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Ein Ritter fuer Rosamund

Ein Ritter fuer Rosamund

Titel: Ein Ritter fuer Rosamund
Autoren: Margaret Moore
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zusammenreißen, Rose nicht zu küssen. „Aye, das tue ich. Ihr habt meine Versicherung, dass niemand von unserer Begegnung an diesem Abend erfahren wird.“
    Zu seiner völligen Verblüffung schlang sie auf einmal die Arme um ihn und küsste ihn auf den Mund.
    Leidenschaft und Verlangen verdrängten schon einen Augenblick später sein fassungsloses Erstaunen, und Kynan zog die Frau fester an sich. Sie reagierte mit Inbrunst und Begierde, öffnete einen Spaltbreit den Mund und ließ es zu, dass seine Zunge sich zwischen Roses feuchten, warmen Lippen hindurch ihren Weg bahnte.
    Bei Gott, sie war mehr als nur dankbar für seine Hilfe, und ganz sicher würde er nicht ihre Situation ausnutzen, wenn er sie jetzt und hier liebte - war sie doch offensichtlich gewillt, es zuzulassen.
    Auf einmal löste sie sich von ihm, legte nach Luft schnappend eine Hand an ihre Lippen, machte auf der Stelle kehrt und rannte davon.
    „Rose!“, rief er, dann eilte er ihr nach.
    Er fand sie nicht wieder. Er suchte auf den Wiesen, in den Straßen und Gassen, überall im Dorf, doch nirgends entdeckte er eine Spur von ihr. Es war fast so, als hätte sie sich in Luft aufgelöst. Oder als hätte er diese Begegnung nur geträumt … diese Begegnung und den atemberaubenden Kuss.

2. KAPITEL
    „Wo seid Ihr gewesen, und wieso seid Ihr so gekleidet?“, rief Marion und kam zu ihrer Herrin geeilt, sobald sich Rosamund ins Schlafzimmer schlich. „Nein, wirklich, Mylady, seid Ihr nicht ein wenig zu alt, um Euch als eine Bauernmagd zu verkleiden und Euch im Dorf zu amüsieren? Schließlich werdet Ihr in einer Woche heiraten.“
    „Ich wollte mich vor meiner Hochzeit nur ein wenig vergnügen“, erwiderte Rose, während sie ihrer Dienerin reumütig zulächelte. „Wenn ich erst einmal die Gemahlin von Sir Dominick de Verly und damit Burgherrin bin, wird es mir nicht länger möglich sein, mich unter die Dorfbewohner zu mischen und an ihren einfachen Belustigungen teilzuhaben. Dann werde ich mich wie eine Dame benehmen müssen.“
    „Aye, da habt Ihr Recht. Gott sei Dank möchte ich sagen“, konterte ihre Dienerin, eine Frau mittleren Alters, während sie Wasser in eine bronzene Schüssel goss, die auf dem Tisch nahe dem Himmelbett stand. „Dann hört Ihr endlich damit auf, in Bäumen herumzuklettern, Fische zu fangen und irgendwelchen anderen Unsinn zu treiben.“
    Während Rose sich zu waschen begann, zweifelte sie daran, dass Marion den Kuss, den sie dem gut aussehenden, dunkelhaarigen und ritterlichen Sir Kynan Morgan gegeben hatte, auch Unsinn nennen würde. Sicher würde Marion ihr Handeln als unkeusch und schändlich bezeichnen, und damit hätte sie auch Recht. Rose wusste selbst, dass sie sich eigentlich schämen sollte, doch das unglaubliche Gefühl von Sir Kynans Lippen auf ihren wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Es war so erregend und …
    „Hat Euch niemand erkannt?“, wollte Marion wissen, während Rose nach dem Elfenbeinkamm griff, der neben Schüssel und Bronzekrug lag.
    „Ich habe darauf geachtet, mich immer im Dunklen zu halten.“
    Verständnislos schüttelte Marion den Kopf. „Vielleicht sollte ich wirklich darüber froh sein, dass bald ein Gemahl für Euch verantwortlich ist. Mich wundert es nicht, dass ich nach all den Jahren in Euren Diensten kein schwarzes Haar mehr auf dem Kopf habe.“
    Rasch stand Rose auf und nahm Marion in die Arme. Ihre Dienerin hatte immer wie eine Mutter für sie gesorgt - ihre leibliche Mutter war bei ihrer Geburt gestorben. „Es tut mir Leid, wenn ich Euch so viel Sorgen bereitet habe, Marion.“
    „Nun, Ihr hättet mir sicher noch mehr Kummer bereiten können“, meinte Marion und wischte sich verstohlen eine Träne weg, ehe sie weiter das große, luxuriöse Gemach aufräumte. „Aber das lag nur daran, dass Ihr Glück hattet. Ich möchte nicht wissen, was Sir Dominick sagen würde, wenn er Euch sähe, wie Ihr als Magd gekleidet mitten in der Nacht durch das Dorf spaziert.“
    „Es war nicht mitten in der Nacht“, widersprach Rose.
    Was ihr Verlobter über ihren Streifzug denken würde … das war nicht weiter wichtig, immerhin hatte er sie nicht gesehen.
    Sorge bereitete ihr dagegen der Gedanke, was Sir Kynan sagen oder tun würde, wenn ihm klar wurde, dass die Frau, die er vor drei Betrunkenen gerettet hatte, in Wahrheit die Tochter seines Gastgebers war - und noch dazu die Braut, die im Mittelpunkt der bald stattfindenden Hochzeit stehen würde. Vorausgesetzt natürlich, Sir Kynan
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