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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]
Autoren: Arena
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»Ich bekomme meine Bücher erst nach der letzten Stunde.«
    Mit einer genervten Bewegung schob Motte ihr Heft in die Mitte des Tisches. »Aber nur dieses eine Mal!«
    Lou nickte. Was hatte sie Motte nur getan?
    »Und wenn wir fertig sind«, fuhr Frau Korte fort, »kann uns Louise von British Columbia erzählen.«
    Leider waren die Übungen sehr schwer, und bis die Klasse sie beendet hatte, war die Stunde schon fast zu Ende. Frau Korte warf einen Blick auf ihre Uhr. »Tut mir leid, Louise. Dann müssen wir deinen Bericht auf die nächste Stunde verschieben.«
    »Oh, schon in Ordnung.« Lou atmete erleichtert auf. Die Vorstellung, gleich in der ersten Stunde so im Mittelpunkt zu stehen, hatte ihr ohnehin nicht behagt.
    »Aber sag mir doch bitte noch deinen Geburtstag, damit ich ihn in die Klassenliste eintragen kann«, bat die Lehrerin.
    »Ich habe am 6. März«, antwortete Lou. »Motte und ich…«
    In Mottes Kopf ratterte es. Hatte sie sich gerade verhört?
    »Du machst wohl Scherze!«, unterbrach sie das rothaarige Mädchen laut.
    Lou schüttelte den Kopf. »Nein. Motte und ich haben wirklich am selben Tag Geburtstag – nur dass ich ein Jahr älter bin.«
    Motte starrte sie fassungslos an. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Sie und Louise waren am selben Tag geboren!? Warum wusste sie das nicht?
    Billie schnaubte unfreundlich. »Das glaub ich nicht!«
    »Gründet doch einen Klub!«, brüllte ein braunhaariger Junge am Nachbartisch.
    »Haha, sehr witzig, Josch!«, fauchte Billie ihn an.
    Lou blinzelte fragend zu Motte.
    »Was ist denn los?«, fragte sie. »Was hat sie?«
    Unterdessen hatte Frau Korte Lous Daten in die Liste eingetragen. »Dann haben wir von jetzt an also vier Geburtstagskinder am 6. März«, stellte sie kopfschüttelnd fest.
    Vier? Wieso vier? Lou verstand nur noch Bahnhof. Doch da läutete die Pausenglocke. Ohne ihre Cousine noch eines Blickes zu würdigen, sprang Motte auf und stürmte aus der Klasse.
    Nur Rosa blieb kurz stehen. »Billie und ich haben auch am 6. März Geburtstag«, murmelte sie. Dann rannte sie Billie schnell hinterher.

7. Song

    Als Lou die Haustür des Kutscherhauses aufschloss, wehte ihr ein köstlicher Duft entgegen. Pa hatte gekocht. Seit Antons Geburt vor sieben Jahren hatte ihr Vater seinen Job in der Redaktion an den Nagel gehängt und war zu Hause geblieben. Er ging mit Anton zur Krankengymnastik und Sprachtherapie, fuhr Lou zum Schwimmen und zauberte jeden Tag das leckerste Essen, das sie sich vorstellen konnte.
    Mit einem besonderen Kind wie Anton, hatte ihr Vater einmal erklärt, ist es besser, wenn einer der Eltern zu Hause bleibt. Und da Frau Blum eine ebenso unvergleichliche Ärztin wie grauenhafte Köchin war, fiel Lous Eltern die Entscheidung, wer diesen Part übernehmen sollte, nicht schwer.
    Erschöpft von ihrem ersten Schultag ließ Lou ihre Tasche auf den Fußboden fallen und betrat die Küche. Herr Blum stellte gerade ein Messer zurück in den Messerblock.
    »Und, Lou, wie war dein erster Tag?«
    Lou rutschte in die Bank, die am Tisch stand. Leicht abwesend betrachtete sie den gedeckten Tisch. Es gab Tomatensalat mit frischem Basilikum und Crema di Balsamico, Nudelauflauf mit extra viel Käse und zum Nachtisch Schokopudding mit Vanillesoße – echtes Seelenfutter.
    »Hm, ja – ganz gut, Pa«, nuschelte Lou und angelte sich mit den Fingern eine Tomate aus dem Schälchen.
    Herr Blum musterte seine Tochter, wie sie schlapp in der Bank hing und ihren Kopf in beide Hände stützte. Er setzte sich ihr gegenüber. »Und was bedeutet ganz gut in der Lou-Sprache?«
    Lou rappelte sich etwas auf. »Ach, es ist okay. Ich… ich bin nur müde«, sagte sie und füllte erst ihm und dann sich von dem Auflauf auf. »Und in meiner Klasse sind wir auch gar nicht so viele. Nur dreiundzwanzig oder so.«
    »Und du hast ja auch Motte«, sagte Herr Blum. »Sitzt ihr nebeneinander?«
    Lou kaute auf einer Nudel. Tja, das war eine interessante Frage. Rein körperlich gab es keinen Zweifel, dass sie an einem Tisch saßen. Andererseits verlief da dieser unsichtbare Elektrozaun, der krachende Stromstöße austeilte, sobald Lou auch nur in Mottes Richtung schaute. Sie schluckte. »Hm, schon. Wir sitzen zusammen«, nickte Lou. »Frau Korte hat den Jungen neben Motte an einen anderen Tisch gesetzt. War richtig nett von ihr. Und diesem Brille hat es auch nichts ausgemacht. Nur Motte ist so…« Lou ging ein halbes Lexikon durch den Kopf: abweisend, unfreundlich, verschlossen – aber
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