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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben
Autoren: Daniela Felbermayr
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was andere einen guten Start nennen würden", begann er langsam zu sprechen. "Als ich dich das erste mal sah, und du mich angeschnauzt hast, dachte ich, du bist eine frustrierte, frigide alte Jungfer, die mit sich selbst unzufrieden ist und nur meckern und sich beklagen kann!"
    Vicky schmunzelte bei der Beschreibung und erinnerte sich an den Streit, den sie wegen der versauten Terrasse hatten. Auch sie hatte Mark mehr als nur nicht leiden können. "Doch dann habe ich dich von einer anderen Seite kennen gelernt und du hast mir gezeigt, worin der wahre Sinn des Lebens stecken muss, was es heißt, zu lieben und geliebt zu werden. Ich habe es zweimal geschafft, dieses wertvolle Geschenk zu zerbrechen und verspreche dir, dass es kein drittes Mal geschehen wird. Ich möchte dich niemals verlieren, Vicky, ich möchte mein Leben mit dir verbringen und mit dir gemeinsam alt werden. Ich liebe dich Vicky Williams. Und frage dich aus diesem Grunde, ob du meine Frau werden willst!"
     
    Vicky riss die Augen auf. Sie wollte sich in die Wange oder den Arm kneifen, nur um sicher zu gehen, dass dies alles kein Traum war, oder eine Fantasie, die ihr Unterbewusstsein ihr vorgaukelte. Mark sah sie erwartungsvoll an. Sie versuchte, einen Konsens zwischen dem, was ihr Herz sagte (nämlich, dem Antrag unverblümt zuzustimmen) und dem, was ihr Verstand ihr riet (nämlich, die Sache noch einmal zu überdenken und dann eine Entscheidung zu treffen) zu finden. Doch dann tat sie zum ersten Mal, was sie zuvor noch nie getan hatte - sie schaltete die Stimme der Logik und der Vernunft in ihrem Kopf aus und hörte auf das, was Herz und Bauch sagten.
    "Ja, ich will deine Frau werden", sagte sie zu Mark, stürzte zu ihm auf den Boden und küsste ihn.
     
     
     
    "Deine Eltern werden uns für verrückt halten" sagte Mark und küsste Vicky sanft auf die Stirn. Nachdem ihr Kuss versiegt war, hatten sie die Champagnerflasche geköpft und auf ihre Verlobung angestoßen. Die beiden hatten es sich auf der Spa-Liege, die Mark auf der Terrasse hatte aufstellen lassen, unter Decken, eng aneinander gekuschelt, gemütlich gemacht. Es segelten immer noch Schneeflocken vom Himmel und die kalte Winterluft tauchte Manhattan in eine Art Eismeer, doch in Marks Armen, in den Armen ihres zukünftigen Ehemannes, fühlte Vicky sich warm und geborgen. Von ihr war eine Last abgefallen, die ihr erst in jenen Minuten bewusst geworden war, als sie sich mit Mark und ihrer Beziehung zu ihm auseinandergesetzt hatte. All die Monate über, in denen er aus ihrem Leben verschwunden war, hatte sie diese unbewusste Last mit sich herumgeschleppt und eigentlich kaum wahr genommen. Sie hatte beinahe vergessen, wie schön und leicht das Leben gewesen war, bevor sie aus L.A. zurückgekehrt waren.
    "Tja...ich war doch dreiunddreißig Jahre lang ein braves und vernünftiges Mädchen", schmunzelte sie und schmiegte sich etwas fester an ihn, „also ist es höchste Zeit, für eine kleine Veränderung!“

EPILOG
     
     
    Mark hatte sich für seine Verlobte eine Überraschung ausgedacht. Nachdem er Vicky schon am Heiligen Abend unter unrichtigen Tatsachen von Aspen nach New York hatte einfliegen lassen, wollte er dafür sorgen, dass sie – egal, wie sie sich bei ihrer Aussprache entscheiden würde – am nächsten Tag pünktlich zurück zu ihrer Familie konnte. Aus diesem Grund hatte er für den 25. Dezember einen Privatjet gebucht, der sie zurück nach Aspen bringen sollte. Das best-case-Szenario, nämlich, dass er mit ihr kommen würde, hatte er nicht durchzuspielen gewagt.
     
    Es war kurz nach zwei Uhr Nachmittag, als Vicky und Mark aus dem Taxi stiegen, dass, wie beim ersten Mal, direkt vor den Stufen gehalten hatte, die hinauf zum Herrenhaus führten. Es hatte wieder begonnen zu schneien und im Taxi waren Weihnachtssongs gelaufen, unter anderem auch „I’ll be home for Christmas“ von Elvis, was Vicky noch mehr in Weihnachtsstimmung versetzte.
    „ Ich sagte doch, Little Miss Rockefeller“, sagte Mark, als er das Haus ansah.
    „ Ach, hör auf“, sagte Vicky und knuffte ihn leicht in die Seite.
    „ Und du bist dir sicher, dass es für deine Familie okay ist, wenn ich Weihnachten mit euch feiere?“
    „ Oh ja, es ist mit Sicherheit okay. Ich habe dir doch erzählt, dass meine Mum und meine Grandma nach dir gefragt haben. Die beiden würden dich glaub ich am liebsten adoptieren!“
    „ Das wäre nicht in meinem Sinne“, sagte Mark und küsste Vicky. Seine Haut war kalt, doch sein
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