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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot
Autoren: Sarah Morgan
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hatte
Amy ihre dichten blonden Locken gebändigt und straff
zurückgekämmt. Die Mühe hätte sie sich sparen
können, denn ohne den künstlichen Halt ringelte sich ihr
Haar sofort wieder und fiel ihr seidig auf die Schultern. Schockiert
hielt sie den Atem an.
    "Warum
haben Sie das getan?" fragte sie dann leise.
    "Können
Sie sich das nicht denken?" Der Prinz lächelte zynisch.
"Wie ich bereits erwähnte, verabscheue ich jegliche Art von
Unaufrichtigkeit. Sie können mir nichts vormachen, Miss
Kingston, Ihr Bruder hat Sie geschickt, weil er auf Ihre weiblichen
Reize setzt. Daher wäre es ehrlicher gewesen, diese auch zu
zeigen, statt im hochgeschlossenen Kleid und mit zusammengestecktem
Haar die Unschuld vom Lande zu spielen."
    Amy
war fassungslos. Was dachte er nur von ihr? Benommen schüttelte
sie den Kopf. "Sie verstehen das völlig falsch."
    "Das
glaube ich kaum. Ihr Bruder scheint doch nicht der Dummkopf zu sein,
für den ich ihn gehalten habe." Er trat einen Schritt
zurück. "Sie sind eine außergewöhnlich schöne
Frau."
    Erstaunt
sah sie ihn an. Außergewöhnlich schön? Stets hatte
man ihr eingeredet, sie sei viel zu groß, um Männern zu
gefallen. Ein Kompliment, wie der Prinz es ihr eben gemacht hatte,
hörte sie zum ersten Mal.
    So
bewundernd seine Worte auch klangen, seine Augen blickten kalt, was
bewies, wie herzlos er war. Er traute ihr zu, den Aufschub, um den
Peter bat, durch Liebe erkaufen zu wollen.
    Mit
beiden Händen strich sie ihr Haar glatt und versuchte, es hinter
die Ohren zu stecken. "Ich weiß nicht, was mein Kleid mit
meinem Anliegen zu tun hat", antwortete sie schwach, als sie
endlich ihrer Stimme wieder traute. "Ich bin gekommen, um eine
Nachricht meines Bruders zu übermitteln."
    Er
lächelte herablassend. "Diesen Teil Ihrer Aufgabe dürfen
Sie als erledigt betrachten, Miss Kingston, jetzt kommt der nächste."
    Sein
anzüglicher Blick ließ sie erröten. "Ich weiß
nicht, worauf Sie anspielen, aber …"
    "Meine
liebe Miss Kingston!" Der Prinz kam näher, seine Stimme
klang gefährlich sanft, und sein Blick schien sie zu
hypnotisieren. Er brauchte sie nicht zu berühren, allein seine
Ausstrahlung reichte, um sie in seinen Bann zu ziehen. "Nehmen
Sie meine Warnung ernst, für Versteckspiele bin ich nicht zu
haben – weder in meinen geschäftlichen noch in meinen
amourösen Beziehungen."
    "Ich
spiele nicht mit Ihnen!" widersprach sie empört und fragte
sich insgeheim, welcher Kategorie der Prinz sie wohl zuordnen mochte.
"Ich weiß mir nur nicht zu helfen, weil Sie so halsstarrig
sind!"
    "Ich
bin lediglich konsequent, Miss Kingston."
    Das
war wohl auch seine einzige positive Eigenschaft, denn Freundlichkeit
und menschliche Wärme gingen ihm ihrer Meinung nach völlig
ab. Noch nie hatte sie einen Mann getroffen, der so kalt und unnahbar
war und dessen Nähe derart einschüchternd wirkte.
    Wieder
bereute sie bitter, sich bei Peter nicht eingehend über seine
Finanzgeschäfte mit dem Prinzen erkundigt zu haben. Warum war
ihr Bruder nicht selbst nach Kazban geflogen? Hatte er geahnt, wie
ungehalten Zakour Al-Farisi reagieren würde?
    "Wie
ich bereits sagte, lässt sich mein Bruder entschuldigen",
versuchte sie erneut, den Prinzen versöhnlich zu stimmen. "Er
hat viel zu tun, deshalb hat er mich gebeten, Ihnen die Lage zu
erklären."
    Der
Blick seiner dunklen Augen schien sie zu durchbohren, und Amys Puls
jagte. Dieser Mann mochte ein Herz aus Stein haben, doch sein Gesicht
war einfach faszinierend. Nicht nur das, alles an ihm entsprach ihrem
Ideal eines Mannes, und seine Nähe erweckte in ihr eine
ungeahnte Sehnsucht.
    Sie
senkte den Blick. Warum fantasierte sie, von ihm umarmt zu werden?
Das war doch sonst nicht ihre Art. Bisher hatte sie stets von einer
harmonischen Partnerschaft, von Heirat und Kindern geträumt,
wozu selbstverständlich auch körperliche Liebe gehörte.
Reiner Sex war für sie bisher unvorstellbar gewesen. Was hatte
sich geändert?
    Zakour
Al-Farisi wirkte so erotisierend auf sie, dass sie sich selbst nicht
mehr kannte. Sie blickte sich um. Wo steckte seine Frau, er musste
doch eine haben! Eine? Als reicher arabischer Prinz besaß er
wahrscheinlich einen ganzen Harem!
    Bei
der Vorstellung, selbst zu seinen Auserwählten zu gehören,
schwindelte ihr. Es musste der Himmel auf Erden sein. Oder vielleicht
auch nicht. Die Vorstellung, mit einem so arroganten und
gefühlskalten Mann das Bett teilen zu müssen, hatte auch
etwas Unheimliches an sich.
    Trotzdem,
aufregend war es
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