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Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel

Titel: Ein rettender Engel in Hamburg Gabriel
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Tür öffnete entschied er sich für Option eins. Das ging in jedem Fall schneller. Konstantin schnarchte schon laut, als Gabriel das Schlafzimmer betrat. Gut, also hatte sich der Fick erledigt. Erleichtert griff er nach der Bettdecke, ging in das Wohnzimmer und machte es sich auf dem Sofa gemütlich. Während er auf den Schlaf wartete, der sich nach einer Nachtschicht trotz totaler Müdigkeit selten schnell einstellte, dachte er wieder an Paul. Morgen würde er hinfahren und ihn besuchen.
     
    Paul
     
    Es war einer dieser Tage gewesen, an denen Paul den Leichengestank einfach nicht loswurde. Als Friedhofsgärtner hatte er mit den Toten eigentlich nichts zu tun, bepflanzte nur ihre Gräber, wenn sie durch ungefähr anderthalb Meter Erde voneinander getrennt waren. Doch es gab immer wieder Menschen, die die Gebeine ihrer Angehörigen mit sich nehmen wollten wenn sie fortzogen. Als wären Leichen Möbel. Jedenfalls hatte ein armer Ausgräber heute die Gebeine eines gerade erst vor einem Jahr beerdigten Toten ausgebuddelt, dessen Geruch dann über der ganzen Parzelle gelegen hatte.
    Mein Gott, wenn man so stank nachdem man tot war, wieso durfte man dann nicht in der Erde bleiben, bis die Würmer ihr Werk vollendet hatten? Am Schlimmsten war der Bananenkarton, in den der Ausgräber die gefundenen Leichenteile warf. Würdelos. Vom Mahagonisarg in einen billigen Karton. Das Leben – und auch der Tod – waren wirklich kein Ponyhof.
    Paul beendete die Dusche, die normalerweise den Gestank und Schweiß des Tages von ihm abwusch. Heute half das nicht. Er stank immer noch, als er sich trockenrubbelte und den Geräuschen aus der Küche lauschte. Angela war da und kochte für sie. Seit ungefähr einem Jahr war sie Pauls Freundin. Normalerweise hätte ihn ihre Anwesenheit gefreut, aber heute wollte er nur seine Ruhe.
    Vor allem hatte er heute keine Lust sich ihrem ständigen Sextrieb zu stellen. Tja, ungewöhnlich, aber wahr. Angela war das Paradebeispiel einer Nymphomanin, immer bereit, immer geil. Das trieb einen normalen Mann in den Wahnsinn der Glückseligkeit, zu Anfang auch Paul. Vor allem deshalb, weil er mit seinen knappen einen Meter siebzig wahrhaftig kein Hengst war, dem eine Frau wie Angela überhaupt Beachtung zollen würde.
    Irgendwie musste sie wohl geahnt haben, dass er einen großen Schwanz hatte. Sie hatte ihn regelrecht abgeschleppt, sich über ihn hergemacht und zu ihrem Partner erkoren. Jeder Mann wäre darüber glücklich gewesen, Paul war es auch. Angela war der Mittelpunkt seines armseligen Lebens, erfüllte ihn mit Besitzstolz und machte ihn glücklich. Nur nicht – heute.
    „Schatz, das Essen ist fertig“, erklang ihre leicht schrille Stimme aus der Küche.
    Schicksalsergeben legte sich Paul ein Handtuch um die Hüften und verließ das Bad. Schnell ging er in das Schlafzimmer und griff nach einer frischen Boxershorts, da stand Angela auch schon vor ihm. Ihr Doppel-D-Busen wippte, als sie sich vorbeugte und das Handtuch wegriss.
    „Na, was haben wir denn da?“ schnurrte sie.
    Eine Weichnudel ohne Lust, dachte Paul.
    „Einen schlaffen Schwanz“, sagte er stattdessen und schlüpfte in die Shorts.
    „Oh, du hast keine Lust?“ Angela zog eine Flunsch.
    Das konnte sie besser als alles andere – mit Ausnahme natürlich vom Sex.
    „Doch, klar, später.“ Paul küsste sie auf den Mund und drängte sich an ihr vorbei. „Ich habe Hunger.“
    „Ich auch.“ Angela folgte ihm und griff noch im Gehen an seinen Hintern.
    „Was gibt es denn?“ Paul ignorierte den Übergriff, schnupperte und guckte neugierig zum Herd.
    „Nudeln. Sie sind gar, so wie deine.“
    Tja, diese Beziehung zeichnete sich nicht durch liebevolle Dialoge aus. Darum ging es mit Angela ja auch nicht. Sex. Sonst nichts. Kochen konnte sie auch nicht, aber sie hatte einen sensationellen Körper. Das zählte, der Rest war egal. Jedenfalls bis zu dem Moment, als sich Pauls Geschmacksnerven meldeten.
    „Verdammt, das schmeckt komisch“, sagte er unüberlegt.
    „Echt? Also ich find es – interessant.“
    „Alles okay. Es schmeckt gut“, beschwichtigte Paul seine Liebste.
    Schweigend aß er seine Portion auf und schluckte tapfer alles runter. Angela räumte den Tisch ab und lief danach ins Wohnzimmer. Paul hörte, wie der Fernseher anging, stand auf und begab sich in das Schlafzimmer, wo er Jeans und ein T-Shirt überzog. Er gesellte sich zu Angela aufs
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