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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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einigen, über die sie noch nie nachgedacht hatte. Griffin hingegen hatte es offensichtlich getan und sich genau überlegt, wie er sie glücklich machen konnte.
    Ihre Gedanken schweiften zu einer besonders erotischen Begegnung der letzten Woche zurück. Nachdem er sie bei ihren Ballettübungen in einem der unmöblierten Räume überrascht hatte …
    Später in dieser Nacht, während sie seine entspannten Gesichtszüge und seine sich gleichmäßig hebende und senkende Brust beim Schlafen beobachtet hatte, war Eva klar geworden, dass sich ihre Gefühle für ihn allmählich verändert hatten.
    Er scherzte manchmal und nannte sich ihren auserwählten Samenspender. Doch die Realität sah anders aus. Er ging ihr unter die Haut. Und sie wollte weit mehr von ihm als heißen Sex.
    Nachdem ihr das bewusst geworden war, hatte sie sich aufgeregt und ruhelos gefühlt. Sie hatte nicht wieder einschlafen können und war nach unten gegangen.
    Eigentlich wollte sie in die Küche gehen, um ein Glas Milch zu trinken. Doch stattdessen ertappte Eva sich dabei, wie sie zögernd vor der Tür von Griffins Arbeitszimmer stehen blieb.
    Ohne wirklich zu wissen, was sie vorhatte, ging sie hinein und schaltete den Computer an. Nachdem sie ein paar Minuten ziellos im Internet gesurft hatte, zog sie eine von Griffins Schreibtischschubladen auf.
    Sofort entdeckte sie die DVD, auf die sie bereits vor ein paar Tagen gestoßen war. Während eines Telefonats mit einem potenziellen Kunden hatte sie nach einem Schreibblock gesucht und die DVD gefunden. Auf der Hülle stand Carters Name. Er war unmöglich zu übersehen.
    Diesmal zögerte sie nicht. Entschlossen schob sie die DVD in Griffins Computer und sah sie sich an.
    Und Eva fühlte … absolut nichts.
    Nachdenklich blickte sie jetzt auf die weiße Wand des Behandlungszimmers, während sie langsam in das Hier und Jetzt zurückfand.
    Griffin war ihre Gegenwart.
    Ihr Liebhaber. Ihr Ehemann. Der Mann, den sie liebte.
    Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie mit ihm verheiratet war und ihn aus ganzem Herzen verzweifelt liebte – während er glaubte, für sie nur ein Mittel zum Zweck zu sein. Dachte er das wirklich? Dass er auch gern Kinder mit ihr großziehen wollte, wusste Eva. Und am schlimmsten traf die Vorstellung sie, jahrelang vergeblich zu versuchen, schwanger zu werden.
    Ihr war klar, dass sie Griffin von der Diagnose erzählen und ihm die Möglichkeit geben musste, die Ehe zu beenden.
    Auch wenn es ihr das Herz brechen würde.
    Als Eva eine Stunde später zu Hause ankam, wartete Griffin schon an der Tür auf sie.
    „Du bist früh hier“, bemerkte sie und schenkte ihm ein trauriges Lächeln.
    Sie hatte gehofft, mehr Zeit zu haben. Sie hatte sich auf die Aussprache vorbereiten wollen. Jetzt gestand sie sich missmutig ein, dass es ihre Qualen vermutlich nur verlängert hätte.
    Griffin gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich bin froh, dass du zurück bist.“ Vielsagend zwinkerte er ihr zu und fügte hinzu: „Ich hatte eine Eingebung bei der Arbeit.“
    Er machte eine Pause, als ob er darauf wartete, dass sie seine Gedanken erriet. Nachdem Eva ihn nur stumm angesehen hatte, verzog er die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln.
    „Bauchtanz“, sagte er.
    Ihr ratloser Blick amüsierte ihn noch mehr.
    „Ich hatte die Idee, dass du deine tänzerischen Fähigkeiten in eine ganz neue Richtung entwickeln könntest. Jetzt, da wir wissen, welche Wirkung deine Ballettübungen auf unser Liebesleben haben … Stell dir nur mal vor, was Bauchtanz bewirken könnte!“
    Seine Worte entlockten ihr ein sinnliches Lächeln.
    Gespielt feierlich erklärte er: „Natürlich nur im Interesse der Fortpflanzung.“
    „Natürlich“, erwiderte sie dumpf. Auch wenn sie wusste, dass er es nicht ernst meinte. Die Erinnerung an ihre Vereinbarung, daran, wozu ihre Ehe eigentlich dienen sollte … Es versetzte Eva einen tiefen Stich ins Herz.
    Aufmunternd lächelte Griffin sie an. „Komm mit in die Küche, ich mach dir einen Drink. Etwas Alkoholfreies, für den Fall, dass wir die Babysache bereits ins Rollen gebracht haben.“
    Wieder verspürte sie einen schmerzhaften Stich im Herzen.
    „Erzähl mir von deinem Tag. Wie war denn der Besuch bei der Ärztin?“
    Eva riss sich zusammen und erklärte gefasst: „Nicht so toll. Es hat sich herausgestellt, dass es noch schwieriger für mich geworden ist, schwanger zu werden, als es ohnehin schon war.“
    Sofort drehte Griffin sich zu ihr um und musterte sie
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