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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort
Autoren: Helen Dickson
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kennenzulernen“, sagte Eve. Was für hübsche Kinder, dachte sie. Die beiden hatten niedliche Gesichter, glänzende dunkle Locken, und sie trugen die gleichen blauen Kleider. Eve blickte sich suchend nach Estelle um und winkte sie zu sich. „Estelle, während ich mich mit …“ Fragend blickte sie die junge Frau an.
    „Sarah, Sarah Lacy.“
    „… mit Miss Lacy unterhalte, möchtest du da nicht ein bisschen mit Sophie und Abigail spielen? Hättet ihr dazu auch Lust?“ Die beiden Mädchen nickten und warfen Estelle einen schüchternen Blick zu, rührten sich aber nicht von der Stelle, bis Sarah sagte: „Geht nur, Kinder. Ich kann euch von hier aus ja sehen.“
    Estelle, die es gewohnt war, mit den Jungs von Beth rumzutoben, nahm die kleine Abigail gleich bei der Hand. Die drei rannten auf dem Rasen Jasper hinterher und versuchten, ihn einzufangen. Eve setzte sich aufmunternd lächelnd neben die junge Frau. Offensichtlich hatte sie großen Kummer. In ihren Augen lag ein Ausdruck tiefer Verzweiflung.
    „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?“, fragte Eve sicherheitshalber noch einmal nach. „Estelle und Jasper sind manchmal ein wenig wild.“
    „Nein, nein, es ist schon in Ordnung.“ Sarah schüttelte den Kopf. „Es tut ihnen sogar gut. Viel zu selten haben sie Gelegenheit, mit anderen Kindern zusammen zu sein. Die armen Kleinen. Ich bin ihre Kinderfrau.“ Sie senkte den Kopf und fing wieder an zu schluchzen. „Es tut mir leid …“
    „Aber nicht doch, Sarah. Übrigens, ich heiße Eve Brody. Was bekümmert Sie so?“
    Sarah blickte auf ihre Hände. „Ich habe nur etwas Kopfweh“, wich sie verlegen aus.
    „Möchten Sie nicht lieber einen Arzt aufsuchen?“
    Sarah schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. Es geht mir schon besser.“
    „Aber warum weinen Sie dann? Sie wirken so unglücklich.“
    „Um ehrlich zu sein, ich bin wirklich verzweifelt. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“
    „Was ist denn los?“
    „Mark, mein Verlobter, hat mich gefragt, ob ich ihn heirate. Leider arbeitet er in Surrey. Dort ist er erster Pferdepfleger auf einem großen Landgut. Ich müsste also meine Stellung aufgeben – und die Kinder.“
    „Und was ist daran so schrecklich? Es gibt doch sicherlich jemanden, der sich dann um sie kümmert. Die Mutter, zum Beispiel.“
    „Sie haben keine Mutter. Mein Herr, Lord Stainton, der Vater der Kinder, ist dabei, den Haushalt aufzulösen, und nicht gerade in bester Laune. Deshalb bin ich auch schon so früh am Morgen im Park – damit die Kinder nicht diesem Chaos ausgesetzt sind. Bis auf die Haushälterin und mich wurden fast alle Bediensteten entlassen, und wir werden binnen Kurzem nach Oxfordshire ziehen, auf Lord Staintons Landsitz. Ich habe Mark noch nichts davon gesagt. Mir graut davor. Er kann einfach nicht verstehen, was für eine starke Bindung zwischen mir und den Kindern besteht.“
    „Wenn Ihre Stellung Ihnen so viel bedeutet, warum kommt Ihr Verlobter denn dann nicht mit Ihnen?“
    „Lord Stainton kann es sich nicht mehr leisten, weitere Bedienstete einzustellen. Seine finanzielle Situation ist sehr angespannt. Deshalb muss er das Haus in London verkaufen.“
    „Aber das ist sein Problem, Sarah, und Sie sollten es nicht zu Ihrem machen. Lord Stainton wird sich jemand anders für die Kinder suchen müssen. Das dürfte nicht so schwierig sein. Ich bin mir sicher, dass es genug junge Damen mit den entsprechenden Referenzen gibt, die diese Stellung nur zu gern antreten würden.“
    „Ja … schon. Nur kann ich den Gedanken, die Kinder zu verlassen, kaum ertragen. Sie haben in ihrem jungen Leben bereits so viel Leid erfahren. Seit Abigail ein Jahr alt ist, befinden sie sich in meiner Obhut. Ich kann nicht einfach fortgehen. Es wird ihnen das Herz brechen – und mir, aber ich weiß auch, dass ich nicht bleiben kann.“
    „Ihre Sorge um die Kinder ehrt Sie, Sarah, doch Sie müssen jetzt an sich selbst denken.“
    Eve blickte über die Rasenfläche zu den Kindern. Estelle tollte mit Jasper herum, und Abigail und Sophie vervollständigten das Quartett. Sie wandte sich wieder Sarah zu und musterte die junge Frau.
    „Sie sehen wirklich angegriffen aus“, stellte sie besorgt fest. „Am besten gehen Sie nach Hause und legen sich ein bisschen hin.“
    Sarah schüttelte den Kopf. „Das wird leider nicht möglich sein, aber ich mache mich trotzdem mit den Kindern auf den Heimweg.“ Sie stand auf, sank jedoch sofort wieder auf die Bank zurück. „Du meine
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