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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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davon ausgegangen. Nach L. A. zu ziehen, war einzig und allein Adrianas Entscheidung. Sie lebte seit ihrem Studienabschluss in New York und würde sicher auch eher früher als später wieder dorthin zurückkehren. Wenn sie es nicht jetzt mit einem anderen Wohnort versuchte, würde es vielleicht nie passieren. Außerdem hatte die Vorstellung, noch weiter von ihren Eltern wegzukommen, einen geradezu unwiderstehlichen Reiz.
    »Adriana, das ist einfach unglaublich. Absolut unglaublich! Gratuliere!« Leigh stand auf und umarmte ihre Freundin.
    »Hey, was ist denn?«, fragte Adriana Emmy, der Tränen in den Augen standen.
    »’tschuldigung«, schniefte sie. »Ich freue mich wirklich riesig für dich. Ich kann’s bloß nicht fassen, dass du wegziehst.«
    » Querida! Du bist doch als Erste abgedüst, weißt du nicht mehr? Gastronomiefachschule in Kalifornien? Als ob’s an der Ostküste keine ordentlichen Ausbildungsstätten für Köche gäbe. Aber du bist ja zurückgekommen, und das werde ich auch. Außerdem hätte ich da noch was, mit dem’s dir vielleicht gleich wieder besser geht.«
    »Was?«, fragte Emmy bockig, wie ein verbohrtes, aber doch neugieriges Kleinkind.
    »Ich glaube, das wird dir richtig, richtig gut gefallen.«
    »Was denn? Sag schon! Was?«
    »Na ja, ich hab mir gedacht, ob du nicht bei mir wohnen willst, solange ich weg bin. Und« - sie legte eine dramatische Pause ein und wandte sich zu Leigh, die sie nur fassungslos anstarrte - »du auch, querida . Mir war nicht klar, dass ihr zwei überlegt zusammenzuziehen, aber dafür wäre meine Wohnung doch absolut ideal, oder? Ich hab mit meinen Eltern gesprochen, und sie finden es wunderbar, wenn Emmy einzieht, und ich bin mir sicher, über euch beide freuen sie sich noch mehr. Drei Schlafzimmer, mietfrei natürlich, mit nur zwei Auflagen: Ihr müsst meinen Eltern einmal pro Woche die Post an ihren jeweiligen Aufenthaltsort nachschicken und euch damit abfinden, dass sie gelegentlich in New York aufkreuzen. Was sicher deutlich seltener der Fall sein wird, wenn ich nicht hier bin. Was meint ihr?«
    »Pff, also ich weiß nicht«, sagte Leigh. »Hört sich nach einem ganz miesen Deal an.«
    »Ja, echt jetzt. Aber so was von kläglich. Drei Schlafzimmer für umsonst und als einzige Aufgabe ein wöchentlicher Gang zum Postamt. Also wirklich, Adriana, wie kannst du das überhaupt vorschlagen?«

    »Ich bitte dich, querida ! Postamt? Wo denkst du hin! Wir haben einen Vertrag mit UPS; sie kommen in die Wohnung, holen das Bündel Post ab, verpacken und versenden es. Ihr müsst die Post nur aus dem Briefkasten in der Lobby nehmen«, sagte Adriana in ihrem königlichsten Das-versteht-sich-doch-vonselbst-Ton.
    Leigh hieb mit beiden Händen auf den Tisch. »Allmächtiger, jetzt kommt’s mir erst. Penthouse heißt oberste Etage.«
    »Was du nicht sagst«, gab Adriana zurück.
    »Und oberste Etage heißt, dass einem niemand auf dem Kopf herumtrampeln kann! Ich fass es nicht!«, sie lachte und weinte gleichzeitig. »Ich glaube, in meinem ganzen Leben war ich noch nie so happy!«
    Emmy reckte theatralisch die Arme in die Höhe und starrte zur Decke. »Penthouse A, wir kommen!«
    »Und du, Adriana?«, fragte Leigh. »Wo, meine Liebe, wirst du unterkommen, während Emmy und ich in himmlischer, trampelfreier Ruh schlummern? Wittere ich da ein weiteres gemeinsames Wohnprojekt in nächster Zukunft?«
    Adriana lächelte. Jetzt kam vermutlich der beste Teil. »Tja, Toby hat allerdings angefragt, ob ich nicht zu ihm ziehen will«, sagte sie, woraufhin die Mädels applaudierten, »und obwohl es mit uns wirklich gut läuft - überraschend gut, um genau zu sein -, denke ich, das ist umso mehr ein Grund, nichts zu überstürzen.« Sie schwieg, nippte an ihrem Tee und tat, als sänne sie über etwas nach. »Deswegen... werde ich mir von dem Geld, das ich mit dem Beratungsprojekt und den Kolumnen verdiene, eine eigene Wohnung in Venice Beach mieten. Nur ein kleines Studio, so dicht am Strand wie möglich. In der Nähe vom Bauernmarkt, denke ich mal.«
    Emmy drehte sich zu Leigh und seufzte. »Leigh, ist es zu glauben? Unser kleines Mädchen wird langsam erwachsen. Macht alles allein!«
    Adriana bat mit erhobener Hand um Ruhe. »Nicht so
schnell, querida . Ich möchte dich noch um einen Gefallen bitten, und zwar um einen großen.« Sie spürte, wie ihre Anspannung wuchs, und betete innerlich, dass Emmy Ja sagen würde.
    Emmy musterte sie neugierig. »Einen großen, hm? Größer als Penthouse
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