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Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft

Titel: Ein Vampir in schlechter Gesellschaft - MacAlister, K: Vampir in schlechter Gesellschaft
Autoren: Katie MacAlister
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nicht sofort Zeit für ihn hast. Ich beneide dich, Fran. Ich beneide dich wirklich!«
    Ich nahm den Latte, den sie mir reichte, und folgte ihr die Straße hinunter zu dem alten roten Backsteingebäude, in dem wir uns im dritten Stock eine Wohnung teilten. Mit jedem Schritt schrie meine Seele ein bisschen lauter. Ich hätte Geoff so gern die Wahrheit gesagt, aber schon bei unserem ersten Treffen war ich zu der Einsicht gelangt, dass sie es nie verstehen würde. Sie war zu fest in der normalen Welt verwurzelt. Wie sollte ich ihr erklären, dass mein Ex ein Vampir war?
    »Ich habe Carmen auch gesagt, dass ich ein bisschen Freiraum brauche, und was hat sie gemacht? Sie hat angefangen, sich zu ritzen.« Geoffs Handy dudelte. Sie zog es aus der Tasche und lamentierte dabei weiter: »Als hätte ich nicht schon genug Probleme mit mir selbst! Hast du eine Ahnung, wie stressig es heutzutage ist, bisexuell zu sein? Meine Therapeutin sagt, ich fordere Probleme geradezu heraus, aber was weiß die schon! Na super, es ist wieder meine Drama-Queen! Das ist ungefähr ihre fünfzigste SMS heute. Ich musste mein Handy in der Praxis ausschalten, weil Dr. Abbot meinte, sie würde am Ende noch irgendeinem armen Hund einen Zahn ziehen, statt ihn nur zu reinigen, wenn der nervige Klingelton sie noch ein einziges Mal erschreckt.«
    Ich murmelte irgendetwas Unverbindliches.
    Wir blieben vor der Eingangstür an der Seite des Hauses stehen. Im Erdgeschoss war eine Buchhandlung, in der ich einen Großteil meiner Freizeit verbrachte. »Ich habe die Hände voll, Fran. Kannst du mal aufschließen?«
    Ich stellte meinen Latte auf den großen Metallbriefkasten und kramte in meinem Rucksack nach dem Schlüssel.
    »Weißt du, wenn ich könnte, würde ich Carmen sofort gegen deinen Brent eintauschen.«
    »Ben«, korrigierte ich, und der Klang seines Namens versetzte mir einen weiteren schmerzhaften Stich in die Brust. »Er ist nicht meiner. Du kannst ihn haben.«
    »Er ist einfach der ideale Mann. Er lässt dich in Ruhe, außer wenn du ihn bei dir haben willst. Wenn ich genauso auf Männer stehen würde wie auf Frauen – was ich nicht tue, weil die meisten für meinen Geschmack viel zu viele Probleme haben – , dann würde ich definitiv versuchen, ihn dir abzuluchsen. Aber so brauchst du dir keine Sorgen machen.«
    »Ist ja beruhigend«, murmelte ich mit einem kleinen Grinsen, während ich ein paar Taschenbücher auspackte und auf dem Boden meines Rucksacks herumtastete. So viel war sicher: An anderen Frauen war Ben nicht interessiert.
    Zumindest glaubte ich das. Ich runzelte die Stirn und dachte an das letzte Mal, als ich mit ihm gesprochen hatte. Es war unser letzter und größter Streit gewesen, und Ben hatte so distanziert und kalt geklungen …
    »Außerdem bin ich loyal. Das ist einer der Gründe, warum wir so gut miteinander auskommen. Mal im Ernst, man könnte es schlechter treffen. Da draußen laufen eine Menge Irre rum, und du bist völlig normal.« Sie warf einen Blick auf meine Hände. »Gut, fast normal. Aber hey, jeder hat seine Marotten! Ich komme wirklich gut damit klar, dass du Angst vor Keimen hast und immer Latexhandschuhe trägst. Es macht mir überhaupt nichts aus. Wahrscheinlich ist es bei den ständigen Erkältungs- und Grippewellen sogar gut, und wenn du einen auf Goth machen willst mit den schwarzen Spitzenhandschuhen, die du über denen aus Latex trägst … Na und? Meine letzte Mitbewohnerin fuhr auf diesen Lolitascheiß ab, und da bist du mit deinem Goth-Tick eine gewaltige Verbesserung, das kann ich dir sagen! Aber eigentlich siehst du gar nicht mehr so gothmäßig aus, seit du dir die Haare schneiden und rotbraun hast färben lassen … «
    Ich wühlte in meinem Rucksack und war so frustriert, weil ich den Schlüssel immer noch nicht gefunden hatte, dass es ein paar Sekunden dauerte, bis ich merkte, dass Geoff nicht mehr auf mich einredete. Ich schaute mich um und riss überrascht die Augen auf, als ich sah, wie ein großer Kerl mit schwarzem Overall Geoff in einen Van verfrachten wollte.
    »Grundgütige!«, rief ich, ließ meinen Rucksack fallen und rannte auf den Wagen zu. »Aufhören! Hilfe! Kann uns jemand helfen? Meine Freundin wird entführt!«
    Der Mann hielt Geoff den Mund zu. »Mrmpf!«, machte sie und wehrte sich heftig, und ich sah die Panik in ihren Augen. Hinten in dem Van saß noch ein Mann, der ihre Beine packte, als sie versuchte, den Kerl zu treten, der sie festhielt.
    »Hilfe!«, rief ich wieder, aber
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