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Ein Ritter fuer Rosamund

Ein Ritter fuer Rosamund

Titel: Ein Ritter fuer Rosamund
Autoren: Margaret Moore
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lange, nicht wahr?“
    „Jeder Augenblick, den ich noch warten muss, ehe sie meine Gemahlin ist, erscheint mir wie eine Ewigkeit“, erwiderte Dominick, drückte Roses Hand und schenkte ihr ein weiteres Lächeln.
    Welches Mädchen, das bei Verstand war, würde nicht davon begeistert sein, diese Worte zu hören und von einem solchen Mann als Eheweib begehrt zu werden?, hielt Rose sich stumm und vorwurfsvoll vor Augen, so wie sie es in der vergangenen Nacht Dutzende Male gemacht hatte, als sie in ihrem Bett lag und keinen Schlaf finden konnte. Sie war so erfreut über Dominicks Heiratsantrag gewesen! Sicherlich würde mit der Hochzeit jede Unzufriedenheit verschwinden, die sie jetzt noch empfand.
    In diesem Augenblick kam Sir Kynan Morgan in die Kapelle geschlendert.
    Ihr Herz schien nicht länger zu schlagen, während ihr am ganzen Leib heiß wurde. Er war genauso schlicht gekleidet wie am Abend zuvor, doch er benötigte auch kein teures Gewand, um sich von den anderen jungen Edelleuten abzuheben. Seine selbstsichere Ausstrahlung, als müsse er keinen anderen Mann fürchten, machte ihn noch viel bemerkenswerter als sein attraktives Gesicht und sein kraftvoller Körper.
    Er hatte sie ebenfalls bemerkt und blieb so plötzlich stehen, dass der Edelmann hinter ihm beinahe gegen ihn geprallt wäre.
    Während sie rasch ihren Blick senkte, hörte sie Sir Kynan murmeln: „Ich bitte um Verzeihung.“
    Rose hielt den Atem an und riskierte einen flüchtigen Blick in seine Richtung. Am liebsten hätte sie sich in diesem Moment in Luft aufgelöst, denn Sir Kynan kam geradewegs auf sie zu.
    Nach seiner Miene zu urteilen, hatte er sie ohne Zweifel wiedererkannt.
    Und nun sollte er auch noch herausfinden, dass er am Abend zuvor nicht von irgendeinem Mädchen aus dem Dorf so stürmisch geküsst worden war, sondern von der Braut, zu deren Hochzeit man ihn eingeladen hatte.

3. KAPITEL
    „Ich grüße Euch, Mylord“, sagte Sir Kynan Morgan zu Lord Beauclaire. „Verzeiht die Störung, aber ich hatte noch nicht das Vergnügen, dieser reizenden jungen Dame vorgestellt zu werden.“
    Während ihr Vater sich lächelnd zu ihr umwandte, war Rose bemüht, nicht zu erröten. Sie durfte in keiner Weise zu erkennen geben, dem walisischen Ritter bereits begegnet zu sein und ihn - als Bauernmädchen verkleidet - voller Leidenschaft geküsst zu haben.
    „Sir Kynan Morgan aus Wales, darf ich Euch meine Tochter Lady Rosamund und ihren Verlobten Sir Dominick de Verly vorstellen?“
    „Ah, das glückliche Paar.“ Sir Kynans Stimme verriet nichts, als er sich vorbeugte und Roses Hand nahm. Sie versteifte sich und zog ihre Hand rasch zurück, kaum dass er sie flüchtig geküsst hatte. Dabei sah er hoch und warf ihr einen Blick zu, der sich bis in ihr Herz bohrte und nach einer Wahrheit suchte, die sie nicht mit ihm teilen wollte.
    Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, lächelte er höflich und so unverbindlich, als sei er ihr soeben zum ersten Mal begegnet. „Die Geschichten, die man sich über Eure Schönheit erzählt, werden der Wirklichkeit nicht gerecht, Mylady“, sagte er und wandte sich ihrem Verlobten zu. „Meinen Glückwunsch, Sir Dominick. Ihr müsst ein sehr glücklicher Mann sein.“
    Dominick nahm das Kompliment mit einem herablassenden Kopfnicken zur Kenntnis. Rose missfiel die unhöfliche Art ihres Verlobten, zumal sie bemerkte, dass auch in den Augen des Walisers Verärgerung aufblitzte, während seine Miene ruhig und gelassen blieb.
    „Lord Beauclaire, ich habe mich gefragt, ob Ihr wohl einen Moment Zeit für mich hättet“, fuhr Sir Kynan fort. „Ich wollte mit Euch über das Schlachtfeld reden, da ich fürchte, dass es zu einer Seite hin morastig sein wird.“
    „O ja, selbstverständlich“, erklärte sich ihr Vater sofort bereit und entfernte sich mit dem Ritter, während die beiden sich weiter unterhielten.
    „Als ob er dafür ein Sachkundiger ist“, spottete Dominick. „Euer Vater ist ein ausgezeichneter Gastgeber, meine Liebe, allerdings fürchte ich, einige Männer könnten das ausnutzen.“
    Erstaunt sah Rose ihren Verlobten an. „Wie sollte Sir Kynan meinen Vater ausnutzen?“
    „Indem er allein schon die Dreistigkeit besitzt, sich hier zu zeigen. Der Vater dieses Walisers war nichts weiter als ein Schafhirte, bevor er zum Ritter geschlagen wurde. Ich kann es nicht gutheißen, dass jemandem von so niederer Herkunft erlaubt wird, an einem Turnier teilzunehmen. Euer Vater sollte so etwas nicht zulassen. Ich
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