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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide
Autoren: Miranda Lee
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sie sich viel Mühe gegeben. Die braunen Augen hatte sie mit Lidschatten betont und die Lippen mit rotem Lipgloss. Außerdem hatte sie ihr Lieblingsparfüm auf getragen.
    Offenbar gefiel T yler, was er da sah.
    „Was willst du?" fragte sie und blieb vor ihm stehen.
    „Sag mir, dass du mich liebst."
    Sie war verblüfft. „Ist es das? Ist das alles, was du von mir willst?"
    Er zog die Augenbrauen hoch und blickte sie kühl an. „Ist das zu viel verlangt ?"
    „Nein."
    „Dann sag es."
    „Ich ... liebe dich."
    „Das hört sich nicht sehr überzeugend an. Sag es noch mal. Und 109
    vergiss nicht meinen Namen."
    „Tyler, ich liebe dich." Ihre Stimme klang heiser.
    „Gut. Und jetzt küss mich."
    „Ich soll dich küssen?"
    „Hast du heut e Abend ein Problem mit deinen Ohren?"
    Michelle küsste ihn. Es wurde ein langer, liebevoller KUSS.
    „Nicht schlecht", stellte Tyler danach fest. „Und jetzt hör gut zu, meine Liebessklavin. Bis wir wieder hier sind, sagst du mir jede halbe Stunde, dass du mich liebst, und anschließend gibst du mir einen KUSS, egal, wo wir sind oder was wir gerade machen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
    „Ja", erwiderte sie leise.
    Es wurde das romantischste und erregendste Essen ihres Lebens. Sie küsste ihn unter den Laternen auf dem Weg zum Strandrestaurant und dann in der Bar. Während des Dinners küsste sie ihn viele Male, auch auf der Tanzfläche, später auch beim Kaffee. Und jedes Mal erklärte sie ihm ihre Liebe.
    Dabei sah Tyler ihr tief in die Augen, und sie sprach die Worte mit viel Gefühl aus. Ihre Küsse wurden länger und leidenschaftlicher. Am Ende war es ihr egal, ob die Leute ihnen zuschauten und was sie dachten. Nur Tyler war wichtig für sie, alles andere interessierte sie nicht mehr. Als sie schließlich wiede r in ihrem Apart ment waren, konnte Michelle sich vor lauter Verlangen kaum noch beherrschen.
    Sie schafften es nicht mehr bis ins Schlafzim mer, sondern liebten sich im Flur auf dem Teppich. Und die Schreie, die sie dabei ausstießen, hallten durch die dunkle Wohnung.
    Als Michelle am nächsten Morgen wach wurde, fühlte sie sich wunderbar.
    „Schade, dass ich am Freitag nicht mit dir und Cleo zum Essen gehen kann", sagte sie und schmiegte sich an Tyler. Sie hatte sich entschlossen, sich mit seiner Schwester anzufreunden, koste es, was es wolle. „Können wir nicht stattdessen am Abend ausge hen?"
    „Leider nicht. Cleo ist mit Hugh verabredet. Aber keine Sorge, wir holen es ein andermal nach. Wir haben ja alle Zeit der Welt."
    „Stimmt." Michelle hob den Kopf und sah T yler lächelnd an.
    Er küsste sie auf die Stirn. „Du warst eine ganz bezaubernde Liebessklavin."
    „Und du warst ein ausgesprochen liebevoller Herr und Gebieter."
    „Lieber wäre ich ein liebevoller Ehemann."
    Sie zuckte zusammen und zog sich zurück. Aber warum? Bezweifelte sie etwa immer noch, dass er es ernst meinte? Er hätte in der vergangenen Nacht alles Mögliche von ihr verlangen können, aber es war alles ganz romantisch gewesen und kein seelenloser Sex.
    „Ist es immer noch zu früh für dich?" fragte Tyler, als sie aufstand und sich das Neglige überzog. Seine Stimme klang kühl, doch Michelle spürte, wie angespannt er plötzlich war.
    „Ja, etwas", erwiderte sie und drehte sich zu ihm um.
    „Ich verstehe ..."
    Das bezweifelte sie. Es war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt für Erklärungen. Tylers Miene wirkte verschlossen, und man sah ihm an, dass er nicht glücklich war.
    „Wie lange brauchst du noch, bis du Ja sagen kannst?" fragte er kurz angebunden.
    „Tyler, bitte ..."
    Er blickte sie durchdringend an. „Was Männer bet rifft, hast du noch nie gewusst, was du willst", stieß er hervor.
    „Das ist gemein!"
    „Nein, es ist die Wahrheit." Er stand auch auf und fing an, seine Sachen zusammenzusuchen, die verstreut herumlagen. „Am besten sehen wir uns erst am Wochenende wieder", fügte er hin zu. „Dann hast du Zeit, dir über deine Gefühle klar zu werden."
    „Okay, wie du willst", entgegnete sie und hob den Kopf.
    „Ich rufe dich Freitagnachmittag an."
    „Wenn du dann überhaupt noch mit mir reden willst."
    „Ich rufe dich an", wiederholte er. „Du bist doch hier diejenige, die nicht weiß, was sie will. Für mich ist alles klar."
    Die folgenden Tage schwankte Michelles Stimmung zwischen Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Verwirrung. Sie mied Lucille, um ihre negativen Gedanken nicht noch bestät igt zu bekommen, und versuchte, Tyler gerecht zu
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