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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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„Millicent!“
    Überrascht schaute sie ihn an und verlor das Gleichgewicht.
    Er konnte seinen Blick nicht abwenden, als er die Straße entlang auf den Laden zulief. „Gott, bitte –“
    Sie fiel. Auf die Markise.
    Der Stoff zeriss.
    Daniel fing ihre Schultern auf. Einer ihrer Stiefel hatte sich im Eisengestell des Vordachs verheddert, deshalb hing sie kopfüber herunter. Als er sich auf die Zehenspitzen stellte, um ihren Fuß zu befreien, sagte sie atemlos: „Mann. Messer!“
    Bis zu diesem Moment war Daniel gar nicht bewusst gewesen, dass die meisten Texaner immer eine Waffe trugen. Die Männer, die mit ihm bei dem Treffen gewesen waren, versammelten sich um sie herum.
    „Wie viele Männer sind es?“, wollte Daniel wissen.
    „Einer. Das glaube ich jedenfalls.“ Millicent versuchte ihn davon abzuhalten, in den Laden zu stürmen. „Er hat ein Messer!“
    „Auch eine Pistole oder ein Gewehr?“, fragte Piet schnell.
    „I-ich weiß es nicht.“
    „Hey!“, rief jemand von der Rückseite des Ladens. „Ich hab hier hinten einen Mann. Ist in sein eigenes Messer gesprungen, als er versucht hat zu fliehen. Sieht nicht gut aus!“
    Immer wieder strich Millicent ihren Rock glatt und wehrte Daniels Hände ab. „Mir geht es gut.“ Dann klopfte sie ihm sanft auf den Arm. „Hab ich dir wehgetan? Daniel, du kannst mich so in der Öffentlichkeit nicht anfassen. Das gehört sich nicht.“
    „Das halbe Vordach hängt immer noch an dir. Die ganze Stadt könnte eine Erweckungsversammlung unter der Leinwand abhalten, und trotzdem wäre dann immer noch genug Platz für einen Zirkus.“
    „Erweckungsversammlungen und ein Zirkus hören sich gut an, aber wir werden nie wieder eine große Verlosung im Laden ausschreiben!“ Sie brach in Tränen aus.
    Vorsichtig nahm Daniel sie auf den Arm und trug sie hinein. „Warum denn nicht, Millie?“
    „Weil ich keinen Schmuck mehr mag.“
    Daniel wollte sie auf keinen Fall alleine lassen. Er schickte Pastor Bradle zur Pension, damit Isabelle und Arthur die Nacht dort verbringen würden. Bevor die anderen Männer den Angreifer ins Gefängnis schleppten, stritten sie darüber, ob Doktor Wicky gerufen werden sollte, um sich um die Wunden zu kümmern. Aber Daniel wollte sie alle eigentlich nur so schnell wie möglich loswerden und brüllte dazwischen: „Bringt ihn hier weg und ruft den Arzt.“
    Jakob Stauffer rieb sich den Nacken. „Dan, das ist genau das Problem. Der Arzt ist so schlecht, dass es wahrscheinlich besser wäre, ihn nicht zu rufen.“
    Doch Daniel wollte nichts mehr hören und überließ ihnen die Entscheidung. Drei der Männer blieben im Laden, um alles abzusuchen, falls der Angreifer doch nicht allein gekommen war.
    Nachdem er Millicent die Schuhe und die Schürze ausgezogen hatte, vergewisserte sich Daniel, dass ihr wirklich nichts zugestoßen war. Dann legte er sie in sein eigenes Bett. Sie ließ alles mit sich geschehen. Doch selbst im Bett hörte sie nicht auf zu zittern. Kurzerhand wickelte Daniel alle verfügbaren Decken um sie und zog sie auf seinen Schoß, wo sie sich eng an ihn kuschelte und endlich in einen erschöpften Schlaf sank.
    Leise klopfte Pastor Bradle und steckte den Kopf durch die Tür. „Wie geht es ihr?“, flüsterte er.
    „Sie ist völlig verängstigt.“ Die Worte brachen voller Wut aus Daniel heraus.
    „Aber sie ist nicht verletzt – sonst würde sie sich nicht so vertrauensvoll an sie schmiegen.“ Der Pastor schaute ihn an. „Ihre Ruhe und Gegenwart werden ihr Frieden geben, so wie Gottes Liebe ein Ruheplatz für uns in den Stürmen des Lebens ist.“
    Zärtlich strich Daniel über Millies Locken und fragte: „Haben Sie sich schon jemals etwas von ganzem Herzen gewünscht und Gott hat nein gesagt?“
    „Ich denke, das hängt davon ab, was Sie mit ‚von ganzem Herzen‘ meinen. Die meisten Leute benutzen diese Worte ziemlich oft und nutzen sie damit ab. In Matthäus sieben Vers elf heißt es: ‚Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!‘ Gott ist unser Vater, und er gibt uns auch unser Verlangen und unsere Sehnsucht ins Herz. Wenn Gott uns seine Gaben gibt, dann freut er sich darüber, wenn wir sie annehmen. Es wäre lächerlich, wenn wir eine Gottesgabe ablehnen, nur weil wir meinen, ein geistliches Opfer bringen zu müssen.
    Sie alle vier hier unter diesem Dach haben die Stürme des Lebens bereits erlebt und
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