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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
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Detectives verhört«, fügte er hinzu.
    Avery machte noch immer keine Anstalten, den Raum zu betreten.
    Der Detective warf John Paul einen Blick zu. »Ich lasse Sie jetzt allein«, sagte er, drehte sich um und ging davon.
    »Du musst da nicht rein«, sagte John Paul.
    »Doch, ich muss.«
    Sie stand noch eine Weile auf der Schwelle, dann straffte sie die Schultern und ging in den winzigen Raum. Als sie sich zu dem Einwegspiegel drehte, hatte sie die Hände zu Fäusten geballt. Sie betrachtete die Frau, die ihr das Leben geschenkt und später so hartnäckig versucht hatte, es ihr wieder zu nehmen
    John Paul nahm ihre Hand in seine und fragte: »Erinnerst du dich an sie?«
    »Nein. Ich war erst fünf, als sie zu uns ins Haus kam«, flüsterte sie. »Das ist so lange her.«
    Jilly saß an einem quadratischen Metalltisch zwei Detectives gegenüber. Ihr Rücken war gerade, und sie hatte die Beine übereinander geschlagen und die Hände auf dem Tisch gefaltet. Die oberen drei Knöpfe ihrer Bluse waren offen, und der Ausschnitt wurde jedes Mal, wenn sie sich bewegte, ein kleines Stückchen weiter. Plötzlich drehte sie sich zur Seite und sah direkt in den Spiegel. Avery sog scharf die Luft ein und wich zurück. Galle stieg ihr in die Kehle.
    »Schau dir das an«, flüsterte Avery.
    »Ich sehe sie«, erwiderte John Paul.
    Avery schüttelte den Kopf. »Ich meine nicht sie, sondern die Detectives. Sieh dir an, wie sie auf sie reagieren.«
    Beide Männer beugten sich vor, als versuchten sie unbewusst, ihr ein bisschen näher zu kommen. Einer sagte etwas und berührte ihre Hand.
    »Sie becirct sie«, stellte Avery fest.
    Ein Polizist öffnete die Tür zum Verhörraum. Jilly sah zu ihm auf, dann streckte sie sich wie eine träge Perserkatze und erhob sich. Sie folgte dem Polizisten hinaus, blieb aber noch einmal stehen, um über die Schulter zu schauen und den beiden Männern ein Lächeln zu schenken. Sie beobachteten jede ihrer Bewegungen, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte.
    Avery sah John Paul in die Augen. »Jetzt bin ich bereit, die Zukunft in Angriff zu nehmen.«
    Sie verließ das Polizeirevier, ohne einen Blick zurückzuwerfen.

Epilog
    Avery liebte den Sonnenuntergang – das war die schönste Zeit des Tages. Dann ging sie hinaus und setzte sich auf die Verandaschaukel, die John Paul für sie gezimmert hatte. Sie hörte, wie hinter dem Haus das Wasser gegen den Steg schlug, und wenn sie die Augen schloss, konnte sie beinahe den Flieder riechen, den John Paul gepflanzt hatte.
    Die Fliegengittertür ging auf und fiel wieder zu und ihr Mann setzte sich neben sie. Er legte den Arm um ihre Schultern, lehnte sich zurück und gab der Schaukel einen Schubs.
    »Bist du bereit für die Schule morgen, Süße?«
    »Ja.«
    »Woran denkst du?«, fragte er. »Wolltest du zu deinem Glücksort gehen?«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter und lächelte. »Da bin ich schon.«
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