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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss
Autoren: Margaret Moore
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ruinieren.“
    „Was meinen Sie mit ruinieren ?“, rief Juliette ungläubig aus. „Buggy ist berühmt für seine Forschung, und zu Recht. Seine Arbeit kann er weitermachen. Und die Menschen, die wirklich wichtig sind, werden ihn immer empfangen. Was die Kleingeister angeht, die es nicht tun, weil sie Anstoß an der Frau nehmen, die er liebt – deren Freundschaft und Unterstützung braucht er nicht.“
    „Juliette hat recht“, schaltete Drury sich ein. „Und wahrscheinlich verkauft sich Buggys Buch dann noch besser, weil jeder, der eine romantische Ader hat, wissen will, ob sich in dem Naturforscher ein gefühlvoller Liebender verbirgt.“
    „Das ist doch lächerlich.“ Angesichts Nells störrischer Weigerung war Bromwell zu wütend, um Drurys Bemerkung witzig zu finden. Er drehte sich zu Nell um und ergriff ihre kalten Hände. „Von engstirnigen Idioten möchte ich ohnehin nicht empfangen werden, und der Rest kümmert mich nicht.“
    „Willst du damit sagen“, meldete sein Vater sich zu Wort, als sei die Information erst jetzt zu seinen grauen Zellen vorgedrungen, „dass diese junge Dame nicht die Tochter des Duke of Wymerton ist?“
    „Richtig“, bestätigte seine Gattin. „Aber wenn sie Justinian glücklich macht …“
    „Und sie bringt keine Mitgift, kein Vermögen oder sonstigen Besitz mit in die Ehe?“
    „Vater, es kümmert mich nicht, dass sie arm ist“, sagte Bromwell mit Nachdruck. Flehend blickte er sie an. „Bitte, Nell, willst du nicht Ja sagen?“
    Sie schluckte schwer. Tränen standen in ihren Augen. „Dass du deine Expedition für mich aufgibst … das ist zu viel, Justinian. Das will ich nicht auf dem Gewissen haben.“
    Juliette seufzte verzweifelt. „Warum muss er die Expedition aufgeben? Kann er seine Frau nicht mitnehmen?“
    Bromwell schüttelte den Kopf. „Niemals würde ich Nell die Entbehrungen und Gefahren zumuten wollen.“
    Drury legte den Kopf schräg und bedachte ihn mit seinem berühmten tödlichen Blick. „Weißt du eigentlich, Buggy, dass du dich manchmal genauso anhörst wie dein Vater? Wie oft hast du dich bei mir beschwert, dass er dich nicht wie einen Erwachsenen behandelt, der seine eigenen Entscheidungen fällt? Und was tust du? Nichts anderes, als Nell die Entscheidung über ihr Leben aus der Hand zu nehmen. Du behandelst sie wie ein Kind, nicht wie eine Erwachsene.“
    Bromwell hätte nicht verstörter sein können, wäre eine Kanone auf ihn abgefeuert worden. Weil das, was Drury ihm vor Augen hielt, stimmte. In diesem Licht hatte er seinen Drang, Nell zu beschützen, noch nie betrachtet.
    Plötzlich schien das Unmögliche möglich – dass er mit seiner Forschungsarbeit weitermachen und Nell zur Frau haben konnte. Dass sie der Zukunft gemeinsam entgegengehen konnten, egal, was sie für sie bereithielt.
    Wenn sie nur Ja sagen würde.
    Nell fühlte sich hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Entmutigung, Sehnsucht und Erfüllung. Wenn sie nicht mit Justinian segeln konnte, musste sie fest bleiben in ihrem Entschluss – ohne Rücksicht auf ihr Herz und die Tatsache, dass er sie so sehr liebte, dass ihm das Urteil der Gesellschaft über eine Heirat mit ihr gleichgültig war. Zu viel konnte geschehen in der Zeit seiner langen Abwesenheit, und sie würde es nicht ertragen, ihn unter diesen Bedingungen an sich gebunden zu wissen, egal wie sehr sie ihn liebte.
    „Die Reise wird unbequem und gefährlich sein.“ Sein Ton war beschwörend, und er sah sie unverwandt an. „Auf dem Schiff herrscht drangvolle Enge, die Verpflegung ist fürchterlich, und die Gefahr schwerer Krankheiten ist immer gegeben, aber wenn du mich heiraten und trotzdem mitkommen willst …?“
    Ob sie wollte ? „Meinst du das ernst, Justinian?“
    Der Ausdruck in seinen Augen war Antwort genug, doch dann sagte er schlicht und ruhig: „Ja.“
    „Ja!“, rief sie aus, warf sich in seine Arme, lachend und schluchzend zugleich, überwältigt von Freude und Hoffnung und Erleichterung und Glück. „Ja, ich heirate dich.“
    Er schob sie ein kleines Stück von sich und musterte sie forschend. „Wirklich? Du nimmst meinen Antrag an?“
    Als wäre sie diejenige, die Zugeständnisse machte! „Wenn du mich willst, obwohl mein Vater ein Straftäter ist und ich weder vermögend noch adelig bin.“
    Seine Antwort war ein leidenschaftlicher Kuss – bis sein Vater die Aufmerksamkeit von dem glücklichen Paar auf sich lenkte. „Glaubst du, ich gebe dir das Geld für deine Expedition, wenn
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