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Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Titel: Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel
Autoren: Sissi Kaipurgay
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dir?“, fragte er leise.
    „Magenschmerzen. Aber es geht schon.“
    „Und – wirst du es wieder versuchen?“
    „Nein.“ Pauls Blick irrte wieder zu Fenster. „Ich glaube nicht.“
    „Willst du mir erzählen, was passiert ist?“
    „Bist du zu allen Menschen so nett, die du gerettet hast?“ Ruckartig drehte Paul den Kopf und sah Gabriel intensiv in die Augen.
    Den durchfuhr bei diesem direkten Blickkontakt ein Schauer, es funkte und dann war ES passiert.
    „Nein.“ Verwirrt schüttelte Gabriel den Kopf und versuchte, sein Gefühlschaos in den Griff zu bekommen. Gerade eben hatte er sich verliebt, obwohl er doch Konstantin liebte. Konnte man zwei Menschen zur gleichen Zeit lieben?
    „Gabriel?“ Die Art, wie Paul seinen Namen aussprach, ließ ihn erneut erschauern.
    Es klang süß und aufregend zugleich. Mühsam konzentrierte sich Gabriel auf das Gesprächsthema.
    „Ich bin immer nett und du interessierst mich eben. Und ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Sorgen?“ echote Paul.
    Ein ungläubiges Staunen erschien auf seinem Gesicht, während er Gabriel musterte. Dieser Typ sorgte sich um ihn. Das war das Netteste, was ihm je passiert war. Bislang hatten sich nur seine Eltern um ihn gesorgt, aber die waren leider schon vor langer Zeit verstorben.
    „Das ist echt total nett“, flüsterte er.
    So treuherzig, wie Paul ihn nun ansah, befiel Gabriel ein übermächtiger Beschützerinstinkt. Er würde sich um den Kleinen kümmern und dabei seine persönlichen Bedürfnisse hintenan stellen, nahm er sich vor. „Also, willst du mir nun erzählen, was gestern passiert ist?“
    Mit glänzenden Augen nickte Paul und berichtete von den Geschehnissen des Vorabends. Mit neutraler Miene lauschte Gabriel und wurde immer wütender, je weiter der Bericht fortschritt. Paul endete und starrte wieder zum Fenster.
    „Sie ist weg. Und ich bin wieder allein.“ Ein trockenes Schluchzen stieg in seiner Kehle hoch.
    Schnell legte Gabriel eine Hand auf Pauls Arm und drückte ihn beruhigend.
    „Du bist nicht allein. Es gibt doch noch deine Familie.“
    „Die sind alle tot“, flüsterte Paul.
    Das Bedürfnis, den traurigen Mann in die Arme zu schließen, wurde übermächtig in Gabriel. Er hielt sich jedoch zurück und strich nur zart über Pauls Arm. „Aber ich bin jetzt da.“
    „Du bist aber nicht mein Freund.“ Wieder sah Paul ihm direkt in die Augen.
    Schmetterlinge flatterten wild im Bauch, Gabriels Hose wurde eng, sein Herz klopfte schnell aber er schaffte es trotz alledem, beruhigend zu lächeln.
    „Doch, jetzt bin ich dein Freund. Wann darfst du nach hause?“
    „Heute noch, wenn der Arzt es erlaubt“, wisperte Paul.
    „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte Gabriel lächelnd.
    Jetzt schniefte Paul vor Rührung, Tränen standen in seinen Augen als er nach Gabriels Hand griff. War ihm die Vorstellung nach hause zu fahren bis eben noch grauenvoll erschienen, sah er sie plötzlich in einem ganz anderen Licht. Dieser wundervolle Typ hier würde ihn heimbringen und er hatte ihm auch noch Freundschaft angeboten.
    „Danke, Gabriel. Du bist der netteste Mensch, den ich je kennengelernt habe“, sagte Paul mit rauer Stimme.
    „Warte ab, bis du meine dunkle Seite gesehen hast“, witzelte Gabriel, als gerade ein Typ in weißem Kittel hereinwehte.
    „Herr Müller“, murmelte der Weißkittel und sah auf sein Klemmbrett. „Wie geht es Ihnen?“
    „Wunderbar“, sagte Paul und strahlte Gabriel dabei an.
    „Hm.“ Der Typ schaute hoch und entdeckte den Rettungssanitäter in Zivil. Er und Gabriel hatten schon mehrfach in der Notfallaufnahme Patienten ausgetauscht. Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Weißbekittelten.
    „Wie ich sehe haben Sie jemanden gefunden, der Sie betreuen kann. Dann darf ich Sie auf eigenen Wunsch entlassen“, erklärte der Arzt breit grinsend.
     
    Eine Männerfreundschaft  
     
    Nachdem Paul den Entlassungsschein gegengezeichnet hatte, konnte er mit Gabriel das Krankenhaus verlassen. Immer noch fühlte er sich schwach und wurde von seinem neuen Freund liebevoll gestützt. Paul dachte nicht darüber nach, wieso es ihm so gut tat, als Gabriel einen Arm um seine Taille legte. Er nahm die Fürsorge einfach an und ließ sich zu dessen Wagen führen.
    Schweigend legten sie den Weg zu Pauls Wohnung zurück. Gabriel kannte die Adresse noch und fuhr zielsicher durch die Strassen. Direkt vor dem Wohnhaus war ein Parkplatz frei. Gabriel
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