Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
eigenen Emotionen, aufgepeitschten Hormonen und
wilden Fantasien ausgeliefert war. Sie war schnell über ihn
hinweggekommen. Zugegeben, sie hatte sich seither mit niemandem mehr
verabredet, aber nur weil er ihr das Interesse an Männern
gründlich vergällt hatte.
    "Warum
bist du hier?"
    Faye
zuckte zusammen. "Ich finde, ich schulde dir eine Erklärung
für mein Benehmen im letzten Jahr."
    "Ich
brauche keine Erklärung." Verachtung schwang in Tariqs
Stimme mit. "Ich will nichts hören. Wenn du glaubst, ich
wäre so dumm, dir eine Chance für noch mehr Lügen und
Rechtfertigungen einzuräumen, unterschätzt du mich gewaltig
und …"
    "Aber
…"
    "Es
ist äußerst unhöflich, mich zu unterbrechen, wenn ich
rede."
    "Soll
ich mich dir vielleicht zu Füßen werfen wie ein Teppich,
damit du auf mir herumtrampeln kannst?" rief Faye gereizt.
    "Ein
Teppich ist leblos. Ich bevorzuge bei meinen Frauen Energie und
Bewegung."
    Ihr
ohnehin angeschlagenes Selbstvertrauen wurde noch weiter erschüttert.
Nichtsdestotrotz probierte Faye es noch einmal. "Tariq, ich muss
dir einiges sagen und mich entschuldigen. Damals hast du mir keine
Gelegenheit dazu gegeben."
    "Wenn
das der einzige Grund für deine Anwesenheit ist, solltest du
lieber gehen. Schöne Worte und Krokodilstränen bringen dich
nicht weiter. Der bloße Gedanke an deine schamlose Täuschung
macht mich wütend."
    "Okay,
es ist dein gutes Recht, verärgert zu sein."
    "Geheuchelte
Zerknirschung ärgert mich auch", stellte er trocken fest.
"Spar dir die Floskeln. Ich habe dir gestern ein Angebot
unterbreitet, und deshalb bist du hier. Nur ein Flittchen würde
einen solchen Vorschlag akzeptieren, also hör auf, die süße,
unverstandene Unschuld zu spielen."
    Faye,
die normalerweise der sanfteste Mensch der Welt war, war schockiert
über die Woge des Zorns, die ihr wie heiße Lava durch die
Adern strömte. Sie sprang auf. "Ich lasse mich nicht als
Flittchen beschimpfen! Wie nennst du einen Mann, der einer Frau ein
solches Angebot macht?"
    "Einen
Mann ohne Illusionen … einen Mann, der Heuchelei verabscheut."
    Sie
bebte am ganzen Körper. "Gütiger Himmel, du beleidigst
mich mit einem Antrag, den keine ehrbare Frau je in Erwägung
ziehen würde, und im nächsten Atemzug sonnst du dich auf
deinem Gipfel der Tugend."
    "Du
bist keine ehrbare Frau. Du lügst und betrügst und würdest
für Geld alles tun."
    "Das
ist nicht wahr! Es hat alles mit ein paar kindischen, harmlosen
Schwindeleien angefangen. Ich weiß, es war falsch, aber ich war
verrückt nach dir."
    "Verrückt
nach mir?" Tariq lachte schallend. "Für eine halbe
Million Pfund hast du mich gehen lassen. Du warst so blind vor Gier,
dass du dich damit zufrieden gegeben hast!"
    Entsetzt
wich sie einen Schritt zurück und blickte Tariq fassungslos an.
"Ich habe dich gehen lassen … für eine halbe Million
Pfund? Was, zum Teufel, willst du mir jetzt wieder vorwerfen?"
    Tariq
blickte sie eindringlich an. "Du warst eine billige Braut, so
viel steht fest. Du hattest keine Mitgift, trotzdem bin ich dich für
ein Trinkgeld wieder losgeworden."
    Mit
weichen Knien sank sie zurück auf den Stuhl. Offenbar hatte
Tariq jemandem Geld ausgehändigt, Geld, von dem sie nichts
geahnt hatte. Für derartige Machenschaften kam nur eine Person
infrage. "Du hast das Geld Percy gegeben?"
    "Ich
habe es dir gegeben."
    Erst
jetzt erinnerte Faye sich an den Umschlag, den Tariq ihr an jenem
schrecklichen Tag ihrer Scheinhochzeit vor die Füße
geworfen hatte. Wusste er nicht mehr, dass er zu diesem Zeitpunkt
ausschließlich Arabisch gesprochen hatte? War ihm nicht klar,
dass sie naiverweise geglaubt hatte, in dem Kuvert befinde sich der
Trauschein? Als sie mit gebrochenem Herzen und zutiefst verletztem
Stolz aus der Botschaft von Jumar getaumelt war, hatte sie Percy den
Umschlag angewidert in die Hand gedrückt.
    "Bist
du jetzt zufrieden, dass du mein Leben ruiniert hast?" hatte sie
geschluchzt. "Verbrenn diesen Brief … Ich will nie wieder
an diesen Tag erinnert werden."
    Wie
viele Wochen hatte es gedauert, bis sie sich schließlich
überwunden und ihren Stiefvater nach der Urkunde gefragt hatte,
in der Hoffnung, er möge sie noch nicht vernichtet haben? Sie
hatte gedacht, sie würde das Papier vielleicht benötigen,
um eine Annullierung zu beantragen, falls die unkomplizierte Form
einer jumarischen Scheidung vom englischen Gesetz nicht anerkannt
werden sollte. Percy hatte sie jedoch ausgelacht, als sie ihre Sorgen
erwähnte.
    "Stell
dich nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher