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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt
Autoren: Lyn Stone
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es nicht gestattet, für sich selbst zu sprechen, aber Guy hatte sich darauf vorbereitet, sie in ihrem Sinne zu vertreten. Schließlich rief Galen ihn in den Zeugenstand, und der Viscount erhob sich.
    "Lord Duquesne, wie Sie gehört haben, behauptet Mr. Clivedon Bradshaw, Ihre Gemahlin, Lady Lillian, leide an einer Geisteskrankheit. Haben Sie uns irgendetwas mitzuteilen, das diesen Vorwurf widerlegen könnte?"
    "Ja, das habe ich", bestätigte Guy. "Ich glaube, dass man meiner Frau eine Substanz verabreicht hat, die man bei Madam Andolou, der hiesigen Kräuterfrau, erworben hat. Es ist erwiesen, dass dieses Pulver Halluzinationen auslöst und einen Zustand herbeiführt, der einer krankhaften geistigen Störung sehr ähnlich ist."
    "Und woher wissen Sie das?" fragte Galen.
    Guy drehte sich zu Mr. Mimms um. "Weil Mr. Mimms, der Kammerdiener meines Vaters, in den letzten fünfzehn Jahren das gleiche Pulver für meinen Vater besorgt hat – und es eine vergleichbare Wirkung auslöste."
    Das Stimmengewirr im Saal schwoll an, bis Galen durch ein scharfes Klopfen mit dem Briefbeschwerer wieder für Ruhe sorgte. "Wie können Sie sicher sein, dass es sich um ein und dieselbe Substanz handelt? Und woher wissen Sie, dass man sie Lady Lillian verabreicht hat, um auf diese Weise ihr merkwürdiges Verhalten herbeizuführen?" fragte der Richter.
    Guy sah sich um und ließ den Blick auf möglichst vielen Anwesenden ruhen, um seinem Schweigen eine noch größere Bedeutung zu verleihen. "Während ihres Zwangsaufenthalts im St. Mary's, unmittelbar nach ihrer Entführung, konnte sie mit anhören, wie einem ihrer Bewacher befohlen wurde, ihr dieses hier", er hob die halb volle Flasche für alle sichtbar hoch, "unmittelbar vor Eintreffen der Kommission zu verabreichen, die über ihren Geisteszustand gutachten sollte. Ich habe es aus amtlicher Quelle, dass die darin enthaltene Substanz vollkommen identisch ist mit der, die Mr. Mimms regelmäßig bei Madam Andolou gekauft hat."
    "Das wird leicht nachzuweisen sein", meinte Galen. "Wir wollen Madam Andolou in den Zeugenstand rufen."
    "Das ist leider nicht möglich, Mylord", teilte Guy voller Grimm mit. "Die Frau ist tot. Sie wurde in ihrem eigenen Haus ermordet, offensichtlich von jemandem, der sie nachhaltig zum Schweigen bringen wollte."
    Die Ausschussmitglieder tauschten entsetzte Blicke, und im Saal herrschte Totenstille. Konstabler Frick verfolgte das Ganze mit wachsendem Interesse. Guy verstand ihn nur zu gut. Wäre Lilys Freiheit nicht in Gefahr gewesen, hätte er selbst jeden einzelnen Augenblick dieses Dramas genossen, aber noch konnte so vieles entsetzlich schief gehen.
    Galen räusperte sich. "Eine Tragödie, ohne Zweifel. Aber aus welcher amtlichen Quelle haben Sie es denn, dass sich diese Substanzen ähneln, Lord Duquesne?"
    "Sie ähneln sich nicht, Mylord, sie sind identisch", korrigierte Guy. "Ein Experte auf dem Gebiet der Geisteserkrankungen, Dr. Thomas Snively von der Universität Edinburgh, wird es gern bestätigen, wenn Sie ihn anhören wollen."
    Der Richter hob den Finger. "Gleich. Zuerst beschreiben Sie bitte, wie Ihrer Frau dieses … wie würden Sie es nennen? Ein Rauschmittel? Wie ist es also Ihrer Frau verabreicht worden?"
    Guy zuckte die Achseln. "Nun, sie nimmt an, dass man es ihr in ein Glas Sherry gegeben hat, bevor sie entführt wurde." Er sah gezielt zu Clive hinüber, der stark schwitzte. "Eingeschenkt von Mr. Bradshaw. Das nächste Mal wurde es wohl dem Tee beigefügt, als sie im Pfarrhaus war."
    "Von wem?" fragte Galen, obwohl Guy wusste, wie ungern er sich danach erkundigte.
    "Das steht noch nicht ganz fest, Mylord, es waren viele Menschen zugegen. Die Wirkung war jedoch genau dieselbe. Meine Frau hat sich rasch und vollständig wieder davon erholt, und ist, wie Sie sehen können, absolut gefasst und geistig so normal wie jeder hier im Saal. Vielleicht sogar normaler als der eine oder andere." Er konnte nicht umhin, diesen letzten Satz hinzuzufügen.
    "Danke, Lord Duquesne, das wäre alles", verkündete Galen trocken. "Dr. Thomas Snively, würden Sie bitte nach vorn kommen?"
    Snively erhob sich und näherte sich dem Tisch.
    "Sind Sie zu dem Schluss gelangt, dass die Substanz in der Flasche, die Lady Lillian bei ihrer Entführung in die Hände gefallen ist, identisch ist mit der, die Earl Edgefield zu sich genommen hat und die angeblich Ursache für seine geistige Verwirrung ist?"
    "So ist es, Mylord. Konsistenz, Geruch und Farbe sind gleich, auch die
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