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Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Titel: Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)
Autoren: Ajahn Chah
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Hingabe erlernen. Seid geduldig, übt euch in ethischem Verhalten, lebt einfach und natürlich, beobachtet euren Geist. Diese Praxis wird euch zu Selbstlosigkeit und Frieden führen.

S IEBTER T EIL
Erkenntnis

Es ist eine wundervolle Entdeckung, wenn man herausfindet, daß die Erleuchtung und die Freude, wie sie in den alten buddhistischen Schriften beschrieben werden, auch heute noch existieren. Wir sehen sie in Ajahn Chah, der ihre zeitlose Natur betont und zu uns als ein lebendes Beispiel spricht. Er drängt uns, Verständnis und Verwirklichung von Freiheit in uns selbst, in unserem Herzen zu erlangen, und zwar durch rechte Praxis und wahres Verstehen
.
    Und das ist in der Tat möglich. Die Menschen heute, wie auch in den vergangenen Jahrhunderten, entdecken die Erleuchtung, indem sie dem Pfad der Erkenntnis und der Achtsamkeit folgen. Dies gilt nicht nur für Ajahn Chah, sondern auch für seine Schüler und die Schüler vieler anderer buddhistischer Lehrer. Die Erleuchtung ist hier, um entdeckt zu werden. Sie ist nicht weiter von uns entfernt als unser eigener Körper und Geist. Ajahn Chah drückt dies ganz unmittelbar aus: Legt alles Ergreifen, alles Beurteilen ab, versucht nicht, irgend etwas zu sein. Dann könnt ihr in der Stille durch die ganze Illusion des Selbst hindurchschauen. Uns gehört nichts davon. Wenn wir innerlich ruhig und wach sind, werden wir spontan und ungezwungen zu dieser Erkenntnis gelangen. Keine ewige Seele. Niemand hier drinnen. Nichts. Nur das Spiel der Sinne
.
    Diese Erkenntnis bringt Freiheit, Lebenskraft und Freude. Das Gefühl, das Leben sei eine Last, und das Gefühl, da sei ein Ich, ein Selbst, fallen von uns ab. Was übrigbleibt, spiegelt sich auf diesen Seiten wider – Klarheit und Offenheit des Herzens, ein weiser und freier Geist. Wie Ajahn Chah zu sagen pflegt: »Warum versucht ihr es nicht einmal?«
Nicht-Selbst
    Wenn man den Tod nicht versteht, kann das Leben sehr verwirrend sein. Würde unser Körper wirklich uns gehören, so gehorchte er unseren Befehlen. Sagen wir zu ihm: »Werde nicht kalt« oder »Ich verbiete dir, krank zu werden«, gehorcht er uns dann? Nein, er achtet nicht darauf.
    Wir mieten dieses Haus nur, es gehört uns nicht. Falls wir annehmen, daß es uns gehört, werden wir leiden, wenn wir es verlassen müssen. Doch in Wirklichkeit gibt es so etwas wie ein unvergängliches, beständiges Selbst nicht, es gibt nichts Stabiles, Festes oder Unveränderliches, an dem wir festhalten können.
    Der Buddha unterschied zwischen höchster Wahrheit und konventioneller Wahrheit. Die Vorstellung von einem Selbst ist bloß ein Konzept, eine Konvention – Amerikaner, Thai, Lehrer, Schüler – all dies sind Konventionen. Letztendlich existiert niemand, nur Erde, Feuer, Wasser und Luft – Elemente, die sich vorübergehend zusammengefügt haben.
    Wir nennen den Körper eine Person, nennen ihn mein Selbst; aber letzten Endes gibt es kein Ich, es gibt nur Anatta, Nicht-Ich oder Nicht-Selbst. Um Nicht-Selbst zu verstehen, müßt ihr meditieren. Wenn ihr nur verstandesmäßig begreift, wird euer Kopf explodieren. Habt ihr es aber einmal in eurem Herzen verstanden, werdet ihr in eurem Leben nicht mehr so schwer zu tragen haben.
    Euer Familienleben, eure Arbeit, alles wird viel leichter sein. Wenn man über das Selbst hinaussieht, hält man nicht länger am Glück fest, und wenn man nicht länger am Glück festhält, kann man beginnen, wahrhaft glücklich zu sein.
Kurz und gerade
    Eine fromme, ältere Dame aus einem Dorf einer nahe gelegenen Provinz machte eine Pilgerfahrt nach Wat Pah Pong. Sie teilte Ajahn Chah mit, daß sie nicht lange bleiben könne, da sie zurückkehren müsse, um sich um ihre Urenkel zu kümmern; und weil sie eine alte Dame war, bat sie ihn um eine kurze Dharmarede.
    Er antwortete mit großer Eindringlichkeit: »Also hören Sie zu. Es gibt niemand hier, nur dies. Kein Besitzer, niemand, der alt oder jung ist, gut oder böse, schwach oder stark. Nur dies, das ist alles. Verschiedene Elemente der Natur treiben ihr Spiel. Sie sind alle leer. Niemand wird geboren und niemand stirbt. Diejenigen, die vom Tod reden, sprechen die Sprache unwissender Kinder. In der Sprache des Herzens, des Dharmas, gibt es so etwas nicht.
    Wenn wir eine Last tragen, ist sie schwer. Wenn es niemand gibt, der sie trägt, existiert kein einziges Problem in der Welt. Suchen Sie nicht nach Gutem oder Bösem oder nach überhaupt etwas. Versuchen Sie nicht, etwas zu sein. Sonst gibt es
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