Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben
Autoren: Daniela Felbermayr
Vom Netzwerk:
von New York ausgespäht hatte und in den Häusern lebte, während deren Eigentümer im Urlaub waren. Die junge Frau war mit dieser Masche fast drei Jahre durchgekommen, allerdings war sie mit der Zeit leichtsinnig geworden und hatte in einer Villa auf Long Island eine Party zu laut gefeiert, sodass die Nachbarn die Polizei wegen Lärmbelästigung riefen. Vicky hatte die Besitzer der Villa vertreten und im Zuge ihrer Recherchen herausgefunden, dass es eine gar nicht so geringe Anzahl ähnlicher Fälle gab. Scheinbar waren gerade bessere Vororte beliebtes Jagdrevier von solchen Hausbesetzern. Dass diese auch mitten in der Stadt in einem Penthouse mit Portier zuschlagen würden, kam ihr merkwürdig vor. Aber was sollte sonst der Grund für diese Veranstaltung sein? Hatten die Newtons das alles inszeniert? Vielleicht wollten sie etwas mehr Pep in ihre Beziehung bringen und suchten den Kick darin, in Vickys Wohnung zu feiern, während sie nicht da war.
     
    Sie war fast schleichend ins Wohnzimmer gegangen, in dem ebenfalls ein Meer von Kerzen auf sie wartete und kam sich seltsam fremd vor, so als wäre es gar nicht ihr Appartement. Auf dem Couchtisch stand ein Eimer mit Eiswürfeln und einer Flasche Champagner darin, davor zwei Gläser. Es musste sich einfach um Hausbesetzer handeln, schoss es Vicky durch den Kopf. Vielleicht jemand, den sie kannte, und der wusste, dass sie erst in zwei Wochen aus Aspen zurückkommen würde. Ein mulmiges Gefühl stieg in ihrer Magengegend auf. Was, wenn die Hausbesetzer gefährlich waren? Oder bewaffnet? Bei ihren Recherchen hatte sie zwar herausgefunden, dass es sich bei den meisten Hausbesetzern um Jugendliche handelte, die sich ein kleines Liebesnest suchten und keineswegs aggressiv oder gewalttätig waren und die Tatsache, dass Champagner in einem Kübel und zwei Gläser bereitgestellt worden waren, sprachen auch nicht gerade für einen bewaffneten Raubüberfall, aber man konnte nie wissen. Was, wenn sie Angst bekamen und etwas Unüberlegtes taten? Sie sah langsam von links nach rechts um sich zu vergewissern, dass weder jemand auf ihrer Terrasse noch in der Küche auf sie wartete. Vermutlich verlustierten die Hausbesetzer sich gerade in ihrem Bett, schoss es ihr durch den Kopf und im nächsten Moment wurde ihr klar, dass sie in diesem Fall ein neues Bett, neue Matratzen, neue Bettwäsche, ach, vermutlich gleich ein neues Schlafzimmer besorgen musste. Die Katzen hatten sie womöglich auf die Terrasse gesperrt – oder sie waren durch die Eingangstür geschlüpft, als sie hereingekommen waren. Sie fragte sich, wie es ihnen wohl gelungen war, trotz des Fingerscans in das Appartement zu kommen, dann grübelte sie darüber nach, ob sie zuerst nach ihren Katzen suchen sollte, doch dann beschloss sie, dass das alles zu gefährlich war. Wenn wirklich Hausbesetzer hier waren, die möglicherweise gefährlich sein konnten, dann hatte sie jetzt nicht die Zeit, sich über den Fingerscan Gedanken zu machen. Und die Katzen konnten ebenfalls nicht weit sein. Vermutlich würden sie sich entweder draußen auf der Terrasse im Schnee amüsieren oder aber  am Flur die Pflanzen ausgraben. Vicky beschloss, wieder hinaus auf den Flur zu schleichen, hinunter zum Portier zu fahren und von dort aus die Polizei zu verständen. Sie wollte nicht die Heldin spielen und dadurch ihre Gesundheit gefährden. Es schien festzustehen, dass derjenige, der in ihr Appartement eingestiegen war – zumindest vorerst – nichts klauen wollte sondern eher nach einem romantischen Abend in luxuriösem Ambiente trachtete, allerdings war das immer noch keine Rechtfertigung dafür, sich einfach in einem fremden Appartement einzunisten.
     
    Gerade, als sie langsam umdrehen und aus dem Wohnzimmer schleichen wollte, bemerkte sie eine Gestalt in dem kleinen Flur, der zu ihrem Bad und zum Arbeitszimmer führte. Ihr Atem stockte und ihr Herz blieb für einen Augenblick stehen. Jemand hatte dort die ganze Zeit über gestanden und sie beobachtet. Jetzt war es also zu spät, die Polizei zu verständigen. Sie musste versuchen, den Hausbesetzern nicht bedrohlich gegenüber zu treten und es irgendwie schaffen, aus dem Appartement zu kommen. Eine lächerliche Idee. Diese Typen waren in ihr Appartement eingestiegen, hatten es vermutlich auf den Kopf gestellt und würden, wenn sie nicht gerade völlig von Sinnen waren, bestimmt vermuten, dass sie Probleme bekommen würden, wenn sie der Eigentümerin des Appartements begegneten. In Gedanken sah
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher