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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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beneidenswerte Lage gebracht, in der sie sich heute befindet.“
    „Warum hast du ihm dann nicht einfach einen Anteil angeboten?“, fragte sie skeptisch. „Warum musstest du es unbedingt an die Bedingung knüpfen, mich zu heiraten?“
    „Der Name der Firma lautet Tremont REH, und das aus einem guten Grund“, erwiderte ihr Vater dickköpfig. „Und solange ich lebe, wird sie auch in den Händen der Tremonts bleiben.“
    „Das ist jetzt unwahrscheinlicher als je zuvor“, presste Eva erstickt hervor.
    „Natürlich ist es das! Du denkst daran, dich von Griffin scheiden zu lassen!“
    Sie fragte sich, was ihr Vater sagen würde, wenn sie ihm von dem Arztbesuch erzählte. Vielleicht würde ihm das den Wind aus den Segeln nehmen. Aber wahrscheinlich hatte sie ihm auch so schon genug zugemutet.
    „Wie konntest du nur?“, fragte sie stattdessen aufgebracht. „Wie konntest du Griffin bestechen?“
    Einen Moment lang sahen sie einander nur stumm an. Dann machte Eva auf dem Absatz kehrt und verließ das Haus.
    Statt zu ihrem Apartment oder ins Büro zu gehen, setzte sie sich ins Auto und fuhr zurück zur Villa in Pacific Heights.
    Griffin war es zwar gewohnt, gegnerische Parteien bei Geschäftsverhandlungen niederzuzwingen. Aber er hatte es bis jetzt nicht mit der entfesselten Wut einer Tremont zu tun bekommen.
    Das würde sich gleich ändern.

12. KAPITEL
    Als Eva eine Stunde später in Pacific Heights angekommen war, hatte sich ihre Wut nicht verflüchtigt.
    Da Eva immer noch einen Schlüssel für das Haus besaß, zögerte sie nicht. Sie zog ihn aus der Tasche, schloss auf, trat ein und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Griffin in der Eingangshalle erschien.
    Sie hatte damit gerechnet, dass er um diese Zeit bereits zu Hause war. Denn normalerweise arbeitete er nur selten an einem Samstag. Für gewöhnlich konnte er am Wochenende ausschlafen. Er sah jedoch ziemlich erschöpft aus.
    „Du mieser, elender …“ Sie brach ab, weil sie derart in Rage geriet, dass sie nicht weitersprechen konnte.
    Schweigend sah Griffin sie an, bis sich seine Mundwinkel schließlich zu einem bitteren Lächeln verzogen.
    „Nun, das nenne ich wirklich eine erfrischende Begrüßung“, sagte er gedehnt. „Du verlangst die Scheidung, und ich bin ein elender, mieser Idiot.“
    „Danke, dass du dir gleich selber einen passenden Namen gibst. Obwohl ‚Idiot‘ vielleicht noch ein zu nettes Wort für dich ist.“ Sie verschränkte die Arme, als er näher kam. „Wie wär’s mit ‚Lügner‘? Oder, warte …“
    Eva ließ die Arme wieder sinken und schnippte mit den Fingern, als ob sie soeben einen Geistesblitz hätte. „Wie wär’s mit ‚Mitgiftjäger‘, ‚Erbschleicher‘ oder mit einem dieser anderen Ausdrücke, die so wunderbar auf Carter und dich zutreffen?“
    Missbilligend runzelte er die Stirn. „Nenn mich nicht in einem Atemzug mit Newell.“
    „Der Vergleich drängt sich mir aber geradezu auf“, entgegnete sie zuckersüß.
    „Wovon redest du?“
    Mit einer wegwerfenden Bewegung zeigte sie ihm, wie ungeduldig sie war. „Na komm schon, Griffin. Mein Vater hat mir alles erzählt.“
    „Wovon sprichst du eigentlich?“
    „Über den beträchtlichen Anteil der Tremont REH, den er dir angeboten hat, wenn du mich dafür heiratest. Dass unser Kind …“ Sie stockte bei dem Wort. „Dass unser Kind die Firma erben würde, war dir nicht genug. Du wolltest dir lieber selbst einen Anteil unter den Nagel reißen, habe ich recht?“
    Bei ihrem Wutanfall vor zwei Tagen hatte sie ihm vorgeschlagen, mit ihrem Vater über einen Anteil an der Tremont REH zu verhandeln. Doch da hatte sie ja noch nicht einmal geahnt, dass Griffin sich um dieses kleine Detail bereits selbst gekümmert hatte.
    Ein irritierter Ausdruck glitt über Griffins Gesicht. Es dauerte einen kurzen Moment, ehe er antwortete. „Das hat dich ganz schön wütend gemacht, was?“, fragte er mit fester Stimme.
    „Was denkst du denn?“, erwiderte sie heftig. „Worin, bitte, unterscheidest du dich denn noch von Carter?“
    „Darin, dass ich dich nicht betrogen habe, vielleicht?“, schlug er vor.
    „Falsche Antwort!“, rief sie aufgebracht. Sein ironischer Unterton machte sie rasend.
    Als müsse er nachdenken, kratzte Griffin sich am Kopf. „Es hat dich wütend gemacht, dass ich bestochen worden sein könnte, um dich zu heiraten? Ich frage mich zwar, warum. Aber ich habe eine Theorie.“
    Sie lachte trocken auf. „Sie sollte
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