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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
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sie aus den Augen. Kelly gab Gas. Er nahm die Ausfahrt, umrundete das Motel und parkte neben dem Restaurant.
    »Ihr Wagen steht vor der Treppe«, sagte Kelly.
    Avery sah sich um. Alle Zimmertüren waren auf der Straßenseite. Dann entdeckte sie Jilly. Sie wünschte, sie wären näher dran und sie könnte ihr Gesicht besser sehen.
    »Was macht sie?«, fragte Avery und beugte sich vor.
    »Sie bürstet sich die Haare«, sagte Kelly.
    Avery blinzelte im hellen Sonnenlicht. Sie sah, wie Jilly die Sonnenblende herunterklappte, um sich im Kosmetikspiegel zu betrachten.
    »Schminkt sie sich die Lippen?«
    »Ganz genau«, bestätigte Kelly.
    Er stellte den Motor ab und ließ das Fenster herunter. »Wenn Sie aus diesem Wagen steigen, Delaney, dann schwöre ich …«
    Sie ließ ihn den Satz nicht beenden. »Ich rühre mich nicht vom Fleck.«
    Avery sah wieder zu Jilly. Offenbar war sie zufrieden mit ihrer äußerlichen Erscheinung, denn sie öffnete endlich die Tür und stieg aus.
    »Showtime«, flüsterte Kelly.
    Jilly lief die Treppe hinauf und rannte den Balkon, von dem die Zimmertüren abgingen, entlang. Als sie die richtige Nummer gefunden hatte, blieb sie stehen. Avery beobachtete, wie Jilly den Kragen ihrer Bluse auseinander zog, damit mehr von ihrem Dekolletee zu sehen war. Dann glättete sie ihren engen Rock und klopfte an die Tür.
    Averys Magen krampfte sich zusammen. Sie hörte Jillys Stimme: »Liebling, ich bin’s -Jilly.«
    Tony Salvetti öffnete die Tür.

39
    Der Prozess in Sheldon Beach dauerte nicht lange. Der Staatsanwalt war kompetent und tüchtig, und mit den Beweisen, die er in Händen hatte, konnte er eine zweite Jury davon überzeugen, dass Dale Skarrett mit der Absicht, Avery Delaney zu entführen, in Lola Delaneys Haus eingebrochen war. Und dass dieses Verbrechen die Ursache für Lola Delaneys frühzeitigen Tod gewesen waren.
    Skarrett bestand darauf, selbst in den Zeugenstand zu treten, und das war sein großer Fehler. Er stammelte und wand sich, und als der Staatsanwalt mit ihm fertig war, wusste er kaum noch aus und ein. Er beschimpfte den Staatsanwalt aufs Übelste und behauptete, er hätte ihm jedes Wort im Mund umgedreht.
    Skarrett behauptete steif und fest, er hätte Avery nicht als Schutzschild benutzt, sondern das Mädchen lediglich auf die Füße gezogen, als ihre Großmutter den Schuss abgefeuert hatte. Er konnte nicht erklären, warum er seinen Gürtel ausgezogen und Avery damit fast totgeschlagen hatte. Er sagte lediglich, er hätte sie dazu überreden wollen, mit ihm zu kommen, damit sie ihre Mutter sehen könne.
    Die Fotos, die im Krankenhaus von Avery aufgenommen worden waren, und die medizinischen Gutachten bewiesen zweifelsfrei, dass Skarrett sie mit ihren lebensgefährlichen Verletzungen im Flur liegen gelassen hatte. Die Geschworenen kamen in nur einer Stunde zu einem Urteil, und Skarret wurde wieder dorthin gebracht, wohin er gehörte – ins Gefängnis.
    John Paul blieb während der Prozesstage bei Avery in Sheldon Beach und Carrie kam am Tag vor Averys Zeugenaussage auf dem Flughafen an. Averys Tante war durch die Hölle gegangen, und John Paul rechnete damit, einer niedergeschlagenen, verzweifelten Frau zu begegnen. Aber Carrie war nichts dergleichen. Wenn der Betrug ihres Mannes Spuren hinterlassen hatte, dann zeigte sie es nicht.
    Zwischen den Telefonaten, die Carrie mit ihren Angestellten in Bei Air führte, eröffnete John Paul ihr, dass er Avery heiraten würde. Carrie wollte nichts davon hören. Wenn ihre Nichte jemals heiratete, dann einen Mann mit mehr Potenzial und … mehr Geld. Was für ein Leben würde sie an der Seite eines Tischlers führen?
    O ja, Carrie war abgebrüht und zäh … und gemeiner als ein Krokodil, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzte.
    John Paul mochte sie.

40
    »Mr. Carter kann Sie jetzt empfangen.«
    »Danke.« Avery zupfte sorgsam ihren Rock zurecht und bedachte die Sekretärin mit einem Lächeln, als sie zur Tür ging.
    »Möchtest du, dass ich mitkomme, Avery?«, fragte John Paul.
    Avery schüttelte den Kopf. »Wartest du hier auf mich?«
    »Solange es nötig ist.«
    Sie öffnete die Tür und trat in die Eiseskälte.
    Aber heute war sie darauf vorbereitet – sie hatte eine langärmlige Jacke angezogen.
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Nehmen Sie Platz, Delaney.«
    Er sah nicht glücklich aus, aber Avery hatte bei Carter noch nie ein Lächeln gesehen; daher konnte sie nicht sagen, ob er sauer auf sie war oder nicht.
    Sie setzte sich auf den
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