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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
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auf den Knopf drücken?«
    »Ich dachte, es wäre hübsch zu warten, bis die Kirchenglocken läuten.«
    Jilly sah zur Seite und beobachtete die Männer, Frauen und Kinder, die zum Kirchenportal eilten. Sie wollen nicht zu spät kommen, dachte sie. Die eigentliche Show findet aber hier draußen statt. Zu schade, dass sie das nicht sehen können. »Wie spät ist es jetzt?«
    »Noch fünf Minuten.«
    »Ich will nicht mehr warten. Ich möchte es jetzt tun.«
    Monk holte das Fernglas unter dem Sitz hervor und reichte es ihr. »Na schön, tu’s, wann immer du bereit dazu bist.«
    Jilly fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als sie das Fernglas an die Augen hob und auf das Fenster richtete, in dem sie in der Nacht zuvor den Lichtstreifen gesehen hatte.
    »Ich hole mir meinen Traum zurück«, flüsterte sie.
    Sie drückte auf den Knopf. Nichts geschah, also drückte sie noch einmal. Dann wieder, fester und länger.
    »Verdammt«, brummte Monk. »Der Wind muss einen der Drähte gelockert haben. Hör auf, auf den Knopf zu drücken, Liebling. Ich muss hinaufgehen und das in Ordnung bringen. Du bleibst hier sitzen, ja?«
    Er nahm ihr behutsam die Fernbedienung aus der Hand. »Falls etwas schief läuft …«
    »Du machst dir zu viele Gedanken. Geh und repariere die Drähte«, sagte sie ein wenig schärfer als beabsichtigt. »Tut mir Leid. Ich sollte nicht so ungehalten sein. Ich kann noch ein paar Minuten warten.«
    »Braves Mädchen«, lobte er. »Nur für den Fall – weißt du noch, was du tun musst?«
    »Ich gehe in die Kirche, mache mich durch die Seitentür wieder davon und setze mich in den anderen Wagen.«
    »Und du fährst durch die kleine Straße, die ich dir gezeigt habe. Lass dich nicht vor dem Motel blicken.«
    »Ich fahre nicht ohne dich von hier weg.«
    Ihre Loyalität wärmte ihm das Herz. Er tätschelte ihr die Hand, legte die Fernbedienung neben seinem Sitz auf den Boden und stieg aus. Er steckte eine Hand in die Hosentasche und schlenderte lässig über den Parkplatz und die Stufen zur Kirche hinauf.
    Die Glocken läuteten, als er die Kirche betrat. Dreißig Sekunden später kam er durch die Seitentür, überquerte die Straße und ging drei Blocks nach Norden, ehe er überzeugt war, dass ihm niemand folgte. Dann wechselte er wieder zur anderen Straßenseite und lief in Richtung Kino.
    Die Hintertür war natürlich verschlossen. Monk öffnete mit seinem Werkzeug das Schloss, huschte hinein und versperrte die Tür von innen.
    Er stand an der Rückseite des Foyers. Die Tür zur Treppe, die in den Turm und zu dem Vorbau führte, auf dem in großen Buchstaben die Filmtitel angekündigt wurden, befand sich genau gegenüber. Er duckte sich leicht und rührte sich nicht.
    Er blieb einige Minuten im Schatten hinter der Snackbar stehen und lauschte auf Geräusche, und als er überzeugt war, allein zu sein, schlich er zu der Tür. Sie war ebenfalls verschlossen, genau wie er sie hinterlassen hatte. Die braune Schnur, die er über die dritte Stufe gespannt hatte, war noch straff. Niemand hatte sein Versteck gefunden. Er stieg über die Schnur und tastete sich langsam und vorsichtig die Treppe hinauf. Er hatte bei früheren Besuchen gemerkt, dass die fünfte Stufe knarrte. Zwar wusste er, dass sich außer ihm niemand im Gebäude aufhielt – das Kino öffnete erst zur Matinee um zwei Uhr –, aber er achtete trotzdem darauf, dass er keinen Lärm machte.
    Ganz oben hatte er einen Fangdraht installiert; er war dünner als Zahnseide und mit bloßem Augen nicht erkennbar. Monk löste den Verbindungshebel, um nicht ins Jenseits befördert zu werden, wenn er die Tür aufmachte.
    Gut, dass der Besitzer die Buchstaben auf dem großen Schild heute nicht austauschen will, dachte Monk lächelnd. Die Filme wechselten jede Woche am Mittwoch, aber Monk hatte dennoch eine Sicherung eingebaut. Man konnte nie vorsichtig genug sein, egal was seine liebste Jilly dachte.
    Er öffnete die Tür ein klein wenig und spähte durch den Spalt. Das Gewehr mit dem Zielfernrohr lehnte noch an der Säule in der Ecke.
    Sein Blick wanderte zu dem Selbstauslösermechanismus unter dem selbst gebastelten Geschoss. Einer der Drähte hatte sich gelöst, genau wie er vermutet hatte. Der Draht hing nicht herunter. Der Wind hatte ihn nur so weit gelockert, dass der Kontakt unterbrochen war.
    Das hatte er in zwei Sekunden in Ordnung gebracht. Er stieß die Tür weiter auf, trat vor und ließ sich auf die Knie nieder. Im nächsten Moment erstarrte er. Die
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