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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)
Autoren: Kate Noble
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löste sich ein Aufschrei aus der Menge … zwei Gestalten sprangen aus dem Fenster im ersten Stock.
    Es gab ein dumpfes Geräusch, als sie auf der Straße landeten und sich abrollten. Phillippa riss sich von Lord Fieldstone und Totty los und rannte zu den beiden Männern, die sich schon aufgerappelt hatten.
    »Alles in Ordnung?«, hörte sie Marcus sagen.
    »Ja«, krächzte Byrne mit rauer Stimme.
    Kaum war Phillippa bei Marcus angekommen, warf sie sich ihm in die Arme. »Du bist zurück«, raunte sie. Dann konnte sie sich nicht mehr beherrschen und ließ ihren Tränen freien Lauf. »Marcus, es tut mir leid, ich war so dumm, ich hätte diesem Mann niemals folgen sollen … « An dieser Stelle versagte ihr die Stimme. Marcus zog sie eng an sich, küsste sie auf die Augen, die nassen Wangen.
    »Du bist nicht verletzt?«, fragte er leise. Sie schüttelte den Kopf.
    Als Marcus zu Byrne hinüberschaute, spürte sie, dass zwischen den beiden Brüdern etwas geschah. Aber bevor sie noch darüber nachdenken konnte, hatten Totty und Lord Fieldstone zu ihnen aufgeschlossen.
    »Mr. Worth!«, rief Totty. »Dem Himmel sei Dank, es geht Ihnen gut. Danke, danke, dass Sie mir meine Phillippa zurückgebracht haben!«
    »Mrs. Tottendale, würden Sie mir den großen Gefallen tun und Phillippa nach Hause bringen?«, fragte er und strich Phillippa mit der Hand über das Haar.
    Totty murmelte, dass sie sich selbstverständlich kümmern würde, aber Phillippa widersprach kopfschüttelnd. »Ich … ich möchte bei dir bleiben«, versuchte sie zu sagen, aber ihre Stimme versagte vollständig.
    »Schscht«, erwiderte Marcus und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Es gibt ein paar Dinge, um die ich mich kümmern muss.« Unbewusst glitt sein Blick zu Byrne, der sich in eine Decke gewickelt hatte und von Lord Fieldstone gestützt wurde. Wieder schaute er Phillippa an. »Mach dir keine Sorgen, ich werde bald zu dir kommen.«
    Sie sah ihn ernst an und versuchte zu erraten, ob seine Worte als Trost oder als Versprechen zu verstehen waren. Dann ließ sie zu, dass Totty sie bei der Hand nahm und fortführte.
    Seine Worte waren ein Versprechen gewesen. Lange nachdem Phillippa in einen unruhigen Schlaf gesunken war, schlüpfte er durch den Garten in ihr Haus und in ihr Schlafzimmer. Sie spürte, wie seine warmen, starken Arme sie umschlangen und hielten, während sie schlief. Im Halbschlaf spürte sie seinen zärtlichen Kuss auf ihren Lippen. »Schscht«, wisperte Marcus, »schlaf jetzt.«
    Phillippa schmiegte sich in seine Arme, und wohlwissend, dass sie in Sicherheit war, sank sie in einen tiefen und friedlichen Schlaf.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, war er fort.

26
    Kaum hatte Phillippa die Augen aufgeschlagen, fragte sie sich verwirrt, wo sie eigentlich war, denn es bot sich ihr ein ungewöhnliches Bild: Mariah saß an ihrem Bett.
    »Guten Morgen«, grüßte Mariah fröhlich. Sie war gekleidet, als wollte sie jemanden besuchen: ein hübsches, blaugrünes Kleid und ein kecker Hut, den sogar Phillippa bewundert hätte, wäre sie nicht so überrascht gewesen.
    »Verraten Sie mir doch, Mrs. Benning, haben Sie Schwestern?«, fragte Mariah und trank einen Schluck Tee.
    Irritiert schüttelte Phillippa den Kopf.
    »Ich auch nicht. Aber ich habe sechs Brüder. Vermutlich ist das der Grund, dass ich Grahams Familie so gut zusammenhalten kann«, fuhr Mariah fort und ergänzte unbekümmert: »Ich kann mir vorstellen, dass Schwestern sich genauso verhalten. Dass sie einander morgens aufwecken und sich den Tee ans Bett bringen. Aufeinander achtgeben.«
    Plötzlich fiel Phillippa wieder ein, wo sie sich befand. Sie ließ den Blick durch das Zimmer schweifen und musste entdecken, dass Bitsy das einzige männliche Wesen war, das nun aufs Bett sprang, sich dreimal umdrehte und sich neben ihr in die Laken kuschelte. »Marcus … «, krächzte sie heiser.
    »Nicht sprechen«, bat Mariah, stand auf und strich Phillippa das Haar glatt. »Marcus hat uns erzählt, was Sie letzte Nacht durchmachen mussten, und ich muss schon sagen, dass Sie entweder unglaublich dumm oder unglaublich mutig sind. Ich glaube allerdings eher an Letzteres.« Sie lächelte. »Nun, ich bin gleich vorbeigekommen. Sie brauchen Ruhe, und ich bin hier, um sicherzustellen, dass Sie sie auch bekommen.«
    »Aber … der Ball … Totty … «, krächzte Phillippa. Ihre Kehle fühlte sich an wie eine lange Feuerspur.
    »Mrs. Tottendale ist sehr mit mir einverstanden«, widersprach Mariah in
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