Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
Blick ab.
    »Nein. Sein Vermögen«, sagte er, als ob sie es besser wissen müsste, und Tess warf ihm einen verächtlichen Blick zu. Er lächelte leicht und stand auf. »Das Mädchen war nur ein Mittel, um näher an Grayson heranzukommen.« Er wedelte nachlässig mit der Hand. »Sie dürfen nicht vergessen, dass der Mann mich nicht mehr gesehen hatte, seit ich kaum mehr als ein Junge gewesen war, und keine Ahnung hatte, was für ein Mensch ich eigentlich war«, bemerkte er, während er zur Anrichte ging und nach einer kleinen Silberdose griff. Er klappte den Deckel auf und tauchte zwei schmale Finger hinein. »Wirklich bemerkenswert. Er war so leicht zu täuschen.« Er hob die Prise an die Nase und schnupfte den Tabak. »Und Elizabeth …« Er zückte ein Taschentuch und ließ Tess nicht aus den Augen, während er sich mit flatternden Spitzenmanschetten schnäuzte. »Sie war Danes Geliebte und schon vorher im Haus der Blackwells ein und aus gegangen.« Er zuckte seine elegant gekleideten Schultern. »Es war recht simpel«, sagte er und beobachtete voller Schadenfreude, wie sie leicht erblasste.
    Dane und Elizabeth? Tess konnte es sich nicht vorstellen. »Stört es Sie nicht, dass sie mit Ihrem Feind geschlafen hat?«
    »Nein, natürlich nicht.« Er zupfte eine spitzenbesetzte Büsche an seinem Handgelenk zurecht und schlenderte um den Tisch herum zu ihr. »Ich habe sie in sein Bett geschickt.«
    »Mann, was für ein Prinz«, murmelte sie, während sie hastig aufstand und ein Stück zurückwich.
    »Phillip! Wie in aller Welt konntest du ihr so etwas erzählen?« Sie wandte sich zur Tür um, und Tess bemerkte sofort, dass um Elizabeths Hand ein Stück Seide geschlungen war, das in der Farbe zu ihrem blauen Kleid passte, und ein kurzes Stäbchen an einen Finger gebunden war.
    »Lass uns allein, Lizzie.« Er kam näher, als Elizabeth sich anschickte, seinem Wunsch zu folgen. Tess’ Worte hielten sie zurück.
    »Sie haben sich für ihn zur Hure gemacht.« Ihre Stimme bebte vor Zorn. »Wie können Sie sich nur so von ihm behandeln lassen?« Sie zeigte auf die verletzte Hand. »Und so! Welche Macht hat er über Sie?«
    Elizabeth starrte mit großen Augen erst Tess und dann Phillip an, der ihr nicht die geringste Beachtung schenkte. »Das würden Sie doch nicht verstehen«, sagte sie.
    »Lass es auf einen Versuch ankommen, Schwester«, fuhr Tess sie an und stemmte die Hände in die Hüften. »Nach dem heutigen Abend glaube ich alles.«
    »Das geht Sie nichts an.« Elizabeth hielt sich die schmerzende Hand und senkte den Kopf, aber nicht bevor Tess den glasigen Blick in ihren Augen gesehen hatte. Sie hat etwas eingenommen, dachte Tess und fragte sich, welche Drogen in dieser Zeit zur Verfügung standen.
    Phillip starrte Danes Frau an. Ihre Erniedrigung würde ein köstlicher Triumph sein. Und Dane zu zwingen, es mit anzusehen, wäre … reine Ekstase. Das Bild setzte sich in seinem Inneren fest, und ihm wurde warm bei der Vorstellung. Ja, es wäre nur gerecht, Dane auch noch das zu nehmen. Er trat näher.
    Tess wich zurück, bis sie unvermittelt an einen warmen Körper stieß. Sie machte einen Satz und wäre beinahe direkt in Phillips Armen gelandet, fing sich aber rechtzeitig und sah über die Schulter. Ein schmuddeliger Mann mit einer hässlichen Narbe über der Kehle versperrte ihr den Fluchtweg. Dann schlossen sich seine Hände unerbittlich um ihre Arme. Phillip kam näher. Tess schluckte und sah mit wachsender Panik zu Elizabeth. Die blonde junge Frau stand regungslos da, ein eigenartiges Lächeln auf den Lippen. Sie machte keinerlei Anstalten, ihn aufzuhalten.
     
    Dane rutschte ein Stück zur Seite, um sein Gleichgewicht auf dem Ast besser zu halten, und starrte dann durch sein Fernglas auf die weiße Festung, um sie im Geist mit der Skizze zu vergleichen, die Whittingham angefertigt hatte. Zum dritten Mal in dieser Nacht hockte er nun schon wie ein Vogel im Baum und hielt nach einem Zeichen Ausschau. Tess würde irgendetwas tun, wenn sie konnte. Wenn sie noch lebte. Insekten summten um ihn herum und Vögel krächzten, aber er ließ sich durch nichts in seiner Konzentration stören.
    Das Fernrohr vor seinem Auge, nahm er sich die Türme vor. Er zweifelte keinen Moment daran, dass Phillip sie im unzugänglichsten Teil seines Privatgefängnisses festhielt. Sein Blick wanderte wieder zum Haus, dann hielt er inne, um angestrengt durch das Glas auf das am weitesten entfernte Fenster zu starren. Sein Lächeln kam langsam,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher