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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich
Autoren: Michelle Reid
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“Es ist einfach noch zu früh, um darüber zu sprechen.”
    “Glaubst du nicht, es wäre besser, wenn du dich jemandem anvertraust? Immerhin ist es ein ganzes Jahr her, seit …”
    Leona schüttelte heftig den Kopf, um Ethan zu verstehen zu geben, dass sie kein Wort mehr darüber hören wollte. So hielt sie es, seit sie nach London zurückgekehrt war und ihrem Vater zur Begründung nur gesagt hatte, dass ihre Ehe mit Scheich Hassan ben Khalifa Al-Qadim nach fünf Jahren gescheitert war.
    Victor Frayne hatte nichts unversucht gelassen, den Grund dafür herauszufinden. Dazu war er sogar nach Rahman geflogen. Doch bei seinem Schwiegersohn war er ebenso auf eine Wand des Schweigens gestoßen wie bei seiner Tochter. So hatte er lediglich in Erfahrung bringen können, dass Scheich Hassan unter der Trennung nicht weniger litt als Leona, selbst wenn er seine Gefühle besser verbergen konnte als seine Ehefrau.
    “Es ist mir ein einziges Rätsel”, hatte Victor seinem Freund und Geschäftspartner Ethan Hayes eines Tages gestanden, “und ich kann nur hoffen, dass diese unerträgliche Situation ein Ende findet, ehe Leona daran zerbricht.”
    Zu seiner Erleichterung hatte Leona eines Tages die Initiative ergriffen und war zu seinem Anwalt gegangen, um ihn zu beauftragen, die Scheidung vorzubereiten.
    Warum sie damit zehn Monate gewartet hatte, blieb allen ein Rätsel, zu dessen Lösung Leona nicht das Geringste beitrug. Hingegen wunderte es niemanden, dass sie eine Woche nach dem Besuch beim Anwalt schwer erkrankte und mehrere Wochen das Bett hüten musste.
    Mit ihrer Genesung schien auch ihr Lebensmut wieder zurückgekehrt, denn kaum hatte sie sich von der Krankheit erholt, erklärte sie sich bereit, nach San Estéban zu gehen und die Ausgestaltung der Villen zu übernehmen, die ihr Vater und dessen Geschäftspartner in Südspanien bauten.
    Die Arbeit schien ihr in jeder Hinsicht zu bekommen, denn auch wenn sie noch blass und geschwächt war, führte sie ein Leben, das von dem jeder anderen neunundzwanzigjährigen Frau nicht zu unterscheiden war.
    Ethan hatte die Hoffnung, eine Antwort zu bekommen, längst aufgegeben. Um Leona etwas aufzuheitern, ging er zu ihr und küsste sie auf die Stirn. “Bist du startklar?”, erkundigte er sich mit einem aufmunternden Lächeln.
    Leona nickte zustimmend, und um den Eindruck zu erwecken, als freute sie sich auf den Abend, hakte sie sich bei Ethan unter und ließ sich von ihm zu der wartenden Limousine führen, die er mitsamt Chauffeur gemietet hatte.
    “Vorhin ist die Yacht eingelaufen, auf der wir eingeladen sind”, teilte Ethan ihr mit, als sie im Fond des Wagens saßen, der sie zum Hafen bringen sollte. “Sie ist beeindruckend. Arm ist dieser Petronades jedenfalls nicht.”
    Zumindest die letzte Bemerkung war schamlos untertrieben, denn Leandros Petronades war der größte Investor in San Estéban. Das Abendessen gab er für einen exklusiven Kreis finanzkräftiger Interessenten. Um ihnen den Kaufentschluss zu erleichtern, hatte er die Besichtigung der Anlage mit einer kleinen Seereise an Bord seiner luxuriösen Yacht verbunden.
    “Zumindest muss sie ziemlich groß sein”, erwiderte Leona. “Sonst könnte er nicht so viele Gäste beherbergen.”
    “Klein ist sie wirklich nicht, doch kurz danach ist eine andere Yacht eingetroffen, die gut doppelt so groß ist.”
    “Etwa ein Kreuzfahrtschiff?”, erkundigte sich Leona in der Hoffnung, die Ferienanlage von San Estéban könnte bereits vor ihrer Fertigstellung eine Sehenswürdigkeit sein.
    “So groß nun auch wieder nicht. Ich nehme an, dass sie einem reichen Freund von Petronades gehört, den er als Investor ködern will.”
    Ein weiterer Investor könnte nicht schaden, dachte Leona, zumal es nicht Hassan sein würde. Der besaß weder eine Yacht, noch hatte er ihres Wissens je in eines der Projekte seines Schwiegervaters investiert.
    So beruhigend dieser Gedanke war, sosehr ärgerte sie sich darüber, dass ihr schon zum zweiten Mal an diesem Abend der Name ihres Ehemannes in den Sinn gekommen war. Dabei bestand nicht der geringste Anlass, sich mit solch unerfreulichen Erinnerungen herumzuärgern.
    Entsprechend erleichtert war sie, als der Wagen vor der langen Mole hielt, an dessen Ende Leonardos Yacht festgemacht hatte. Denn inzwischen war sie entschlossen, den Abend nicht als notwendiges Übel zu betrachten, sondern ihn zu genießen. Wer weiß, vielleicht würde sie Ethan tatsächlich noch bitten, mit ihr tanzen zu
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