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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft
Autoren: Julie Garwood
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allein und ging zu Noah.
    »Was, um alles in der Welt, macht sie da?«, fragte Noah, als sich Avery eine ganze Weile nicht bewegte.
    »Sie denkt nach«, erklärte John Paul.
    »Okay.«
    Als die Sonne unterging und das Tageslicht schwand, stand John Paul auf und ging zu Avery. Ihre Augen waren geschlossen. Er kauerte sich vor sie in den Sand und wartete – er wusste, dass sie seine Anwesenheit spürte.
    Ein Moment verstrich, ehe sie ihn wahrnahm. Sie öffnete die Augen und sah in seine. Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange. Sie holte tief Luft.
    »Ich muss telefonieren.«

36
    Monk war bereit zuzuschlagen.
    Im Bürofenster des Motelmanagers hing ein »Zimmer besetzt« -Schild, und an die Tür war ein anderes genagelt, auf dem stand: »Bis auf weiteres geschlossen«.
    Monk wusste, dass sich seine Opfer in diesem Motel aufhielten. Die Umgebung hatte er bereits genau erforscht und kannte sie mittlerweile wie seine Westentasche. Drei Autos standen hinter dem Gebäude. Er war sicher, dass zwei davon den FBI-Agenten gehörten, die für Averys Schutz abgestellt worden waren. Das dritte Fahrzeug war das von Renard.
    Monk fuhr mit Jilly an dem Motel vorbei, damit sie sich ansehen konnte, wo es passieren würde. Sie konnte ihre Begeisterung kaum im Zaum halten, als Monk auf das Fenster deutete und sie das Licht durch die Ritzen der zugezogenen Vorhänge schimmern sah.
    »Sie ist da drin«, flüsterte sie aufgeregt.
    Monk rollte auf den Parkplatz, der sich nur ein Stück von Milt’s Motel entfernt an der Straße befand. Der Platz war sowohl für die Betreiber des alten Kinos, das im spanischen Stil mit einem Glockenturm erbaut war, als auch für die Besucher der Auferstehungskirche vorgesehen. Monk stellte den Wagen so ab, dass sie auf die Straße sehen konnten, und reichte Jilly ein Fernglas.
    »Du bist jetzt offiziell als Beobachterin eingesetzt.«
    Jilly kicherte. »Das ist wunderbar.«
    Ihre Freude versetzte ihn in Erregung. »Dir gefällt das richtig gut, was?«
    »O ja«, flötete sie. »Es ist besser, als ich es mir jemals vorgestellt hätte. Viel besser.«
    Ein Auto kam auf den Parkplatz und Jilly nahm hastig das Fernglas herunter. »Sind wir hier auch wirklich sicher?«
    »Natürlich. Ich sorge immer dafür, dass dir nichts geschehen kann.«
    Sie lächelten sich an und Jilly blickte wieder durchs Fernglas. Sie sah nur den Lichtstreifen, der das Fenster umrahmte, und malte sich aus, was sich wohl im Zimmer abspielte.
    Noch ein Auto kam an und parkte drei Reihen hinter ihnen. In der Kirche fand ein Erweckungsgottesdienst statt und im Kino war Dollar-Nacht. Der Platz war inzwischen fast voll besetzt.
    Jilly bot Monk das Fernglas an, aber er brauchte sich das Haus nicht mehr anzusehen. Er hatte bereits eine ganze Nacht und einen Tag damit verbracht, alles zu erkunden. Im Grunde reichte das nicht aus, in diesem Fall musste es ihm jedoch genügen. Gewöhnlich würde er sein potenzielles Opfer zwei Wochen observieren und sich die Gewohnheiten einprägen, aber dies hier war keine normale Situation. Die Zeit wurde knapp, und Jilly war zu ungeduldig, um noch länger zu warten. Wie ein Kind wollte sie sofort ihr Vergnügen.
    »Wie viele Polizisten sind da drin?«, fragte sie.
    »Agenten«, berichtigte er sie. »Keine Polizisten. Es sind vier.«
    »Und du wirst sie alle kaltmachen?«
    »Ja.«
    Sie saßen in der Falle. Er brauchte nur zuzuschlagen.
    In der Nacht zuvor hatte Monk beobachtet, wie sich Renard durch die Hintertür hinausschlich, in sein Auto stieg und wegfuhr. Monk hätte keine freie Schussbahn gehabt, aber er hätte ohnehin nicht geschossen, weil er nicht wollte, dass seine eigentlichen Ziele wieder in Bewegung gesetzt wurden. Er hatte sich etwas ganz Besonderes für sie ausgedacht. Schade, dass sie nie erfahren würden, was sie getötet hatte.
    Renard war nach dreißig Minuten mit vier großen Pizzaschachteln und einer Plastiktüte – vermutlich mit Bier oder anderen Getränken – ins Motel zurückgekommen.
    Monk war entsetzt über Renards Unachtsamkeit. Der Mann hatte ganz bestimmt keinen blassen Schimmer, dass er unter Beobachtung stand. Arrogant und überheblich – das war der Kerl. Monk war regelrecht enttäuscht von Renard. Er hätte mehr von seinem Widersacher erwartet, und es war offenbar falsch gewesen, Renard für einen Profi zu halten. Für einen ebenbürtigen Gegner. Jetzt wurde Monk klar, wie idiotisch diese Hoffnung gewesen war. Kein Mensch hatte sein Niveau, niemand konnte sich mit ihm
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