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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
Autoren: Katie MacAlister
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Dachbalken rieselte. Er hob die Hand und Ben machte einen Satz nach vorn, um mich zu schützen, aber es war nicht de Marco, der mir Sorgen bereitete. Naomi stand mit ausgestreckten Händen regungslos da und sammelte offenbar ihre Kräfte. Ihre Augen blitzten vor Zorn. Ein silbrig weißes Licht bildete sich in ihren Händen, und mir war sofort klar, dass sie Ben damit vernichten wollte.
    Ich konnte nicht ohne ihn leben. Niemals! Ich hatte es mir zwar früher eingeredet, aber nun wusste ich, dass wir viel zu fest aneinander gebunden waren, um jemals voneinander getrennt zu werden.
    Es ging alles blitzschnell. Gerade hatte ich noch mit Eirik und Finnvid an der Tür gestanden, und im nächsten Moment stieß ich Ben bereits zur Seite und stand an der Stelle, wo er eine Sekunde zuvor gewesen war. Naomi schrie auf, und das silberne Licht kam auf mich zugeschossen und traf mich mit einer solchen Wucht, dass ich rückwärts gegen die Wand krachte.
    Ich hörte noch, wie Ben meinen Namen rief, und als ich von dem Licht eingehüllt wurde, war ich froh, dass ich ihn gerettet hatte.

23
    »Wie geht es ihr?«
    Ich schloss leise die Tür zum Schlafzimmer meiner Mutter und wendete mich den Leuten in ihrem Wohnwagen zu. Ben war dem Eingang am nächsten, und seine bloße Anwesenheit erfüllte mich mit einer unvorstellbaren Freude und Liebe.
    Neben ihm auf der Couch saßen Imogen und Finnvid. Imogen blickte äußerst besorgt drein. Finnvid aß Sardinen aus der Dose und gab Davide ab und zu einen Happen ab. Tallulah hatte den Kater zurückgebracht, damit er meiner Mutter Trost spenden konnte. Zu meiner Überraschung schien er mit dem Wikinger kein Problem zu haben, aber das lag vielleicht eher an den Sardinen.
    »Sie schläft.«
    »Ist sie immer noch so durcheinander?«, fragte Tallulah, die mit Peter am Tisch saß. Kurt, Karl und Absinthe standen an der Küchenzeile und machten Kaffee und Tee für alle. Eirik lehnte an der Spüle, und Isleif saß gegenüber von Tallulah.
    »Ja. Sie begreift nicht, warum ich sie aus Heidelberg weggeholt habe, und sie scheint auch nichts von de Marco zu wissen. Wenn ich sie nach ihm frage, sagt sie immer wieder, dass das eine alte Geschichte sei und sie nicht darüber sprechen wolle. Aber in wen ist sie dann verliebt?«
    »Das werden wir erst erfahren, wenn sie es uns sagen kann«, sagte Ben.
    »Es wird ihr mit der Zeit immer besser gehen«, versuchte Imogen mich zu beruhigen. »Nachdem der Ilargi sie nicht mehr in seinen Klauen hat, wird der Zauber allmählich nachlassen.«
    »Das hoffe ich.« Ich ließ mich müde gegen die Tür sinken und griff automatisch nach Bens Hand. Als er mich auf seinen Schoß zog und mir einen Kuss gab, lächelte ich ihn dankbar an. »Ich weiß nicht, was ich sonst noch für sie tun soll.«
    »Vielleicht kann ich ja helfen«, ertönte es von der Tür her.
    Als ich aufsah, fiel mir wohl zum hundertsten Mal in dieser Woche vor Überraschung die Kinnlade herunter. Kurt, Karl und Absinthe traten zur Seite, um eine Frau durchzulassen. Sie war genauso groß wie ich, aber nicht so stämmig. Ihr Haar war dunkel und kurz wie meins, doch im Gegensatz zu meiner pflegeleichten Variante trug sie einen gestylten Stoppelschnitt. Sie hatte große braune Augen, ein herzförmiges Gesicht und ein zögerndes Lächeln, als wäre sie nicht sicher, ob sie willkommen war.
    »Fran, nicht wahr? Oder ist dir Francesca lieber? Dein Dunkler nennt dich zwar so, aber es ist ein ganz schöner Zungenbrecher, nicht?«
    »Petra!«, rief ich und bekam eine Gänsehaut auf den Armen.
    Dann sahen wir uns stumm an, bis Ben mir einen kleinen Schubs gab. Und im nächsten Moment umarmten wir uns lachend und verdrückten sogar ein paar Tränchen.
    Es dauerte eine Weile, bis sich die Aufregung wieder gelegt hatte, doch nachdem Petra ins Schlafzimmer gegangen war, um sich ein paar Minuten zu meiner Mutter zu setzen, verabschiedeten sich die anderen.
    »Jetzt wird alles gut«, sagte Imogen, als sie mich an der Tür in die Arme schloss. Ben blieb seitlich von mir stehen, denn die Sonne war bereits aufgegangen, und die ersten rosigen Strahlen fielen in den Wohnwagen. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, Fran! Jetzt seid ihr endlich richtig zusammen, und Ben hat seine Seele zurück, und ich kann aufhören, mir Sorgen um euch zu machen, weil ich weiß, dass ihr ein glückliches Leben führen werdet.«
    Zu müde, um aus allen Wolken zu fallen, sah ich Ben verdutzt an. »Du hast deine Seele zurück? Seit
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