Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
für ebenso berechnend und geldgierig hielt wie Percy.
    "Sag
mir", fuhr Tariq ungerührt fort, "betrachtest du dich
als meine Frau oder als meine Exfrau?"
    Empört
warf sie den Kopf zurück. "Weder noch. Du hast damals
schließlich keinen Zweifel daran gelassen, dass die
Hochzeitszeremonie nur eine Show war. Mir ist allzu bewusst, dass ich
nie deine Frau gewesen bin."
    Er
senkte die Lider. "Ich wollte lediglich wissen, wofür du
dich hältst."
    "Ich
bin hier, um mit dir über Adrians Position …"
    "Adrian
hat keine Position", unterbrach er sie prompt. "Das Gericht
hat sich mit ihm befasst, und er kann seine Freiheit nur durch
Begleichung seiner Schulden zurückerlangen."
    Tariq
war wie ein Fremder. Keine Spur von Höflichkeit oder Mitgefühl,
Interesse oder Fürsorge. Dies war ein Tariq, wie sie ihn nicht
kannte. Hart, abweisend, unbeugsam. Ein Mann, der es gewohnt war,
dass seine Befehle nicht angezweifelt wurden.
    Faye
verschränkte die Hände. "Du könntest doch
bestimmt etwas tun … wenn du wolltest, dass …"
    "Ich
stehe nicht über dem Gesetz", erklärte er.
    Ihre
Verzweiflung wuchs. "Und dennoch kannst du tun, was du willst –
das ist doch einer der Vorteile, die man als Feudalherrscher hat,
oder?"
    "Ich
würde nie die Gesetze meines Landes umgehen. Es ist eine schwere
Beleidigung, dass du auch nur andeutest, ich könnte das
Vertrauen meines Volkes derart missbrauchen." Er sah sie streng
an.
    Sie
mied seinen Blick, wollte jedoch noch nicht aufgeben. Da sie
vermutlich nur diese eine Chance haben würde, ihrem Bruder zu
helfen, blieb sie beharrlich: "Adrian kann seine Schulden nicht
in der Zelle abarbeiten."
    "Das
ist richtig, aber wie kommt es, dass du und dein Stiefvater zu arm
seid, um ihn zu retten?"
    "Percy
hat all seine flüssigen Mittel in Adrians Firma gesteckt –
und erzähl mir nicht, dass du das nicht wüsstest!"
Faye konnte ihre Verbitterung nicht mehr verbergen. Es war inzwischen
klar, dass Tariq bereits alle Details im Fall ihres Bruders gekannt
und entschieden hatte, sich nicht einzumischen. "Ich bin nur
hier, um dich zu bitten, einen Weg zu finden, meinem Bruder zu
helfen, weil ich sonst niemanden habe, an den ich mich wenden
könnte."
    "Dann
solltest du mir erklären, warum ich den Wunsch haben sollte,
Adrian zu helfen."
    "Aus
Höflichkeit … Menschlichkeit …", wisperte sie
stockend. "Weil du ein Offizier und Gentleman bist."
    Tariq
zog eine Braue hoch. "Nicht, wenn es deine selbstsüchtige,
ehrlose Familie betrifft."
    "Was
kann ich bloß sagen, um dich zu überzeugen, dass …"
    "Gar
nichts. Nichts, was du sagst, wird mich umstimmen. Warst du
eigentlich schon immer so einfältig? Oder war ich so sehr in den
Anblick deines Engelsgesichts und deines verführerischen Körpers
vertieft, dass mir das Fehlen jeglichen Verstandes bei dir entgangen
ist?"
    Sein
erbarmungsloser Spott traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. "Ich
weiß nicht, worauf du hinauswillst."
    "Warum
fragst du mich nicht einfach, unter welchen Bedingungen du mich
überreden könntest, Adrians Schulden zu begleichen?"
    "Du
würdest sie bezahlen?" Sie traute ihren Ohren kaum. "Diese
Idee wäre mir nie in den Sinn gekommen."
    "Die
Zeit drängt. Ich werde es deshalb ganz schlicht formulieren: Gib
dich mir hin, und ich werde deinen Bruder von allen Schwierigkeiten
befreien. Das ist doch leicht zu verstehen, oder?"
    Gib
dich mir hin. Ungläubig blickte sie ihn an.
    "Sex
gegen Geld", fuhr er zynisch fort. "Das hast du schon
einmal probiert, allerdings hast du damals dein Versprechen leider
nicht gehalten."
    Faye
wurde es plötzlich unerträglich heiß. Sie hob die
Hand, um den engen Kragen ihrer Bluse zu lockern. Feine Schweißperlen
rannen zwischen ihren Brüsten hinunter. Tariq ließ sie
nicht aus den Augen. Unverhohlene Sinnlichkeit lag in seinem
wissenden Blick und weckte brennende Sehnsucht in ihr, der sie
hilflos ausgeliefert war.
    Erschrocken
über die verräterische Reaktion ihres Körpers, senkte
sie den Kopf und kämpfte gegen das wachsende Verlangen an. Sie
musste nachdenken, sich konzentrieren, denn Tariq konnte unmöglich
meinen, was er gesagt hatte. Sicher trieb er nur ein weiteres
grausames Spiel auf ihre Kosten. In dem gleichen Atemzug, in dem er
ihr erklärte, er werde keinen Finger rühren, um Adrian zu
helfen, versuchte er, sie für die Vergangenheit zu bestrafen.
Und zwar durch Demütigung.
    Diese
Erkenntnis verlieh ihr die Kraft, stolz den Kopf zu heben. "Offenbar
war es ein Fehler, dich um ein Treffen zu bitten.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher