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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt
Autoren: Lyn Stone
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mehr als ein Flüstern hervor. "Du bist doch nicht …?"
    Sie nickte schmunzelnd und nahm seine Hände. "Ja."
    "Aber man hat dir doch gesagt …"
    "Dr. Ephriam hat das gesagt", erinnerte sie ihn. "Und der stand unter der Fuchtel von Bernadette, die ganz gewiss nicht wollte, dass ich noch ein Kind bekam."
    "Aber stell dir vor, es wäre doch dazu gekommen? Wie hätte er das dann erklären sollen?"
    Lily zuckte die Achseln. "Mit einem Wunder, vielleicht? Doch es war ziemlich unwahrscheinlich, dass das geschehen konnte, denn Jonathan war der Ansicht, dass eheliche Pflichten ausschließlich dazu dienten, um Erben zu zeugen."
    Guy machte ein ungläubiges Gesicht. "Nachdem ein Erbe da war, habt ihr einfach … aufgehört?"
    Lily nickte und zog dann eine Braue hoch. "Also, bist du bei diesem neuen Abenteuer dabei? Falls nicht, stecken Sie in der Klemme, Sir. Es ist nämlich schon unterwegs!" Zärtlich strich sie über ihren noch flachen Bauch.
    Er verfolgte ihre Geste und schüttelte den Kopf, als wollte er wieder zu klarem Verstand kommen. Als er sie schließlich ansah, leuchteten seine Augen. "Wir müssen sofort gehen", sagte er mit etwas belegter Stimme und schob seinen Stuhl zurück. "Ehe ich hier noch einen Skandal auslöse. Wer hätte je gehört, dass ein Viscount seine Gemahlin in einem öffentlichen Speisesaal küsst?"
    Lily lächelte. "Und du kannst es nicht abwarten, es Beau zu erzählen, habe ich Recht?"
    Da war es wieder, sein durchtriebenes Schmunzeln. "Stimmt, aber fast noch weniger kann ich es erwarten, seiner Mutter in der angemessenen Form dafür zu danken, dass sie mein Leben von Grund auf verändert hat!"
    "Dann küss mich, Duquesne", forderte sie ihn mit verführerischem Augenschlag auf.
    Er tat entrüstet. "Mylady! Wie würde sich ein solches Verhalten auf unseren Ruf auswirken!"
    Sie schob ihren Teller zur Seite, verschränkte die Arme auf dem Tisch und beugte sich nach vorn. "Es wird deinen vermutlich bestätigen. Und was mich betrifft, so geht bereits das Gerücht um, ich sei verrückt."
    Er hob ihr Kinn und küsste sie intensiv. "Du musst wissen, ich bin derjenige, der verrückt ist, verrückt nach dir."
    Zufrieden lächelnd lehnte sie sich wieder zurück. "Dann sollte ich dich für eine Weile einsperren. Vielleicht in einem Schlafzimmer, bis du wieder bei Sinnen bist? Ich würde dich natürlich hingebungsvoll betreuen."
    "Oben sind Zimmer, die dazu geeignet wären. Eine ausgiebige Therapie wäre wahrscheinlich genau das Richtige", pflichtete er ihr bereitwillig bei.
    Lily stand auf und nahm seinen Arm, wobei sie die ostentativen Blicke der anderen Gäste geflissentlich ignorierte. "Ich glaube eher, in diesem Fall ist auch eine kurze Schocktherapie ausreichend."
    Er lachte schallend auf. "Gut, probieren wir erst das aus. Dann sehen wir weiter."

Epilog
     
    Edgefield, Januar 1860
     
    "Schläft sie noch?"
    "Ja, aber das ist auch kein Wunder."
    Lily lag in dem abgedunkelten Zimmer und fühlte sich zu schwach, um sich zu bewegen. Sie konnte nichts anderes tun, als die leise Unterhaltung draußen vor der Tür zu belauschen.
    "Gib ihr das, wenn sie aufwacht."
    Bei diesen Worten fröstelte sie, sie brachten die Erinnerungen zurück an einen anderen dunklen Raum, in einem anderen Leben. Wie einsam sie damals gewesen war, wie verängstigt und unsicher. Vielleicht war das der Augenblick gewesen, wo sie angefangen hatte, sie selbst zu werden, die Frau, die sie tatsächlich war.
    Ein feines Wimmern holte sie in die Gegenwart zurück. Dieses Mal war sie nicht allein. Und selbst wenn, die Bedrohung, der sie ausgesetzt gewesen war, gehörte der Vergangenheit an. Sie hatte ihrer Angst die Stirn geboten, und darauf war sie über alle Maßen stolz.
    Licht strömte ins Zimmer, als Guy leise eintrat und sich dem Bett näherte.
    Sie lächelte ihn an. "Du hast ein Glück. Kein Stiefel, den ich dir an den Kopf werfen könnte. Ich bin viel zu schwach dazu."
    Guy lachte leise, stellte die Lampe ab, die er mitgebracht hatte, und nahm ihre Hand. "Ich hätte es wahrscheinlich verdient, nach allem, was du meinetwegen durchmachen musstest."
    Ein Laut von der anderen Seite des Bettes her klang beinahe zustimmend. Lily wandte den Kopf der hohen Wiege mit dem Himmel aus Spitze zu. "Bringst du sie mir?" bat sie.
    Guy ging um das Bett herum und hob behutsam ihre Tochter aus der Wiege. "Ist sie nicht wunderhübsch?" flüsterte er andächtig. "Unsere Katherine. Unser kleines Wunder. Große blaue Augen und rotgoldene Locken. Wie
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