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Eine ewige Liebe

Eine ewige Liebe

Titel: Eine ewige Liebe
Autoren: Kami Garcia
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Seite begeben kannst. Ich nehme an, unser Haus ist mit einerArt Bannspruch an dieAnderwelt gebunden.
    Bei ihrenWorten lief mir ein Schauer über den Nacken. »DieAnderwelt? Da sind wir jetzt? So heißt dieser Ort?«
    Sie nickte und wischte sich die kirschroten Hände an ihrer Jeans ab.
    Dieser Ort war anders als alles, was ich kannte. Es war nicht Gatlin und es war nicht der Himmel.Aber dasWort allein bewirkte, dass ich mich weiter weg von zu Hause fühlte als je zuvor.Weiter weg als imTod. Daran änderte auch der staubige Geruch unsererVeranda nichts und der vertraute Duft frisch gemähten Rasens. Ich spürte die Moskitostiche auf meiner Haut und denWind in meinem Gesicht und das splittrige, raue Holz der Stufen unter mir.Aber es fühlte sich wie Einsamkeit an.Wir waren ganz allein. Meine Mutter und ich und unser Garten voller Kirschen. Insgeheim hatte ich seit ihrem Unfall auf diesen Moment gewartet. Doch erst jetzt wurde mir klar, was ich tief in mir schon die ganze Zeit gewusst hatte – dass das hier nie genug sein würde.
    »Mom?«
    »Ja, mein süßer Junge?«
    »Glaubst du, dass Lena mich drüben bei den Sterblichen immer noch liebt?«
    Schmunzelnd zerzauste sie meine Haare. » Was ist denn das für alberne Frage?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Gegenfrage. Hast du mich noch geliebt, nachdem ich euch verlassen hatte?«
    Ich sparte mir dieAntwort darauf.
    »Ich weiß nicht, wie es dir geht, EW .Aber ich habe keinenTag daran gezweifelt, dass du mich noch liebst. Selbst als ich noch nichts über diesen Ort wusste und den Grund nicht kannte, warum ich hier bin, warst du mein Lotse.Alles hat mich immer wieder zurück zu dir geführt.Alles.« Mit einer sanften Bewegung strich sie mir die Haare aus dem Gesicht. »Glaubst du wirklich, Lena ergeht es anders?«
    Sie hatte recht.
    Es war eine alberne Frage.
    Lächelnd ergriff ich ihre ausgestreckte Hand und folgte ihr ins Haus. Ich hatte einiges vor und musste mir über vieles klar werden. Und doch waren manche Dinge gleich geblieben, denn manche Dinge würden sich nie ändern.
    Nur für mich selbst galt das nicht. Ich war von einem Moment zum nächsten ein anderer geworden, und jetzt würde ich alles dafür geben, diesenAugenblick rückgängig machen zu können.

Auf dieser oder der anderen Seite 3.
Kapitel
    »Komm schon, Ethan, sieh es dir an.«
    Ich drehte mich nicht nach Mom um, als ich nach demTürknauf griff.
    Obwohl sie mich dazu ermutigt hatte, war ich noch immer nicht ganz überzeugt. Ich fragte mich, was mich hinter derTür erwartete. Ich sah das lackierte Holz, fühlte den glatten Eisenknauf unter meinen Fingern, aber ich hatte keineAhnung, ob auf der anderen Seite immer noch unsere Straße lag.
    Lena. Denk an Lena. An Ravenwood. Es gibt keinen anderen Weg zu ihr.
    Trotzdem …
    Ich war nicht mehr in Gatlin.Weiß der Himmel, was sich hinter derTür befand. Es konnte alles und nichts sein.
    Ich starrte auf denTürknauf und dachte an das, was ich in den Caster-Tunneln überTüren und Schwellen gelernt hatte.
    Und über Portale.
    Und Schranken.
    DieTür sah vielleicht harmlos aus – so wie jeder Zugang auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär wirkte –, aber das hieß noch lange nicht, dass sie auch harmlos war. Die Temporis Porta zum Beispiel war eine völlig unscheinbareTür.Aber man konnte nie sicher sein, auf welche Zeit oderWelt man dahinter traf. Das hatte ich am eigenen Leib erfahren.
    Hör auf, hier rumzueiern, Wate.
    Mach schon.
    Stell dich nicht so an, Feigling. Was hast du jetzt noch zu verlieren?
    Ich schloss dieAugen und drehte den Knauf.Als ich dieAugen wieder aufmachte, stand ich nicht an unserer Straße, ganz im Gegenteil.
    Ich befand mich zwar amTreppenabsatz unseres Hauses, allerdings mitten im Garten des Immerwährenden Friedens – Gatlins Friedhof. Genauer gesagt stand ich direkt über der Grabstätte meiner Mutter.
    Vor meinenAugen erstreckten sich die gepflegten Rasenflächen, aber anstelle von Grabsteinen und Mausoleen mit Plastikengeln und R ehkitzen reihte sichWohnhaus anWohnhaus. Ich musste ein zweites Mal hinschauen, bis ich es kapierte. Dort, wo normalerweise die Gräber lagen, standen die Häuser der Menschen, die an dieser Stelle beerdigt waren. Der Friedhof – falls man ihn überhaupt noch so nennen konnte – war kaum wiederzuerkennen.
    Da war zum Beispiel die viktorianischeVilla der altenAgnes Pritchard mit ihren gelben Fensterläden und den wuchernden R o senbüschen, die wie immer über den Zaun auf den Gehweg
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