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Eine Frage Der Groesse

Eine Frage Der Groesse

Titel: Eine Frage Der Groesse
Autoren: Arne Hoffmann
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dunkle Haar. Vor allem im nördlichen Europa, wo es im Gegensatz zu Afrika weit weniger essbare Früchte gab, konnten die Jäger den Fortbestand ihres Stammes aber nur sichern, indem sie auf die Jagd nach Mammuts, Bisons und anderem Großwild auszogen. Dabei kamen viele Männer ums Leben und das weibliche Geschlecht, das zu Hause blieb und Unterkünfte baute, geriet immer mehr in die Überzahl. Um für einen Jäger attraktiv zu erscheinen, musste eine Frau jetzt Besonderheiten aufweisen, die sie von der Masse ihrer Mitbewerberinnen hervorhob. Das geschah im Laufe der Zeit durch die Herausbildung blonder Haare infolge genetischer Mutation. Die Männer mussten diese seltenen Geschöpfe besonders reizvoll gefunden haben, weshalb sie sich häufig mit ihnen paarten und dadurch die Zahl der Blondinen in der Bevölkerung anstieg. Aber noch immer sind nur etwa 2 Prozent der Weltbevölkerung von Natur aus blond – und gerade was selten ist, erscheint häufig besonders begehrenswert.
    Zuletzt wies Peter Frost darauf hin, dass blonde Frauen neueren Studien zufolge über einen höheren Östrogenspiegel als dunkelhaarige verfügten. Auch dadurch könnten sie weiblicher und fruchtbarer wirken und von Männern besonders begehrenswert gefunden werden.
    Also lauter schlechte Nachrichten für Frauen mit rotem, schwarzem oder braunem Haar? Hoffnung bringen ihnen in den letzten Jahren zwei Untersuchungen aus England:
    − In einer Umfrage unter 3800 Männern im Jahr 2008 zeigte sich, dass diese überwiegend eine Blondine für die bessere Freundin oder Geliebte hielten, aber eine Brünette als besser geeignet für eine dauerhafte Partnerschaft. Zwar betrachteten viele der befragten Männer Blondinen eher als sexy und kontaktfreudig, weshalb es mehr Spaß mache, sich mit ihnen zu treffen. Heiraten würde über die Hälfte der Männer allerdings eher eine dunkelhaarige Frau, weil sie diese als verlässlicher, vernünftiger und bodenständiger, ja sogar als liebevoller betrachteten.
    − Bereits drei Jahre zuvor hatte das Forscherteam um den Psychologieprofessor Peter Ayton in einer Studie herausgefunden, dass sich die Vorstellung von der Wunschpartnerin bei modernen Männern parallel zum Rollenwandel der Frauen verschoben hatte. Die Wissenschaftler zeigten 1500 Männern drei Bilder ein und desselben Models, dessen Haarfarbe über digitale Bearbeitung mal als blond, mal als brünett und mal als rothaarig gezeigt wurde. Danach sollten die Männer schildern, welchen Eindruck sie von der Persönlichkeit der Dame hatten. Die Antworten waren in ihrer Tendenz klar: Die Brünette wurde demnach als intelligent, unabhängig, ausgeglichen und kompetent wahrgenommen. Die Blonde galt als freundlich, zugänglich und kontaktfreudig, aber auch als hilfsbedürftig und unselbstständig. Die Rothaarige schließlich empfanden die Männer als intelligent, temperamentvoll und neurotisch. Da die befragten Männer überwiegend auf eine kluge und erfahrene Partnerin Wert legten, entsprach die brünette Dame ihrem Idealbild am ehesten.
    Aber natürlich verlieben sich auch Männer nicht nur in den Haarschopf, sondern in die komplette Persönlichkeit einer Frau. Es gibt also absolut keinen Grund, sofort zum Friseur zu rasen und sich die Haare färben zu lassen.

Warum benehmen sich Männer Blondinen gegenüber oft so hirnlos?
     
    Immer wieder dürften dunkelhaarige Frauen die Erfahrung gemacht haben, dass eine blonde Geschlechtsgenossin Männer im wahrsten Sinne des Wortes um den Verstand brachte. Ist das vielleicht nur ein dummes Klischee? Mitnichten, fanden französische Wissenschaftler im Jahr 2007 heraus. Das Team um den Sozialpsychologen Thierry Meyer an der Universität Nanterre (Paris) legte 250 männlichen Versuchspersonen verschiedene Fotos vor: mal von brünetten, mal von schwarzhaarigen und mal von blonden Frauen. Danach machten die Wissenschaftler mit ihren Probanden einen Intelligenztest. Das überraschende Ergebnis: Nur wenn Männer zuvor eine Blondine betrachtet hatten, fiel ihr Ergebnis um einige Punkte schlechter aus. Auch im Wissenstest schnitten sie plötzlich schlechter ab.
    Den Grund dafür sah Thierry Meyer in dem beliebten Klischee, dass Blondinen für ein gutes Stück dümmer gehalten werden als Frauen mit einer anderen Haarfarbe. Der Grund dafür ist der Gleiche, aus dem Blondinen lange Zeit als besonders begehrenswert galten: Blondes Haar gilt als verlässliches Zeichen für Jugend, und Jugend wird mit Unerfahrenheit gleichgesetzt. Um
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