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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord
Autoren: Celeste Bradley
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sich. » Ich möchte Ihnen nicht widersprechen, Mylady, aber ich vermute, sie spielt dort täglich.«
    Pru blickte nachdenklich zu der Tür am anderen Ende des Flures. » Wirklich? «

Einunddreißigstes Kapitel
    Überrascht starrte Laurel den unbekannten Mann in Livree an, der da plötzlich im Türrahmen stand und sie ebenfalls verwundert musterte, wenngleich er sich sichtlich um Haltung bemühte.
    Als er zur Seite trat, wurden hinter ihm zwei Damen sichtbar. Zwei Köpfe, einer dunkel und der andere rot, spähten zu ihr herein.
    Laurel stand auf und lächelte. » Guten Morgen, Lady Blankenship, Lady Lambert. «
    Die Rothaarige kam näher. » Lady Prudence, bitte « , korrigierte sie automatisch, während sie sich erstaunt umsah. Sie machte eine vage Handbewegung in Madeleines Richtung. » Die Ehefrau eines Earl, bei meinem hat’s bloß zum Ritterschlag gereicht. Deshalb Sir Colin und Lady Prudence. «
    Laurel lächelte nervös. » Danke für die Aufklärung. « Sie streckte die Hand aus. » Ich bin Miss Laurel Clarke. «
    Madeleine betrat jetzt ebenfalls den Raum, bewegte sich jedoch nicht weit von der Tür fort. » Sie werden hier gefangen gehalten? «
    Laurel ließ die Hand sinken. Höfliche Konversation zu treiben kam ihr ein bisschen lächerlich vor. » Ich bin … « Was war sie? Gefangene oder Gast? Opfer oder Geliebte? Mit einem Mal war sie sich nicht mehr ganz sicher. Diesen Leuten in dieser Umgebung zu begegnen, schien einen Hebel in ihrem Gehirn umzulegen. Nichts, was sie in diesem Raum gefühlt oder gedacht hatte, konnte man für bare Münze nehmen. Denn innerhalb weniger Tage vollzog sich ein rasanter Gewöhnungsprozess. Sie lebte sich ein, arrangierte sich mit der Einschränkung, ließ sich von Jack umsorgen … War es da nicht albern, von Gefangenschaft zu reden?
    Stammelnd setzte sie zu einer Erklärung an. » Ich bin … «
    » Mama! « Melody tanzte in die Kammer und schwenkte Gordy Anne fröhlich durch die Luft. » Können Maddie und Pru jetzt mit uns ›Königin im Turm‹ spielen? «
    Madeleine presste eine Hand gegen ihre Kehle. » Mama? « , flüsterte sie. » Grundgütiger, er hat sie hier oben eingesperrt. Warum bloß, um Himmels willen? «
    Pru zog eine Grimasse. » Jack ist ein Idiot – ich habe es immer geahnt. « Sie ließ noch ein paar weitere Schimpfwörter vom Stapel, die Laurel geflissentlich überhörte.
    Jetzt trat wieder der große, hagere Mann vor. » Madam, ich bin Wilberforce, der Majordomus hier im Brown’s. Gibt es irgendetwas, das ich für Sie tun kann? «
    Laurel wusste nichts zu sagen. Sie starrte bloß auf Madeleine, die noch immer schockiert aussah, und auf Pru, die nach wie vor Verwünschungen murmelte, und schließlich hinunter auf Melody, die die Arme um ihre Beine geschlungen hatte und sie glücklich anlächelte.
    » Ich könnte eine Tasse Tee gebrauchen « , sagte sie schließlich zu Wilberforce.
    Am Ende waren es mehrere Kannen, die ihnen von Bailiwick serviert wurden, und Laurel erzählte den beiden Frauen, die sie Maddie und Pru nennen sollte, die ganze Geschichte. Mit Ausnahme gewisser intimer Details selbstverständlich. Damit sie ungestört reden konnten, hatte Wilberforce Melody mit nach unten genommen und ihr Zitronenkuchen in Aussicht gestellt.
    Pru ging aufgebracht in der Kammer auf und ab – so skandalös fand sie die Geschichte. » Sie sollten sofort packen « , sagte sie mit fester Stimme.
    Madeleine schien sich nach wie vor unbehaglich zu fühlen in dem Raum. Immer wieder blickte sie sich nervös um. Laurel, die aus Colins Buch wusste, warum, beugte sich zu ihr herüber. » Mir wurde glaubhaft versichert, dass der böse Mann mausetot sei. «
    Die andere warf ihr einen rätselhaften Blick zu. » Ist er das wirklich? Jack wusste von meiner Gefangenschaft. Die Tatsache, dass er diese Kammer so … so … « Sie schüttelte den Kopf. » Ach, egal. Wussten Sie eigentlich, dass sich ein Guckloch in der Tür befindet? Geht auf Kosten meines verrückten ehemaligen Ehemanns. «
    Nein, wie sollte sie? Laurel sprang auf und ging zu der offen stehenden Tür, um sie genau zu betrachten. » Ich sehe nur, wo mal eines war, aber es wurde wieder verschlossen. «
    Madeleine zog die Brauen zusammen – zumindest diese Geschmacklosigkeit hatte Jack nicht von William Whittaker übernommen.
    » Ist auch ohne das schlimm genug. « Pru beendete ihr rastloses Auf- und Abgehen und drehte sich zu ihnen um. » Sie sollten wirklich sofort aufbrechen. «
    Laurel schaute sie
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