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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie
Autoren: Jason Dark
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Ich trat aus dem Schatten heraus und in einen neuen hinein. Stille umgab mich. Nicht mal die Autogeräusche waren zu hören, und das mitten in London, im Clissold Park, der im Norden lag.
    Das Gelände war nicht mehr so frei wie im Sommer. Weihnachten rückte immer näher, und auch in London hatte man die Wichtigkeit der Weihnachtsmärkte erkannt, um die Menschen in der Stadt zu halten und sie nicht alle ins Ausland zu treiben, vor allen Dingen nach Deutschland und Österreich, um dort die Weihnachtsmärkte zu besuchen.
    Deshalb standen auch an vielen Stellen innerhalb Londons die Buden, in denen allerlei Kram verkauft wurde, was nicht unbedingt etwas mit Weihnachten zu tun haben musste. Die Waren gab es auch auf Flohmärkten zu kaufen, aber die Menschen gaben ihr Geld nun mal lieber in einer weihnachtlichen Atmosphäre aus.
    Sollten sie, mir war es egal. Ich war nicht hier, um etwas zu kaufen, schon gar nicht an einem späten Abend, der allmählich in die Nacht überging.
    Es war jetzt dunkel. Es war auch still. Die letzten Kunden waren längst verschwunden und die Buden verschlossen.
    Nur ich trieb mich noch in der dunklen Gegend herum, die jetzt ideal für manch lichtscheues Gesindel war, das jedoch keine Beute machen würde, weil die Stände eben verschlossen waren.
    Einen richtigen Dieb hielt das natürlich nicht ab, aber es gab auch Männer von einem Sicherheitsdienst, die zu unregelmäßige Zeiten über den Markt patrouillierten.
    Mich hatten sie noch nicht entdeckt. Ich hatte mich still verhalten und die Schattenräume zwischen den Ständen als Deckung genutzt. Aus Spaß an der Freude stand ich nicht hier. Ich wartete auf eine Person, die mir auf eine geheimnisvolle Art und Weise angekündigt worden war.
    Kara, die Schöne aus dem Totenreich, hatte mich kontaktiert. Sie war plötzlich und ohne Vorwarnung bei mir erschienen und hatte in meiner Wohnung gestanden.
    Natürlich war ich perplex gewesen, denn lange Zeit hatte ich mit der Frau aus Atlantis, die schon seit mehr als zehntausend Jahren existierte, keinen Kontakt gehabt. Ebenso wenig wie mit ihrem Partner Myxin, dem kleinen Magier, oder dem Eisernen Engel und seiner Freundin, die allesamt bei den Flammenden Steinen lebten, ein Gebiet, das für normale Menschen nicht zu sehen war und doch mitten in England lag, allerdings in einer anderen Dimension.
    Nachdem ich meine Überraschung verdaut hatte, war Kara direkt zur Sache gekommen.
    »Es gibt jemanden, der den Weg gefunden hat.«
    So ganz in Rätseln hatte sie zwar nicht gesprochen, aber ich hatte doch Genaueres wissen wollen.
    »Wen meinst du?«
    »Jamina.«
    Ich hob die Schultern. »Der Name sagt mir nichts. Wer ist das?«
    »Auch eine, die überlebt hat.«
    »Den Untergang eures Kontinents?«
    »So ist es.«
    »Und jetzt ist sie wieder da?«
    »Ich befürchte es.«
    »Warum?«
    »Sie ist die Flammen-Furie, John. Das war sie schon immer. Schon in Atlantis hat sie gewütet. Sie legte ihr Feuer, wann es ihr gefiel, und sie hatte Spaß daran, wenn alles verbrannte. Menschen, Tiere, Häuser, was immer es auch war. Dann erst war die Flammen-Furie zufrieden.«
    »Das hört sich nicht gut an. Aber ich muss davon ausgehen, dass sie sich hier in London aufhält?«
    »Ich nehme es an.«
    Die Antwort hatte mich nicht eben glücklich gemacht.
    »Kann es auch eine andere Stadt sein?«
    »Ja.«
    »Und wenn sie erscheint, bringt sie das Feuer mit? Ist das richtig gesagt?«
    »Sie ist nie ohne Feuer. Sie setzt es dort ein, wo sich Menschen aufhalten. Sie ist glücklich, wenn sie die Leute brennen sieht.«
    »Und warum ist sie das?«
    »Ich kenne die genauen Gründe nicht. Das muss man einfach so hinnehmen. Sie stammt aus Atlantis. Dort hat sie ihre Zeichen gesetzt. Es gab auch zu unserer Zeit Feste, bei denen Menschen Spaß hatten, musizierten, sangen und tanzten. Und dann tauchte sie plötzlich auf und hat ihr Feuer gelegt.«
    »Und sie ist damals nicht gestoppt worden?«
    »Leider nicht.«
    Ich kannte Kara und wusste, wie sehr sie der Gerechtigkeit verbunden war. Deshalb stellte ich die Frage: »Hast du sie nicht gejagt? Wenn ich daran denke, dass dein Vater Delios jemand gewesen ist, der das Unrecht hasste, dann…«
    Kara hob den Arm. Sie brachte mich so zum Schweigen.
    »Du befindest dich auf dem richtigen Weg«, erklärte sie dann. »Ich habe sie tatsächlich gejagt, aber ich bin nicht stark genug gewesen. Sie ist mir entkommen.«
    »Und jetzt ist sie hier.«
    »Davon gehe ich aus. Ihre Spur ließ sich bis nach
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