Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Pirat zum Verlieben

Ein Pirat zum Verlieben

Titel: Ein Pirat zum Verlieben
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
kommen wir endlich weiter, dachte sie. »Wieso? Es war in seinem Heim, im Besitz seines Vaters.«
    »Grayson Blackwell hat es meinem Vater gestohlen. Seinem Partner! Und der Hurensohn hat alles für sich behalten, als mein Vater getötet wurde!«
    »So läuft es doch, oder? Die verbliebenen Anteile gehen an den überlebenden Partner.«
    »Nein! Es stand mir zu!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Glaub’ ich nicht, Freundchen. Es hätte an Ihre Mutter fallen müssen – oder sind Sie einfach aus dem Schlamm gekrochen?«
    Wieder ein wunder Punkt, dachte sie, als sich sein Gesicht rötete und er die Hände zu Fäusten ballte. Tess holte zum Tiefschlag aus. »Was war denn mit Ihrer Mom, Phil?«
    Elizabeth, die einer Ohnmacht nahe schien, sank auf ihrem Stuhl in sich zusammen und fächelte sich Luft zu. »Mistress Blackwell«, wisperte sie mit einem zaghaften Blick auf Phillip, »ich muss Sie bitten, dieses Thema nicht weiter zu verfolgen.«
    Was Elizabeth wollte oder nicht, ließ Tess kalt. »Waren Ihre Eltern etwa nicht verheiratet?« Tess war selbst unehelich geboren, und das war ihr nicht gleichgültig gewesen, selbst in ihrer Zeit nicht, aber hier und jetzt …
    Phillip war still und wie erstarrt, bis er sich auf einmal entspannt in den Sessel zurücklehnte und seine Beine übereinander schlug.
    »O doch, sie waren verheiratet.« Tess wunderte sich über den plötzlichen Stimmungsumschwung. »Aber Vater verließ sie wegen einer anderen Frau.« Phillip tastete unter dem Tisch nach Elizabeth’s Hand. »Da die Heirat mit meiner Mutter arrangiert worden war, behauptete er, er hätte sie nie geliebt und schenkte seine Gunst seiner Mätresse«, sagte er voller Verachtung, »und ihrem gemeinsamen Kind.« Tess hörte ein seltsames Geräusch, ein leises Knacken, dann stieß Elizabeth einen hohen, durchdringenden Schrei aus. Tess sah von einem zum anderen. Elizabeth kämpfte mit den Tränen, und Phillip wurde von Sekunde zu Sekunde ruhiger. »Mutter starb an gebrochenem Herzen, und seine Hure … nun ja.« Sein Lächeln war träge und ausgesprochen sadistisch. »Man könnte sagen, sie erlitt einen höchst bedauerlichen Unfall.«
    Elizabeth, deren Atem hörbar schneller ging, schaute weg. Phillip behielt seinen ausdruckslosen, kalten Blick bei. Er sagte mehr als ein Geständnis.
    »Das Kind?«, fragte Tess vorsichtig.
    »Gut versorgt, glauben Sie mir.«
    Elizabeth s eben noch blasse Haut wurde flammend rot, und Tränen strömten aus ihren trüben Augen. Phillip stützte die Ellbogen auf die Leinendecke, als sie aufsprang und aus dem Zimmer rannte. Er schlang seine beringten Finger ineinander, wobei er ihre plötzliche Flucht weder zu bemerken noch zu bedauern schien, und wandte sich an Tess.
    »Man sollte meinen, dass Sie bereits im Besitz dieser Informationen wären, Mistress Blackwell. Oder gibt es etwa Geheimnisse in Ihrer jungen Ehe?«
    Tess ignorierte seine Bemerkung. »Ich habe den Eindruck, Sie kennen meinen Mann nicht nur in seiner Eigenschaft als Bruder Ihres Opfers?«
    »So ist es.« Er trank einen Schluck Tee. Ihr Sarkasmus prallte an seiner dicken Haut ab. »Wir sind zusammen zur Schule gegangen. In Eton.«
    Tess starrte in ihren Schoß. Eton? Eton? Dann fiel es ihr wieder ein, und sie hob abrupt den Kopf.
    »Ah, wie ich sehe, haben Sie von der Schule gehört«, murmelte er. »Die feinste Erziehungsanstalt, die England einem jungen Burschen zu bieten hat.«
    »Und die strengste.« Dort wurden die Schüler geschlagen, erinnerte sie sich, und erhielten selbst für geringfügige Vergehen drakonische Strafen. »Wie konnte Ihr Vater Sie nur dort hinschicken?«
    »Es war Grayson, und er schickte uns beide.« Er lehnte sich ein Stück vor. Da sie sein Haus nicht verlassen würde – zumindest nicht lebend –, gab es keinen Grund, die Geschichte nicht zu erzählen. »Nach dem Ableben meines Vaters sorgte Grayson für meine Erziehung und stattete mich mit dem Nötigsten aus, behielt aber das, was rechtmäßig mir zustand, für seinen Erben.«
    »Für mich hört es sich an, als hätte man Sie gut behandelt. Er hätte Ihnen gar nichts geben müssen.« Grayson, der selbst einen Sohn wie Dane hatte, dachte Tess, hatte vermutlich mehr gegeben, als Phillip bereit war anzuerkennen. »Und Sie wissen ehrlich nicht, was zwischen Grayson und Ihrem Vater lief?«
    Ein Muskel zuckte unter seinem Auge. »Ich weiß es. Und muss ich Sie daran erinnern, dass ich mir genommen habe, was Grayson am teuersten war?«
    »Desirée.« Tess wandte den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher