Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
musste Serena lächeln.
    Der Kutscher begann mit seinem Monolog über die Attraktionen der Insel, merkte jedoch schnell, dass seine Gäste nur aneinander interessiert waren. Er schnalzte mit der Zunge und verstummte.
    „Na schön, woher kommen Sie?“ erkundigte Serena sich, um irgendwo anzufangen. „Ich habe mir angewöhnt, die Herkunft der Leute zu erraten, aber Sie kann ich nicht unterbringen.“
    Justin lächelte geheimnisvoll. „Ich reise.“
    „Ursprünglich.“
    „Nevada.“
    „Vegas.“ Sie nickte. „Und damit verdienen Sie Ihr Geld? Mit Glücksspiel?“
    Justin drehte den Kopf und sah sie an. „Ja. Warum?“
    „Ich habe Sie gestern Abend beobachtet. Sie verfügen über die Konzentration, die den Profi vom Gelegenheitsspieler unterscheidet.“
    „Interessante Theorie.“ Mit der Fingerspitze schob er ihre Sonnenbrille nach unten, um ihr in die Augen sehen zu können. „Spielen Sie, Serena?“
    „Das kommt auf das Spiel und die Gewinnchancen an“, erwiderte sie und schob die Brille wieder hinauf. „Ich verliere nicht gern.“ Sein Blick ließ erkennen, dass er nicht von Karten, sondern einem weit gefährlicheren Spiel gesprochen hatte.
    Lächelnd zeigte er nach rechts. „Es gibt hier wunderschöne Strände.“
    „Hmmm.“
    Wie aufs Stichwort begann der Kutscher wieder mit seinem Text und hörte erst auf, als sie wieder am Ausgangspunkt der Fahrt waren.
    Inzwischen waren die Straßen voller Menschen, die Mehrzahl davon Touristen mit Einkaufstüten und Fotoapparaten. „Danke für die Fahrt.“ Serena wollte aus der Kutsche klettern, doch Justin umfasste ihre Taille mit den Händen und hob sie mühelos hinaus.
    Einen Moment lang schwebte sie über dem Boden und musste sich an seinen Schultern fest halten. Es überraschte ihn, wie leicht sie war. Ihre erotische Ausstrahlung und ihr Stil hatten ihn übersehen lassen, wie klein sie war. Sein Griff wurde zärtlich, als er sie auf den Boden stellte.
    „Danke“, brachte Serena nach einem Räuspern heraus. „Genießen Sie Ihren Tag.“
    „Das habe ich vor.“ Er nahm ihre Hand.
    „Justin… „ Sie atmete tief durch. „Ich habe mich von Ihnen zu einer Kutschfahrt einladen lassen. Jetzt gehe ich einkaufen.“
    „Schön. Ich begleite Sie.“
    „Ich suche nach Souvenirs, Justin. Sie wissen schon, T-Shirts, Sachen aus Stroh. Sie werden sich langweilen.“
    „Ich langweile mich nie“, beteuerte er.
    „Diesmal ja“, versicherte sie ihm, während er seine Finger zwischen ihre schob und sich in Bewegung setzte. „Das verspreche ich Ihnen.“
    „Wie wäre es mit einem Aschenbecher, auf dem ‚Willkommen in Nassau‘ steht?“ schlug er vor.
    Tapfer schluckte sie ein Schmunzeln herunter. „Ich gehe jetzt hier hinein.“ Sie blieb vor dem ersten Geschäft stehen. Notfalls würde sie sämtliche Geschäfte in der Bay Street abklappern, bis er es nicht mehr aushielt.
    Als ihre Umhängetasche schließlich Schlüsselringe mit kleinen Spieluhren, eine Kollektion T-Shirts und mit Muscheln verzierte Kästen enthielt, hatte Serena längst vergessen, dass sie ihn hatte loswerden wollen. Für einen Mann, den sie instinktiv als Einzelgänger eingeschätzt hatte, war er ein erstaunlich angenehmer Begleiter.
    „Oh, sehen Sie mal!“ Sie griff nach einem grinsenden Kopf, der aus einer Kokosnuss geschnitzt worden war.
    „Elegant“, meinte Justin.
    „Er ist kitschig, Sie Dummkopf.“ Lachend holte sie die Brieftasche heraus. „Und perfekt für meinen Bruder Caine.“
    Der Strohmarkt war voller Menschen und Waren, aber nicht so voll, um Serena von der Suche nach Schätzen abzuhalten. Sie entdeckte eine große geflochtene Tasche und zeigte hinauf. Gehorsam holte Justin sie ihr herunter.
    „Die ist ja fast so groß wie Sie“, sagte er, als sie sie ihm abnahm.
    „Die ist für meine Mutter“, murmelte Serena. „Sie schleppt immer viel Nähzeug mit sich herum.“
    „Handgeflochten“, verkündete die dunkelhäutige Frau, die in einem Schaukelstuhl saß und eine kleine braune Pfeife rauchte. „Von mir selbst.“ Sie klopfte sich auf den gewaltigen Busen. „Nichts aus Hongkong an meinem Stand.“ Ihr Blick wanderte von Serena zu Justin. „Wollen Sie Ihrer Lady nicht etwas Hübsches kaufen?“
    „Was schlagen Sie vor?“ erwiderte er.
    „Justin…“
    „Hier.“ Die alte Frau nahm ein mit breiten Stichen gesäumtes cremefarbenes Kleid im Dashiki-Stil vom Haken .und drückte es ihm in die Hände.
    Justin hielt es Serena an. „Ja, es steht Ihnen“, entschied
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher