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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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bestimmt …
    "Und
wie lautet Ihre Erklärung, Miss Kingston? Bitte spannen Sie mich
nicht länger auf die Folter." Seine sarkastische Bemerkung
schreckte sie aus ihren sexuellen Fantasien, und sie seufzte. Für
den Harem des Prinzen bestand bestimmt schon eine Warteliste, und
ihre Chancen wären sowieso gering, da es ihr an den nötigen
Voraussetzungen mangelte: Sie besaß keine Erfahrung in Sachen
Sex.
    Amy
riss sich zusammen und besann sich auf ihre Argumente. "Die
Investitionen verzinsen sich im Moment nicht gut", führte
sie aus und musste erschrocken feststellen, wie es in Prinz Zakours
Augen wütend aufblitzte. "Das soll ich Ihnen ausrichten",
redete sie mutig weiter. "Mein Bruder ist der festen
Überzeugung, dass sich die Lage innerhalb kürzester Zeit
wieder stabilisieren wird, deshalb bittet er Sie um einen kleinen
Aufschub."
    Zakour
blieb unnachgiebig. "Den wird er nicht erhalten, Miss Kingston,
das sagte ich bereits. Für einen Kuhhandel bin ich nicht der
richtige Mann."
    Amy
war seine unbeugsame Haltung unverständlich. "Aber Peter
kann doch nichts dafür!"
    "So?
Hat er seine Entscheidungen nicht selbst getroffen?"
    "Natürlich,
aber …"
    "Da
er allein entschieden hat, trägt er auch die alleinige
Verantwortung."
    Amys
Hände bebten. Der eiskalten Logik des Prinzen war sie nicht
gewachsen. Sie war mit dieser Auseinandersetzung eindeutig
überfordert und hatte das Gefühl, geradewegs in eine Falle
zu tappen. "Anlagen bergen immer ein hohes Risiko",
erwiderte sie und merkte selbst, wie banal das klang.
    "Sie
sind Fachfrau?" Er zog die Brauen hoch.
    "N…nein,
natürlich nicht", sagte sie kaum hörbar. "Ich …
ich bin Vorschullehrerin. Peter hat mir jedoch erklärt, dass die
Kurse zeitweise auch einmal fallen können. Es … wird
alles wieder in Ordnung kommen. Er braucht wirklich nur etwas Zeit."
Sie ballte die Hände zu Fäusten, und ihre Fingernägel
gruben sich schmerzhaft in die Haut. "Einen Aufschub von zwei
Monaten – das ist alles, worum ich Sie bitte!"
    "Wissen
Sie überhaupt, was Sie da sagen? Zwei Monate sind lang, wenn man
nichts zu essen hat – lang genug, um ganze Familien verhungern
zu lassen."
    Ihr
Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Verhungern? Welche
Familien? Es ging um Aktien, nicht um die Existenz von Menschen! Amy
blickte sich in dem mit allem Luxus ausgestatteten Gemach um. Es sah
nicht gerade so aus, als ob Zakour Al-Farisi trocken Brot essen
müsste. Weshalb redete er dann so?
    Mit
dem Mut der Verzweiflung versuchte sie ein letztes Mal, ihn zu
überzeugen. "Ich weiß, wie ärgerlich es für
Sie ist, doch Peter braucht wirklich nur eine kleine Frist. Er wird
das Geld ganz bestimmt zurückzahlen." Unerschrocken blickte
sie ihm in die Augen.
    "Ihre
schwesterliche Liebe in allen Ehren, Miss Kingston, doch Ihre Ansicht
kann ich leider nicht teilen. Allein schon Ihre Anwesenheit beweist,
dass Ihr Bruder nicht daran denkt, seine Schulden zu begleichen.
Warum sollte er sonst nicht persönlich mit mir verhandeln?"
    Amy
schluckte, denn das hatte sie sich auch schon gefragt. "Er …
er ist sehr beschäftigt."
    "Natürlich.
Menschen um ihr Hab und Gut zu bringen erfordert sicherlich viel
Zeit."
    "Peter
bringt niemanden um sein Hab und Gut!" In ihrer Empörung
vergaß Amy alle Schüchternheit. "Er braucht lediglich
einen kurzen Zahlungsaufschub. Warum wollen Sie ihm den nicht
gewähren? Was hat Peter Ihnen getan?"
    "Allein
diese Frage zeigt, dass Sie auch nicht besser sind als Ihr Bruder.
Moral ist ein Fremdwort für Sie. Es macht Ihnen nichts aus, wenn
Unschuldige für Ihre Fehlentscheidungen leiden müssen."
    Ungläubig
schüttelte Amy den Kopf. Wie konnte der Prinz um eine relativ
kleine Geldsumme solch ein Aufheben machen? Wie konnte ein so
unvorstellbar reicher Mann nur so kleinlich sein! Es war sinnlos,
weiter mit ihm zu argumentieren, denn taktisch war sie ihm eindeutig
unterlegen. Außerdem war der Einfluss, den er auf ihr
Gefühlsleben hatte, katastrophal, schon deshalb wollte sie den
Palast möglichst schnell verlassen. Sie straffte sich.
    "Also
gut, dann fliege ich eben unverrichteter Dinge ab. Ich werde Peter
Ihre Entscheidung mitteilen."
    Doch
kaum hatte sie einen Schritt in Richtung Tür getan, als er ihr
Handgelenk umfasste.
    "Sie
werden nicht zurückfliegen, Miss Kingston." Prinz Zakour
lächelte grimmig. "Sie sind an Ihres Bruders Stelle
erschienen, deshalb werde ich Sie an Ihres Bruders Stelle hier
festhalten, bis die Schulden beglichen sind. Ich behalte Sie
sozusagen
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