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Ein Ritter fuer Rosamund

Ein Ritter fuer Rosamund

Titel: Ein Ritter fuer Rosamund
Autoren: Margaret Moore
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die sie auf den Binsen auf dem Fußboden verteilte, woraufhin Kynan und Rosamund zusammenfuhren.
    Natürlich wollte sie unbedingt erfahren, warum er glaubte, von Dominick gehe Gefahr für sie aus. Vermutlich war es aber tatsächlich besser, diese Unterhaltung unter vier Augen fortzusetzen. „Aber natürlich dürft Ihr Euch die Rüstung meines Vaters ansehen“, sagte sie laut genug, um von den anderen im Saal gehört zu werden. „Sie befindet sich in seinem Privatgemach.“
    Sir Kynan nickte verstehend. „Ich danke Euch, Mylady.“
    „Wenn Sie mir folgen wollen, Sir Kynan“, bat sie und ging vor. „Allein der Helm brauchte sechs Monate bis zu seiner Fertigstellung.“
    Zu ihrer Erleichterung bestätigte ein flüchtiger Blick durch den Saal, dass die Diener sich wieder ihrer Arbeit widmeten, anstatt auf ihre Herrin und deren Gast zu achten.
    Rose öffnete die Tür zum Gemach ihres Vaters, einem edel eingerichteten Raum, in dem ein mit kunstvollen Schnitzereien überzogener Stuhl mit hoher Rückenlehne und Seidenkissen auf dem Sitz stand. Auf dem Boden war sogar ein Teppich ausgelegt.
    Doch sie hätten sich ebenso gut in einer kargen Zelle befinden können, da der Waliser von seiner Umgebung keine Notiz nahm. Nicht mit einem Blick würdigte er die wertvolle Rüstung, die auf der anderen Seite des breiten Tischs aufgestellt war. Stattdessen musterte er Rose sorgfältig, während er die Tür hinter sich schloss und näher kam.
    Irritiert von seiner ernsten Miene und ein wenig verunsichert, da sich niemand sonst bei ihnen befand, wich sie einen Schritt vor ihm zurück. „Wenn das nur eine List war, um mit mir allein zu sein …“, warnte sie ihn, bereit, nötigenfalls sofort um Hilfe zu rufen.
    „Das ist keine List“, entgegnete er und blieb stehen. „Außerdem … wenn es in dieser Kammer jemanden gibt, der um seine Tugendhaftigkeit besorgt sein sollte, dann bin ich das. Schließlich wart Ihr es, die mich im Dorf geküsst habt, Mylady.“
    „Das war ein Fehler.“
    „Ich fand es recht entzückend“, entgegnete er und ließ den Anflug eines Lächelns erkennen.
    „Ich bereue es jetzt noch.“
    „Und ich bereue, dass Ihr mir nicht sagtet, wer Ihr seid. Dann wäre ich vielleicht eher in der Lage gewesen, Euren Reizen zu widerstehen. Doch darüber müssen wir gar nicht reden. Es geht allein um Dominick. Ihr dürft ihn nicht heiraten.“
    Rose versuchte, Sir Kynans gefährliche Nähe ebenso zu ignorieren wie seine Wirkung auf ihren Herzschlag, und betrachtete ihn aufmerksam. „Warum nicht?“
    „Weil er ein ehrloser und bösartiger Mann ist, der Euch vermutlich schlagen wird. Zumindest aber wird er Euch das Leben zur Hölle machen.“
    „Dominick hat sich mir gegenüber bisher immer wie der vollendete Ehrenmann betragen“, hielt sie dagegen.
    Gemächlich verschränkte Sir Kynan die Arme vor der Brust. „Vielleicht, weil er noch nicht mit Euch verheiratet ist. Wenn Ihr erst einmal mit ihm vermählt seid, steht zu befürchten, dass sich das ändern wird. Ich konnte ihn heute noch davon abhalten, eine Frau zu schlagen … eine Frau, die völlig wehrlos war.“
    „Wer ist diese Frau?“, brachte sie heraus, obwohl sich ihre Kehle bei seinen Worten zuschnürte.
    „Ist das von Bedeutung? Wenn Ihr erst einmal vermählt seid, werdet Ihr seine Leibeigene sein und das tun, was er verlangt. Wenn er andere Frauen schlägt, so wie ich es heute sah, dann wird er wohl kaum zögern, auch seine Gemahlin zu schlagen. Habt Ihr ihn jemals erlebt, wenn er wütend ist oder man ihm etwas verweigert hat? Was glaubt Ihr, was Dominick tun wird, wenn Ihr ihn verärgert oder ihm widersprecht?“ Der Waliser musste tief durchatmen, so aufgewühlt war er. Doch als er weitersprach, war seine Stimme ruhig: „Ich ertrage den Gedanken nicht, dass Ihr einen solchen Rohling heiraten sollt.“
    Selbst wenn Kynans Worte sie zutiefst bewegten, kämpfte Rose gegen die Angst an, die von ihr Besitz ergreifen wollte. Warum sollte dieser Mann, dieser Fremde, um ihr Schicksal besorgt sein?
    Vielleicht hielt er sie wegen ihres unüberlegten Kusses für unkeusch, für eine Frau, die sich leicht verführen ließ - vor allem, wenn er Verdächtigungen über ihren Verlobten aussprach. „Wenn Ihr glaubt, Lügen über Dominick zu verbreiten würde Euch in mein Bett bringen, dann …“
    „Bei Gott, nein!“, rief Kynan aus und fuhr sich durch sein langes Haar. „Wenn ich Euch verführen wollte, Mylady, würde ich nicht Euren Verlobten kritisieren,
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