Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
reglos da. Nur die goldenen Strähnen tanzten um ihr Gesicht. Dann hob sich ihr Kinn. „Wirklich schade“, sagte sie leise und ballte eine Hand zur Faust. Sie würde ihm einen Aufwärtshaken verpassen, so, wie sie es von ihren Brüdern gelernt hatte.
    „Es kommt selten vor, dass ich mich ablenken lasse.“ Er beugte sich vor. „Sie haben die Augen einer Hexe. Ich bin ein abergläubischer Mann.“
    „Arrogant“, verbesserte Serena ruhig. „Abergläubisch wohl kaum.“
    „Glauben Sie an Glück, Serena?“
    „Ja.“ Und an eine gute Rechte. Sie spürte, wie seine Finger unter ihr Haar und in den Nacken glitten. Sein Mund näherte sich ihrem. Irgendwie brachte sein warmer Atem ihre Lippen dazu, sich zu öffnen. Ihre Konzentration ließ nach.
    Während er ihre Handfläche mit einem Finger streichelte, holte Serena mit dem freien Arm aus und zielte auf seinen Bauch.
    Nicht mehr als eine Handbreit vor dem Ziel wurde ihre Faust von einem festen Griff aufgehalten. Sie wollte sie losreißen, aber er lachte nur. „Ihre Augen verraten Sie“, sagte er. „Daran werden Sie arbeiten müssen.“
    „Wenn Sie mich nicht loslassen, werde ich … „ Die Drohung verklang, als seine Lippen ihre streiften. Es war kein Kuss, sondern eine Versuchung. Seine Zunge befeuchtete ihre Lippen.
    „Was werden Sie?“ flüsterte er, den Mund an ihrem. Ihre Lippen dufteten leicht nach See und Sommer. Als sie nicht antwortete, zog er mit der Zungenspitze die Konturen ihres Mundes nach. Er prägte sie sich ein, kostete den Geschmack aus und wartete.
    Serena wurden die Lider schwer. Ihre Augen fielen zu, und die Muskeln entspannten sich. Die Faust in seiner Hand wurde kraftlos. Zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, dachte sie an nichts mehr. Sie spürte den winzigen erregenden Schmerz, während er an ihrer vollen Unterlippe knabberte. Sein Mund war viel weicher, als sie es sich bei einem Mann hatte vorstellen können, wie Seide auf bloßer Haut. Sein Duft war würzig, exotisch und, abgesehen vom Tabak, nur sein eigener. Er flüsterte ihren Namen so, wie sie ihn noch nie gehört hatte. Serena gab den Widerstand auf, ließ zu, dass ihre Arme sich um seinen Hals schlangen, und legte den Kopf einladend in den Nacken.
    Justin griff in ihr Haar. „Mach die Augen auf“, verlangte er. „Sieh mich an, wenn ich dich küsse.“
    Dann fiel sein Mund über ihren her, rücksichtslos plündernd. Er hörte seinen Herzschlag, als er weiter vordrang. Ihre Zunge kam seiner entgegen, reagierte so wild, wie seine es vorgab. Fasziniert beobachtete er, wie sich ihre Augen vor Leidenschaft verdunkelten. Sie stöhnte auf, ihre Augen schlössen sich, und sein Blick wurde verschwommen.
    Serena fühlte, wie die Begierde sie mit Macht ergriff. Bedürfnisse, Sehnsüchte, Geheimnisse, sie alle wurden in einer einzigen Explosion der Gefühle enthüllt. Noch während sie danach hungerte, sie zu erfüllen, wurde ihr klar, dass dieser Mann ihr bis auf den Grund der Seele blicken konnte. Und sie wusste nichts über ihn. Sie wollte sich befreien, doch er hielt sie fest.
    Als sie es dann doch geschafft hatte, sich aus seiner Umarmung zu winden, atmete sie tief durch. Wie immer schützte sie sich, indem sie Angst in Zorn verwandelte.
    „Wenn Sie Ihren Prospekt lesen, werden Sie feststellen, dass der Reisepreis keine Selbstbedienung bei der Mannschaft einschließt.“
    „Gewisse Dinge haben keinen Preis, Serena.“
    Sie wich zurück. „Halten Sie sich von mir fern.“
    Justin lehnte sich an die Reling. „Nein“, erwiderte er sanft. „Ich habe die Karten bereits ausgegeben, und das Glück ist immer auf Seiten des Gebers.“
    „Ich bin nicht interessiert“, zischte sie. „Also lassen Sie mich aus dem Spiel.“ Sie drehte sich um und hastete den Niedergang zum nächsten Deck hinab.
    Justin steckte die Hände in die Taschen und ließ sein Kleingeld klimpern. „Ganz bestimmt nicht“, sagte er lächelnd.

2. KAPITEL
    Die meisten Passagiere, die den Tag in Nassau verbringen wollten, waren schon von Bord gegangen, sodass Serena sich weder durchs Gewühl noch an den wartenden Taxifahrern und Fremdenführern vorbeikämpfen musste. Da dies ihre letzte Reise hierher war, wollte sie selbst einmal Touristin spielen und einige Souvenirs für ihre Familie einkaufen.
    Die Sonne war strahlend, die Luft feucht und mild. Serena freute sich auf die Stunden an einem der schönsten Touristenorte auf den Bahamas.
    „Drei Dollar“, rief ein schwarzer Junge und streckte ihr eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher