Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
nicht
berichten, wie sich alles aufgeklärt hat, Donald«, sagte Bertha. »Komm mit in
dein Privatbüro, dann wirst du alles erfahren.«
    »Hier sind wir privat genug.
Schieß nur los.«
    »Deine Theorie von dem Mord an
Cameron hat sich Wort für Wort bestätigt. Dona Grafton ist selig vor Glück und
uns sehr dankbar. Und Frank Sellers hält dich überhaupt für ein Wundertier
erster Ordnung.«
    »Wieso das auf einmal?« fragte
ich.
    »Shirley Bruce hat ein volles
Geständnis abgelegt.«
    »War ihre Mutter an dem Mord
beteiligt?«
    »Juanita hatte keine Ahnung
davon. Aber Harry Sharples hatte seinen bestimmten Verdacht, wenn er sich auch
aus guten Gründen hütete, ihn zu äußern. Dieser Murindo hatte tatsächlich
zuviel geschwätzt und sich Cameron gegenüber verraten. Offenbar glaubte er,
auch Cameron sei eingeweiht. Aber Cameron war über den Tausch der Kinder aufs höchste
schockiert. Den Smaragdschmuggel hat er ohne Zögern mitgemacht, nur dieser
Versuch, die echte Shirley um ihr Erbe zu betrügen, empörte ihn. Als er aus
Kolumbien zurückkam, sammelte er hier die Beweise. Unter großen Schwierigkeiten
machte er Murindos Mutter ausfindig. Sie bestätigte alles, was er schon von
Murindo erfahren hatte. Er ließ dann Juanita kommen und verlangte von ihr ein
Geständnis. Aber sie stritt hartnäckig alles ab. Doch hatte Cameron schon genug
Beweise in der Hand. Er bestellte Shirley zu sich in sein Haus und sagte ihr,
daß das Spiel aus sei. Dann war er unvorsichtig genug, ihr den Rücken
zuzudrehen, und rief Hockley an.«
    »Und Hockley beschloß daraufhin
vermutlich, sich selbst in Kolumbien umzusehen, weil er wußte, daß etwas im
Gange war. Nur wußte er nicht genau, was, und nahm an, es handele sich um die
Veruntreuung von Geldern der Erbschaft?« fragte ich.
    »So war es.«
    »Und welche Rolle hatte
Sharples in dem Spiel?«
    »Sharples war anscheinend im
Bilde, hatte aber nichts damit zu tun. Er flog nach Kolumbien, weil Hockley
dort war, denn er wollte sich vergewissern, daß Hockley nicht mit Leuten
zusammenkam, die durch seine Fragen auf den Smaragdschmuggel hingewiesen
wurden. Mich hat er nach Kolumbien fliegen lassen, um Hockley zu beobachten und
an Dummheiten zu hindern. Außerdem wollte Sharples einen neuen Vorrat Smaragde
in Empfang nehmen und damit beginnen, die Spuren zu verwischen.«
    »Aber warum hat Sharples uns
auf das Smaragdkollier gehetzt?«
    »Weil kolumbianische
Geheimagenten Lunte gerochen hatten und Jarratt beschatteten. Deshalb kamen
Jarratt, Sharples und Cameron überein, einen Beweis zu konstruieren, daß das
Kollier bei Nuttall tatsächlich ein altes kolumbianisches Erbstück sei, denn
die kolumbianischen Agenten hatten den Schmuck schon bei Nuttall ausfindig
gemacht.
    Als Sharples dich auf das
Smaragdkollier ansetzte, war schon alles vorausgeplant. Die Fährte sollte dich
erst zu Jarratt, dann zu Cameron und schließlich zu Shirley Bruce führen.
Danach, das heißt, nachdem du dich völlig davon überzeugt hattest, daß das
Kollier mit den Smaragden tatsächlich ein echtes altes Erbstück war, sollten
wir dieses Ergebnis Nuttall mitteilen, und Nuttall seinerseits hätte diese
Version dann in gutem Glauben an die kolumbianischen Geheimagenten weitergegeben,
die festzustellen versuchten, woher die Steine kamen, die den Smaragdmarkt aus
dem Gleichgewicht zu bringen drohten. Sie hatten nämlich von dem Kollier Wind
bekommen und waren bei Nuttall vorstellig geworden. Aus diesem Grunde versuchte
auch Nuttall, etwas aus Sharples herauszuholen.
    Als Cameron ermordet wurde,
verfiel Sharples in eine Panik. Er glaubte, daß die kolumbianischen Agenten die
Täter seien. Schließlich ging es um ein Regierungsmonopol, und Sharples war
sich keineswegs sicher, wie weit diese Männer gehen würden, wenn es darauf
ankam. Seine Angst, ermordet zu werden, war unsinnig, wenn er es nüchtern
betrachtet hätte, aber daran hinderte ihn sein Zustand.
    Jarratt dagegen war zu der
Ansicht gekommen, daß es höchste Zeit für ihn sei, aus dem Geschäft
auszusteigen und sich von allem reinzuwaschen. Das Kollier stammte tatsächlich
von Phyllis Fabens, und Jarratt brauchte keineswegs erst in seinen Büchern
nachzusehen, um ihren Namen und ihre Adresse festzustellen. Nach dem Mord an
Cameron schien es Jarratt besser, die Herkunft des Kolliers Phyllis Fabens
statt Shirley Bruce zuzuschreiben.«
    »Dann hätte Shirley also
schließlich behaupten sollen, daß das Kollier ihr gar nicht gehört habe.«
    »Vermutlich.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher