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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
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Stuhl vor dem Schreibtisch, faltete die Hände auf dem Schoß und sagte: »Sir, wenn Sie vorhaben, mich zu feuern, dann würde ich Ihnen gern zuvorkommen und selbst kündigen.«
    »Warum?«, fragte Carter.
    Er hatte gestanden, als sie das Büro betreten hatte; jetzt ließ er sich hinter seinem massiven Schreibtisch nieder.
    »Eine Kündigung sieht besser im Lebenslauf aus.«
    »Nein, ich meine: Warum denken Sie, dass ich vorhabe, Sie zu feuern?«
    »Weil ich mich nicht an die Regeln gehalten habe.«
    Ihre Hände zitterten. Sie wusste nicht, ob das an der Kälte oder an ihrer Nervosität lag. Carter hatte die Gabe, sie mit nur einem Blick in eine unsichere Idiotin zu verwandeln.
    »Ich hätte das Ganze viel, viel früher durchschauen müssen, aber, Sir, ich war zu sehr damit beschäftigt, meine Haut zu retten, in Stromschnellen zu springen und mich daraus zu befreien und den Kugeln auszuweichen. Ich hatte einfach keine Zeit, die Fakten zu analysieren, aber ich hätte sie mir nehmen müssen«, fügte sie hastig hinzu, um Carter klar zu machen, dass sie die volle Verantwortung für ihre Verfehlungen übernahm. »Und ich habe Ihren Namen benutzt, um Agent Kelly zu zwingen, mich in dem Verfolgungswagen mitzunehmen. Sie haben neulich sehr deutlich gemacht, dass Sie eine solche Anmaßung nicht mehr dulden würden. Ich habe den Dienstweg nicht eingehalten und es den Agenten, die dazu abgestellt waren, mich zu beschützen, unmöglich gemacht, ihre Aufgabe zu erfüllen. Ich bin ihnen weggelaufen, Sir. Einfach abgehauen. Oh, und zudem habe ich Sie bei Ihrem monatlichen Pokerspiel gestört, als ich an diesem Abend aus Walden Point anrief. Jeder im Büro weiß, dass Ihnen diese Pokerrunden heilig sind.«
    Sie glaubte, gesehen zu haben, wie seine Mundwinkel kurz zuckten. Was bedeutete das? Wollte er lächeln oder sie anschreien?
    Er beugte sich vor und legte die Hände auf dem Schreibtisch übereinander. »Nur damit Sie es wissen, ich hatte ein Fullhouse, Delaney, aber Sie nannten den Dringlichkeitscode, also musste ich mit meinem Blatt aussteigen. Wieso haben Sie mich angerufen und sich nicht an den üblichen Instanzenweg gehalten?«
    Jetzt konnte sie ihm auch die ganze Wahrheit sagen -sie hatte nichts zu verlieren. »Ich wusste, dass Sie zuhören und mir sagen, ob ich richtig oder falsch liege. Außerdem war ich überzeugt, dass Sie mir helfen würden, und wir mussten schnell handeln. Und mit Ihrem Okay konnten wir das auch.«
    »Weiter«, drängte er.
    »Während die Agenten die Vorbereitungen in Florida trafen, rief ich meine Tante Carrie an, um ihr zu sagen, dass John Paul und ich bis zu Skarretts Verhandlung im Milt’s Motel in Walden Point untergebracht wären und dass man sie abholen und zu uns bringen würde. Ich wusste, dass sie ihren Mann Tony sofort anrufen und bitten würde, auch dorthin zu kommen. Die Agenten überwachten Tonys Telefonate und E-Mails.«
    »Und wenn sie ihn nicht angerufen hätte?«, hakte Carter nach.
    »Dann hätte ich es getan«, sagte sie. »Aber sie hat ihm von unserem Vorhaben erzählt. Und genau wie ich vermutet hatte, nahm Tony mit Jilly Kontakt auf, um sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Carrie und ich in Florida auf den Prozessbeginn warten. Dann buchte er für sich selbst einen Flug.«
    Avery holte Luft und fuhr fort: »Als die Agenten in Colorado Jillys und Monks Aufenthaltsort ausfindig machten, waren die beiden schon über alle Berge. Aber wir wussten natürlich, wohin sie wollten.«
    »Nach Walden Point.«
    »Genau«, bestätigte sie. »Es war nicht leicht für mich, meine Tante auf diese Weise zu benutzen und sie zu belügen, aber das war die einzige Möglichkeit, die Dinge in Gang zu setzen. Als, dank Tom Kelly, dem Sie die Verantwortung übertragen hatten, alles in Bewegung geriet, rief ich Carrie noch einmal an, eröffnete ihr, dass sie noch ein paar Tage in Colorado bleiben müsse, und erklärte ihr auch, warum.«
    »Wie hat sie die Nachricht über ihren Mann aufgenommen?«
    Ich habe ihr das Herz gebrochen, dachte Avery. »Es war … schwierig für sie, das zu akzeptieren. Aber sie ist eine starke Frau und wird die Sache überleben.«
    »John Paul Renard kam dahinter, wie Monk den Schlag ausführen wollte, stimmt’s?«
    »Ja. Wir zogen auf ein Hausboot, während die Falle im Motel aufgebaut wurde. Die Agenten ließen alles so aussehen, als wären wir noch dort. John Paul sah sich überall um und fand den Fangdraht auf der Treppe, die zum Turm führte, und er und Agent Clayborne
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