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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford
Autoren: Julia Justiss
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Er hatte nämlich darauf bestanden, dass sie vor der Hochzeit keusch blieben, um so die Vorfreude auf die Hochzeitsnacht zu erhöhen.
    Sandiford musste beinahe laut lachen. Er dachte daran, wie Clarissa mit einem Funkeln in den Augen verkündet hatte, dass sie von seiner Gesellschaft zu sehr in Anspruch genommen sei und deshalb auf eine erschöpfende Reise verzichten und dafür lieber gleich nach Schloss Sandiford fahren wolle.
    Wie wunderbar seine Clarissa doch war! Anstatt sich mit Nebensächlichkeiten aufzuhalten, zog es sie zu dem Ort, an dem sie vermutlich einen großen Teil ihres gemeinsamen Lebens verbringen würden.
    Endlich stand das frisch vermählte Paar neben der Kutsche, die sie nach Schloss Sandiford bringen sollte. Lady Beaumont hatte sich weinend von ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn verabschiedet. Nun trat Sarah mit ihrem Sohn Aubrey zu ihnen.
    Sandiford umarmte sie und spürte für einen Moment, dass er sich immer noch nicht ganz frei von den alten Erinnerungen fühlte. "Wie geht es einem, wenn man wieder einmal Recht gehabt hat?" fragte er brummig.
    "Wunderbar", erwiderte Sarah und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Aubrey riss sich von der Hand seiner Mutter los und stürzte sich auf Clarissa, die ihn in die Arme nahm. "Clarissa dableiben!" schluchzte er.
    Sie klopfte ihm tröstend auf den Rücken. "Du musst nicht weinen, Schatz. Mama wird dich bald auf einen Besuch zu uns mitnehmen."
    Nun wandte sich auch Sandiford zu dem Jungen. "Es wird schon nicht so schlimm, kleiner Mann. Außerdem brauchst du nicht Clarissa zum Soldatenspielen, sondern einen kleinen Cousin." Er achtete nicht auf Clarissas Rippenstoß, sondern fuhr fort: "Das wäre doch ein guter Schlachtplan. Was meinst du?"
    Aubrey sah ihn aus seinen hellgrünen Augen an und schien für einen Moment über diesen Vorschlag nachzudenken. Dann nickte er. "Aubrey will jetzt."
    Sandiford lachte. "Ich werde mein Bestes tun. Komm, Clarissa. Wir sollten fahren. Ich befürchte, dass der junge Mann hier sehr ungeduldig ist."
    "Ich auch." Der leidenschaftliche Blick, den ihm seine Frau zuwarf, ließ sofort eine Glut in ihm aufsteigen, die nichts mit dem Champagner zu tun hatte, den er in recht großzügigen Mengen genossen hatte.
    "Wie gut", meinte Sandiford, der Clarissa in die Equipage half, "dass wir in einer geschlossenen Kutsche reisen."
    Sie warf ihm einen verführerischen Blick über die Schulter zu. "Deshalb habe ich auch darauf bestanden."
    Sarah lachte und verabschiedete sich dann. Nachdem Sandiford ein letztes Mal den Hochzeitsgästen, die vor dem Haus standen, zugewinkt hatte, setzte er sich neben Clarissa und zog den Vorhang auf beiden Seiten zu. "Endlich", seufzte er wohlig, als er sich zu ihr beugte, um ihr beim Öffnen des Satinkleids zu helfen. "Wie wunderbar es doch ist, keine vorbildliche Ehefrau zu haben!"
     
    – ENDE –
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