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Eine (fast) perfekte Hochzeit

Eine (fast) perfekte Hochzeit

Titel: Eine (fast) perfekte Hochzeit
Autoren: Anna Depalo
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gut sein.“
    Ihn mit einem Serviertablett zu erschlagen oder mit einer Dessertgabel zu erstechen wäre noch zu gut für ihn, dachte sie. Ihn über einer Fondueflamme zu rösten, das wäre eine Idee …
    Griffin nickte zerstreut und ging auf sie zu. Anscheinend merkte er gar nicht, dass sie vor Zorn fast bebte.
    „Willst du meine Theorie hören?“, fragte er leise.
    „Ich kann’s kaum erwarten.“
    „Du liebst mich.“
    „Oh, na klar“, rief sie, obwohl ihr das Herz mit einem Mal bis zum Hals schlug. „Anscheinend kennst du die Bedeutung der Worte ‚Heuchler‘, ‚Lügner‘ und ‚Mitgiftjäger‘ nicht!“
    „Doch, aber all das bedeutet nichts im Vergleich zu der Tatsache, dass du mich liebst und denkst, ich hätte dich betrogen.“
    „Du vergisst, dass ich mich mit Treuebruch auskenne“, entgegnete sie schlagfertig. „Das kann mich nicht mehr schockieren.“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Du hast Carter nicht geliebt. Aber mich liebst du.“
    Beim Anblick seines arroganten Lächelns verschlug es ihr die Sprache.
    Er sah sie mitfühlend an. „Was wäre, wenn ich dir sagte, dass ich nie von deinem Vater Geld genommen habe?“
    „Wie bitte?“ Eva war fassungslos. Sie verstand jetzt gar nichts mehr.
    Er hielt ihrem Blick stand. „Ich habe niemals, dafür dass ich dich heirate, einen Anteil der Firma erhalten.“
    „Das ist ja unmöglich“, widersprach sie. Sie klammerte sich hartnäckig an die Fakten, die sie kannte. „Mein Vater hat es genauso gesagt: Er hat dir doch Anteile der Tremont REH angeboten.“
    „Angeboten hat er sie mir, ja. Angenommen habe ich sie aber nicht, nein.“
    Hastig ließ sie die Unterhaltung in der Villa ihrer Eltern noch einmal Revue passieren. Ihr Vater hatte „angeboten“ gesagt. Es war tatsächlich ein feiner Unterschied.
    Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie sah Griffin an. „Er hat mich absichtlich getäuscht.“
    Als er nickte, verspürte sie ein flaues Gefühl im Magen. Auf einmal fühlte sie sich ernüchtert und war den Tränen nahe.
    „Es tut mir leid“, brachte sie schließlich hervor. „Ich kämpfe gar nicht gegen dich, ich kämpfe gegen meinen Vater.“
    Blindlings wandte sie sich zur Tür und wollte fliehen. Aber bevor Eva noch einen Schritt machen konnte, hielt Griffin sie am Arm fest.
    „Eva, warte.“
    Traurig sah sie ihn an. „Warum? Wieso hat er mich in die Irre geführt und zugelassen, dass ich mich demütige?“
    Ein schwaches Lächeln umspielte seinen Mund. „Vermutlich dachte er, dass genau das passieren würde: dass du wutentbrannt hier hereinstürmen würdest und dass wir die Dinge zwischen uns in Ordnung bringen würden.“
    „Eine nette Idee. Trotzdem bin ich immer noch wütend auf ihn. Dass er dir überhaupt erst das Geld angeboten hat, finde ich unmöglich.“
    „Ich glaube, er hatte gar nicht wirklich vor, mir die Anteile nur unter der Bedingung zu überschreiben, dass ich dich heirate“, erwiderte Griffin und lächelte nachdenklich. „Er dachte wohl eher, ich hätte es verdient, an den jüngsten Erfolgen der Firma ein wenig beteiligt zu werden.“
    „Nun, das ist definitiv wahr.“
    „Und mir die Anteile anzubieten, das war mehr eine Anerkennung meiner früheren Leistungen als für … nun, lass es uns ‚zukünftige Bestrebungen‘ nennen.“
    „Du meinst, mit mir verheiratet zu bleiben und mit etwas Glück eine neue Generation von Tremonts zu gründen?“, fragte sie schneidend.
    Griffin nickte, während er sanft mit dem Daumen über ihren Arm strich, den er noch immer umfasst hielt. „Ich denke, er war erleichtert, als ich ihm einen Korb gegeben und das Angebot abgelehnt habe.“
    Eva fühlte, wie sich ihr Zorn langsam legte.
    Griffin lächelte zaghaft. „Du musst zugeben, dass er nach deiner Beziehung mit diesem Mitgiftjäger allen Grund hatte, besorgt zu sein.“
    „Ich würde dir gern glauben“, flüsterte sie zögernd.
    „Glaub es“, sagte Griffin. „Marcus’ Angebot kam erst, nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich dir einen Heiratsantrag gemacht hatte. Den Vorschlag hat er nachträglich gemacht, als unsere Verlobung schon beschlossene Sache gewesen ist. Und auch vorher hat er mir schon einige Male einen Anteil an der Firma angeboten, um sicherzustellen, dass ich Geschäftsführer bleibe.“
    Sie sah ihn überrascht an. „Das hat er getan?“
    Griffin nickte. „Und ich habe jedes Mal abgelehnt.“
    Während sie versuchte, all die neuen Informationen zu verarbeiten, entdeckte sie ein
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