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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]
Autoren: Arena
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»Mit Osterfeuer und so.«
    Motte zog den Schlüssel aus ihrem Fahrradschloss. »Cool! Erzähl!«, sagte sie, und ohne noch einen Gedanken an ihre Cousine zu verschwenden, eilte sie mit David die Treppe zum Eingang hoch.
    Lou blickte sich um. Wo war Motte? Vor einer Sekunde war sie doch noch direkt neben ihr gewesen! Nun konnte Lou sie in dem Gedränge nirgends mehr entdecken. Lou schluckte. Es gab ihr schon einen kleinen Stich, dass Motte sie so stehen gelassen hatte. Sie schob ihre Umhängetasche nach hinten. Aber vielleicht war es ja gar nicht ihre Absicht gewesen. Möglicherweise hatte Motte sie einfach nur aus den Augen verloren und gedacht, dass Lou schon ins Gebäude gegangen war. Ja, so musste es sein. Der Gedanke beruhigte Lou ein wenig, und nachdem sie noch einmal tief durchgeatmet hatte, gab sie sich einen Ruck und betrat die Schule.
    Genau mit dem Läuten öffnete Frau Korte die Tür zum Klassenzimmer.
    Sie war eine kleine, sportliche Frau mit kurzen blonden Haaren und Lachfältchen um die Augen. »Erst mal stellen wir dich vor. Und dann suchen wir einen Platz für dich«, sagte sie zu Lou.
    Lou nickte. Frau Korte blieb mit ihr vor dem Smartboard stehen.
    »Guten Morgen, ich hoffe, ihr hattet alle schöne Ferien!«, begrüßte sie die Klasse und wartete, dass es ruhiger wurde. Lou winkte Motte zu, die ziemlich weit hinten an einem Tisch vor dem Fenster saß. Der Platz neben ihr war besetzt.
    »Wir haben ab heute eine neue Schülerin«, sagte Frau Korte und drehte sich zu Lou. »Louise Blum. Sie kommt aus Kanada.«
    »Hallo«, sagte Lou leise. Alle starrten sie neugierig an. Lou suchte Mottes Blick, aber die hatte den Kopf zur Seite gedreht.
    »Wie ihr sicher längst gehört habt, sind Louise und Karlotta Cousinen…«, setzte Frau Korte an.
    Überraschte Blicke wanderten zwischen Lou und Motte hin und her.
    »Echt jetzt?«, fragte der Junge mit der gelben Mütze, der neben Motte saß.
    Die zwei Mädchen sahen sich aber auch kein bisschen ähnlich. Vorne lächelte Lou die Klasse schüchtern an. Sie war groß, hatte hellbraune Haare und trug an diesem Morgen eine Blümchentunika, verwaschene Jeans und weiche Wildlederstiefel. Motte indessen blinzelte finster durch einen Spalt in ihrem pechschwarzen Haarvorhang. Sie gehörte zu den kleinsten in der Klasse und war wie jeden Tag ganz in Schwarz gekleidet.
    »Ihr zwei wollt bestimmt nebeneinandersitzen, nicht wahr?«, wandte Frau Korte sich an Lou.
    »Ja!«, sagte Lou. »Wenn das geht.«
    Motte hätte vor Wut beinahe in den Tisch gebissen. »Aber Frau Korte…«, setzte sie an.
    »Sofort, Karlotta«, lächelte die Lehrerin und wandte sich zu dem Jungen mit der kanariengelben Strickmütze. »Benjamin, würde es dir etwas ausmachen, dich auf den freien Platz neben David zu setzen?«
    Na klar machte ihm das etwas aus! Motte versuchte noch, Brille – so war sein Spitzname – ein Zeichen zu geben.
    Bitte, bitte, bitte, murmelte Lou im Stillen. Lass den Jungen mit der gelben Mütze aufstehen!
    »In Ordnung«, nickte Brille, schob seine gelbe Mütze ein Stück nach hinten und begann, seine Sachen zu packen.
    »Aber Frau Korte«, quetschte Motte hervor, »dann sind wir ja ein reiner Mädchentisch.«
    Jetzt, wo Motte es sagte, fiel Lou auf, dass fast alle Jungen und Mädchen gemischt saßen. Frau Korte lächelte Motte an.
    »In diesem Fall mache ich gerne eine Ausnahme, Karlotta«, sagte sie und legte Lou die Hand auf die Schulter.
    »Setz dich.«
    Lou stellte ihre Tasche ab. »Hallo«, sagte sie zu Motte und den zwei Mädchen am Nachbartisch: »Ich bin Lou.«
    »Hallo«, sagte die kleinere von beiden. Sie hatte feine blonde Haare, einen blassen Mund und ihre Haut schien beinahe durchsichtig zu sein. »Ich heiße Rosa.«
    Ihre Sitznachbarin hatte glänzende rote Locken und blickte für eine Millisekunde von dem Netbook auf, das sie auf ihrem Schoß versteckte. »Hey, ich bin Billie!«, sagte sie und scannte die Neue ab: eine dürre Bohnenstange mit Haarschnitt von Mama und total öden Klamotten! Kurz gesagt keine, die Billie das Wasser reichen konnte. Billie blickte wieder auf den Bildschirm. Da schrieb sie doch lieber ihre Kolumne fertig. Alles andere war reine Zeitverschwendung.
    Vorne holte Frau Korte das Deutscharbeitsheft raus. »Wir beginnen mit einer Wiederholung der Rechtschreibeinheit, die wir vor den Ferien hatten«, sagte sie.
    Ein Stöhnen ging durch die Klasse. Motte zerrte ihr Heft aus dem Rucksack.
    »Darf ich mit reinsehen?«, fragte Lou vorsichtig.
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