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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Autoren: Cathy Marie Hake
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ihm glauben.
    Er hielt ihrem Blick stand und streckte langsam die Hand aus, um eine ihrer Haarsträhnen um seinen Zeigefinger zu wickeln. Dann schob er die Strähne hinter ihr Ohr. „Erinnerst du dich noch, was Velma an dem Abend gesagt hat, als Isabelle zusammengebrochen ist? Sie hat gesagt, dass man drei Dinge braucht, um die Trauer zu überwinden: Zeit, Zärtlichkeit und Tränen. Ich fürchte, für all die Zärtlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich dir nur Tränen beschert – bitte gib mir noch Zeit, Millie. Ich werde mein Bestes geben, um es wiedergutzumachen.“
    In diesem Moment keimte in Millicent die Hoffnung auf, dass vielleicht doch noch alles gut werden würde. Anscheinend spiegelte sich etwas von dieser Hoffnung in ihrem Gesicht wider, denn Daniel zwinkerte ihr zu: „Hör nicht auf zu beten, meine Liebe.“
    „Ich werde weiterbeten, Daniel.“
    „Das weiß ich. Genauso wie ich.“ Er räusperte sich und hob die Taschentuch-Babys in der Wiege wieder hoch. Nachdenklich schaukelte er sie hin und her und sagte: „Mit zwei kleinen Kindern, denke ich, brauchen wir schon ein richtiges Kinderzimmer. Haben die beiden Mädchen noch mit dir in einem Kinderzimmer geschlafen, oder waren sie schon alt genug für ihre eigenen Zimmer?“
    „Als Fee fünf geworden ist, haben beide ein eigenes Zimmer bekommen, aber wir haben das alte Kinderzimmer als Schulraum und fürs Basteln und andere Projekte benutzt. Warum?“
    „Ich bin nur neugierig. Alle kleinen Mädchen, die hier in den Laden kommen, haben eine Lieblingsfarbe.“
    Seltsamerweise tat die Erinnerung diesmal nicht weh. „Audrey mag lila und Fee rosa. Dadurch war es einfach, ihre Zimmer zu dekorieren. Alastairs Frau, die Köchin – ich habe nie ihren richtigen Namen erfahren – war eine richtige Künstlerin. Sie hatte eine Blumengirlande um die Zimmerwände der Mädchen gemalt.“ Kopfschüttelnd wunderte sich Millicent, wie frisch ihre Erinnerung noch war. „Wenn wir ein richtiges Kinderzimmer bekommen, dann wäre doch ein fröhliches Gelb die passende Farbe. Und da du sicher immer mal wieder nach Arthur schauen willst, könnten wir Isabelles Bett einfach durch einen Vorhang abtrennen.“
    Abwehrend winkte Daniel ab. „Es wäre doch viel praktischer, wenn es eine Tür zwischen ihrem Zimmer und dem Kinderzimmer gäbe.“
    Die Türglocke läutete, und sie drehten sich um. Ärgerlich brüllte Orville schon an der Tür: „Du hast Fallen für Creighton bestellt. Fallen gehören aber in mein Sortiment. Ich habe nicht erwartet, dass mir mein eigen Fleisch und Blut ein Messer in den Rücken sticht.“
    Daniel ließ sich nicht beirren. „Als ich den Laden hier aufgeräumt habe, waren in einer Kiste im Lagerraum verschiedene Fallen verstaut, Orville. Spiel dich hier nur nicht so auf und beschuldige mich für etwas, das du selbst tust. Die Wahrheit ist doch, dass du versuchst, mir einen weiteren Teil des Geschäfts, das du mir verkauft hast, abzunehmen.“
    Millicent musste sich auf die Zunge beißen, um nicht zu jubeln. Stattdessen lief sie durch den Laden und suchte noch ein paar Metallbecher, Süßigkeiten, etwas Käse, Kräcker, Dörrfleisch, Äpfel und mehrere Dosen Kondensmilch für den Korb von Mrs Vaughn zusammen.
    „Noch etwas, Orville. Du hast mir gesagt, dass du den Laden nebenan gemietet hast.“
    „Das stimmt.“
    „Von wem?“
    „Was geht dich das denn an?“
    Etwas in Daniels Worten erregte Millicents Aufmerksamkeit. Sie drehte sich um und beobachtete, wie Daniels Blick seinen Cousin durchbohrte. „Die alte Witwe, Mrs Whitsley, ist der eingetragene Eigentümer des Grundstücks und des Ladens. Ich habe beschlossen, meinen Laden auszudehnen, deshalb bin ich zu ihr gegangen, um das Grundstück zu erwerben, und sie hat mir angeboten, es gleich heute zu kaufen. Du hast gelogen. Du hast die alte Frau um die Miete betrogen.“
    „Die alte Hexe braucht das Geld gar nicht.“
    „Ich habe dich gewarnt. Ich lasse es nicht zu, dass du andere Menschen ausnutzt – besonders Frauen und Kinder. Ich werde dich aufhalten.“ Unermüdlich suchte Millicent weiter nach Sachen für Mrs Vaughn. Wenn sie damit aufhörte, würde sie der Versuchung nicht widerstehen können, Orville ihre Meinung zu sagen – nämlich, wie die Bibel einen gerechten und einen gottlosen Mann beschrieb. Je einer davon stand hier vor ihr im Laden, und sie dankte dem Herrn von ganzem Herzen, dass sie den richtigen geheiratet hatte.
    Orvilles Stimme änderte sich plötzlich im
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