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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt
Autoren: Lyn Stone
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ähnlich sie dir ist." Er schmunzelte vergnügt, als das Baby gähnte.
    Der Viscount legte es Lily in den Arm und streckte sich dann selbst auch auf dem Bett aus, den Kopf auf eine Hand gestützt. Er berührte die winzige Hand, und das Baby umklammerte seinen Finger. "Vier Stunden alt. Sie wird viel zu schnell groß."
    Lily lachte. "Wo ist Beau?"
    "Er wartet draußen mit Vater. Die beiden können es kaum erwarten, hereinzukommen, sobald du dich kräftig genug fühlst."
    "Es geht mir bestens", versicherte sie, und Guy rief nach ihnen.
    Die Tür ging auf. Der alte Earl trat ein und schob Beau vor sich her. In den Monaten seit der Genesung ihres Schwiegervaters waren die beiden gute Freunde geworden. Guys Vater war ein stiller Mann, der manchmal noch zu Melancholie neigte, aber diese Momente wurden immer weniger. Es schien, als hätte Beau ihm die Chance gegeben, all die Fehler wieder gutzumachen, die er früher an seinem Sohn begangen hatte. Aber war das nicht der normale Lauf der Dinge bei Großeltern?
    Lily strahlte den Earl an – und er erwiderte dieses Lächeln von ganzem Herzen. Er ist sehr stolz auf seine neue Enkelin, aber vielleicht auch auf mich, dachte Lily. Er dankte ihr immer wieder für ihre Liebe zu seinem Sohn und dafür, dass sie mitgeholfen hatte, ihn wieder ins normale Leben zurückzuholen.
    Sie hatten Edgefield Manor gründlich renoviert und lebten jetzt hier mit dem Earl, ganz so, wie es sein sollte. Zwar besuchten sie Sylvana Hall regelmäßig und verwalteten das Anwesen für Beau, aber Edgefield war ihr Zuhause.
    Lily winkte Beau zu sich heran. Er sah sehr ernst aus. Mit zusammengekniffenen Augen musterte er das Baby. "Dafür, dass es so viele Qualen verursacht und dich so krank gemacht hat, ist es ziemlich klein."
    Guy runzelte die Stirn. "Beau, das ist deine Schwester, nicht irgendein es. Und ich wage zu behaupten, dass sie für deine Mutter die Qualen wert war, genauso wie du, als du geboren wurdest." Der Tadel war mild, und Beau tat, als konnte man ihn mehr oder weniger ignorieren.
    "Wie lange wirst du noch krank sein?" fragte er Lily.
    "Ich bin nicht krank, Liebling, nur müde. In ein, zwei Tagen bin ich wieder ganz in Ordnung."
    Beau betrachtete weiterhin den Neuzuwachs. "Gut, aber ich glaube, das eine hier reicht."
    "Zieh deine Schuhe aus und komm zu uns aufs Bett", forderte Lily ihn auf.
    Er gehorchte und kniete sich zwischen sie und Guy. Den Kopf zur Seite geneigt, sah er seinen großen Freund an. "Lernt sie bald sprechen?"
    "In einem Jahr wird sie sicher schon ein paar Worte sagen können", meinte Guy. "Warum? Möchtest du sie etwas fragen?"
    Beau verdrehte die Augen. "Nein, aber sie kann dich doch nicht Guy nennen, wenn sie hört, dass ich das tue!"
    "Was machen wir denn da? Da müssen wir uns etwas einfallen lassen", antwortete Lily.
    Beau dachte angestrengt nach und sah dabei das Baby an. "Obwohl das ziemlich gewöhnlich ist, kann man Dad leicht aussprechen. Vater wäre noch zu schwierig für sie. Später lernt sie das vielleicht, aber ich denke, ich sollte dich Dad nennen, wenn sie dabei ist. Hättest du etwas dagegen?" fragte er Guy.
    "Ganz und gar nicht." Guys Stimme klang belegt, und Lily vermutete, dass er den Tränen nahe war. "Danke, Beau."
    Ihr Sohn zuckte nur die Achseln und streckte vorsichtig die Hand nach dem Babyfuß mit den winzigen Zehen aus. Er lächelte. "Wir müssen schließlich daran denken, was für sie das Beste ist."
    Eine ganze Weile herrschte ein behagliches Schweigen zwischen den vieren auf dem Bett und dem Earl, der am Fußende stand und sie beobachtete. Aber die Zeit verstrich und ließ den Augenblick zur Erinnerung werden.
    "Genug getrödelt", verkündete Beau und sprang vom Bett. "Großvater hat mir eine Partie Schach versprochen, wenn ich mit Latein fertig bin." Er warf dem Earl einen spitzbübischen Blick zu. "Heute werde ich Sie gründlich schlagen, Sir!"
    "Das werden wir ja sehen", erwiderte der Earl und zwinkerte Lily und Guy zu.
    Als die beiden gegangen waren, wandte sich Lily wieder Guy zu. "Wünsche können also doch wahr werden, nicht?"
    Er strich ihr mit dem Finger über die Wange und küsste sie dann leicht auf den Mund. "Ich hatte nicht einmal den Verstand, mir so etwas überhaupt zu wünschen. Wenn du nicht in mein Leben getreten wärst … ich hatte mich schon längst mit meiner Einsamkeit abgefunden."
    "Und ich dagegen brauchte jemanden, der mir zeigte, wo meine wahren Stärken liegen. Wir sind wirklich ein verrücktes Paar", stellte Lily
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