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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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würde er die Frau
nehmen, die sein Vater für ihn ausgesucht hatte. Wenn eine Ehe
unausweichlich war, würde er sich seine Braut selbst wählen,
und das frei von jeglichen Sentimentalitäten.
    "Wir
sprachen gerade über Miss Kingston", kam der Prinz wieder
auf das eigentliche Thema zurück.
    Sharif
wiegte den Kopf. "Der Engländer scheint sich auf den
Edelmut Ihrer Königlichen Hoheit zu verlassen."
    Zakours
Lächeln fehlte jede Spur von Humor, und seine Stimme klang
gefährlich sanft. "Dann hat er sich getäuscht. Eine
Frau, die mit Peter Kingston zu tun hat, ist bestimmt kein
unbeschriebenes Blatt. Wenn er sie vorschickt, weil er der Auffassung
ist, eine holde Schöne würde meine Ritterlichkeit wecken,
hat er einen taktischen Fehler begangen."
    Sein
Blick fiel auf das reich verzierte Schwert auf seinem Schreibtisch,
und er nahm es auf. Vertraut lag der schwere Griff in seiner Hand,
und der Stahl der ziselierten Klinge glänzte matt. Rachegefühle
brachten Zakours sonst so eiserne Selbstkontrolle ins Wanken.
    Verrat!
    Mit
einer geschmeidigen Bewegung ließ er die Klinge durch die Luft
sausen, und Sharif trat hastig einen Schritt zurück.
    Wie
jeder Bürger Kazbans wusste er, was für ein hervorragender
Schwertkämpfer der Prinz war. Dem alten Diener tat Miss Kingston
plötzlich Leid – hoffentlich besaß sie eine starke
Persönlichkeit. Heimlich beobachtete er seinen jungen Herrn, wie
er beherrscht das Schwert zurück an seinen Platz legte.
    Sollte
Peter Kingston es auf einen Kampf angelegt haben, hatte er mit
Kronprinz Zakour Al-Farisi eine denkbar schlechte Wahl getroffen.

1.
Kapitel
     
    "Seine
Königliche Hoheit wird Sie jetzt empfangen, Miss Kingston. Bitte
bleiben Sie während der Audienz stehen, und sprechen Sie nur,
wenn Sie gefragt werden." Der Mann im weißen Kaftan neigte
leicht den Kopf, seine Miene war ausdruckslos. "Ich möchte
Sie darauf aufmerksam machen, dass Seine Hoheit ein viel
beschäftigter Mann mit wichtigen Pflichten ist. In Ihrem eigenen
Interesse darf ich Ihnen empfehlen, seine Zeit nicht zu
verschwenden."
    Amy
schluckte mühsam und bereute plötzlich ihren spontanen
Entschluss, Peter ihre Unterstützung angeboten zu haben. Doch
sie hatte ihrem großen Bruder endlich einmal helfen wollen,
statt sich von ihm immer nur beschützen zu lassen.
    Peter
hat schon so viel für mich getan!
    Außerdem
war ihr das Abenteuer, nach Kazban zu reisen, als willkommene
Abwechslung erschienen, denn sie führte ein streng geregeltes
und behütetes Leben. Doch jetzt war alles so ganz anders, als
sie es sich vorgestellt hatte. Ihr kamen Zweifel, ob sie der Lage
überhaupt gewachsen war, und sie befürchtete plötzlich,
Peter mehr zu schaden, als zu nutzen.
    Wie
sie es auch drehte und wendete, Kronprinz Zakour würde von dem,
was sie ihm zu sagen hatte, nicht begeistert sein. Peter schuldete
ihm Geld – Geld, das er momentan nicht zurückzahlen
konnte.
    "Wenn
ich nach Kazban fliege, Amy, wird man mich dort ins Gefängnis
werfen."
    Diese
Äußerung ihres Bruders hatte sie für eine
Übertreibung gehalten. Kazban war ein weltoffener Staat, und den
für seinen Reichtum berühmten Prinzen um Zahlungsaufschub
zu bitten war ihr als einfachste Sache der Welt erschienen.
    Doch
das war zu Hause in England gewesen. Hier in Kazban war sie sich
ihrer Sache plötzlich nicht mehr so sicher, und der
Gesichtsausdruck des königlichen Dieners bestärkte ihre
Zweifel. Gespielt ruhig stand sie auf. Sie wusste nicht viel über
den Prinzen, doch selbst das versuchte sie zu vergessen. Was kümmerte
es sie, wenn er einen ungewöhnlich scharfen Verstand besaß,
sich mit Dutzenden von Frauen amüsierte und sein Herz aus Stein
war?
    Als
Mann war er uninteressant für sie, er war der Geschäftspartner
ihres Bruders, dem sie eine Nachricht zu überbringen hatte, mehr
nicht.
    Aber
wenn ich nun etwas Falsches sage?
    Ein
Abenteuer war gut und schön, doch welche Voraussetzungen brachte
sie mit, es erfolgreich zu bestehen? Sie war Vorschullehrerin,
brachte fünfjährigen Kindern die Grundbegriffe des Lesens,
Schreibens und Rechnens bei und half ihnen, sich im Schulalltag
zurechtzufinden. Davon, wie man mit einem Mann verhandelte, der schon
vor dem Frühstück Verträge über Millionen von
Dollar abschloss, hatte sie nicht den blassesten Schimmer. Ihr Bruder
musste verrückt gewesen sein, sie mit diesem Auftrag zu
betrauen.
    Oder
völlig verzweifelt!
    Peter
steckte in Schwierigkeiten, davon war sie inzwischen überzeugt.
Als sie ihn nach
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