Galopp. Er wird seine steifen Beine lockern.«
    »Er ist doch gesund?« fragte Canéda schnell.
    »Wie der Frosch im Wasser, Mylady. Machen Sie sich keine Sorgen um ihn.«
    Frankreich war, während sie neben Madame de Goucourt dahinfuhr, genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Das weite offene Land, die grünen Ufer der Loire und vor ihnen die spitzen Türme von Nantes gefielen ihr sehr.
    Sie verbrachten die Nacht in einem alten Gasthof, in dem es Betten gab, die mit weichen Gänsefedern gefüllt waren, und in dem sie lukullisch speisten.
    Der Wirt und seine üppige Frau waren offensichtlich äußerst beeindruckt von der
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